Herr Nijdam, bei Werders Sieg gegen Tabellenführer Solingen wurden zehn Tore von Anna Lena Bergmann geworfen, die vor der Saison als Rückraumspielerin aus Wuppertal kam. Insgesamt spielte Ihr Team zuletzt erfolgreicher aus dem Rückraum. Was steckt dahinter?
Robert Nijdam: Anfangs haben wir uns schwer damit getan, Tore aus dem Rückraum zu erzielen. Anna Lena musste sich erst an unsere Spielweise gewöhnen. Jetzt werden unsere Aktionen im Rückraum immer besser. Wenn man bedenkt, dass Naomi Conze fast anderthalb Jahre wegen einer Knieverletzung ausfiel und sie jetzt auch besser ins Spiel findet, können wir da sogar noch mehr erwarten. Auch Lena Thomas hatte die ganze Vorbereitung wegen Rückenproblemen verpasst, die werden alle jetzt langsam fit und leben unsere Philosophie. Wenn man viele Tore aus dem Rückraum erzielt, sieht man direkt, wie sich eine Mannschaft dann steigern kann.
Zumal im Tor ein anderer Neuzugang überzeugt, die Polin Wioleta Pajak. Sie parierte gegen den Tabellenführer 31 Prozent der Würfe. Zeigt sie jetzt ihr Potenzial?
Auch sie musste sich erst bei uns eingewöhnen, sie ist zum ersten Mal im Ausland. Das ist dann alles nicht immer so einfach. Sie hat überragend gespielt, aber das war auch eine gute Kombination aus Torhüterin und Abwehr. Es freut mich sehr, jetzt sehen zu können, wie sich alle bei uns immer wohler fühlen und dadurch auch besser werden.
Nach den beiden Heimsiegen gegen Nürtingen und Solingen folgt am Sonnabend ein drittes Heimspiel gegen die Kurpfalz Bären. Auf dem Papier ein leichterer Gegner. Ist da der dritte Sieg in diesem Januar realistisch, um sich noch weiter vom Tabellenkeller abzusetzen?
Ein dritter Heimsieg ist zwar realistisch, aber solche Gegner sind oft die schwierigsten. Wir werden die ganze Woche sehr konzentriert arbeiten, um diesen Sieg zu schaffen. Dass ein dritter Heimsieg in Folge für die Tabelle wichtig wäre, erklärt sich von selbst. Deshalb wollen wir ihn unbedingt holen.