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Fußball Fünf Tore, drei Siege, zwei Unentschieden

Mit der Effizienz eines Spitzenteams sammeln die Bundesliga-Fußballerinnen des SV Werder elf Punkte gegen den Abstieg. Kurios: Die Stürmerinnen haben bislang noch kein Mal getroffen.
13.12.2021, 22:00 Uhr
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Fünf Tore, drei Siege, zwei Unentschieden
Von Jörg Niemeyer

Er hat das Wort nicht benutzt, aber es war aus seinen Worten ganz klar herauszuhören: Thomas Horsch war und ist stolz auf seine Mannschaft. "Wir sind endlich in der Lage, auch am elften Spieltag der Saison physisch noch so eine Leistung zu bringen", sagt der Trainer des SV Werder mit einem Tag Abstand zum Abschluss der Hinrunde in der Fußball-Bundesliga. Seine Spielerinnen hatten beim überraschenden 1:0 gegen das Topteam von Eintracht Frankfurt drei Punkte geholt, die sie sich zwar erhofft, aber nicht wirklich ausgerechnet hatten.

Im letzten Spiel der Hinrunde platzte bei Werder endlich auch gegen eine Spitzenmannschaft der Liga der Knoten. Bis dahin hatten die Bremerinnen gegen Gegner gepunktet, gegen die sie auch punkten mussten, um die beiden Abstiegsplätze so einigermaßen auf Distanz zu halten. Das hatte mit dem 1:1 in Jena, dem 1:0 gegen die SGS Essen und den SC Sand sowie dem 0:0 gegen den 1. FC Köln schon mal gut funktioniert. Am Sonntag nun veredelte das Team die bisherigen acht Punkte mit einem weiteren Dreier gegen Frankfurt. "Hätte mir zu Saisonbeginn jemand den Zettel hingelegt, dass wir nach der Hinrunde neun Punkte vor der Abstiegszone liegen: Ich hätte sofort unterschrieben", sagt Thomas Horsch. "Und wir sind nahe dran an den Mannschaften, die in der Tabelle unmittelbar vor uns liegen."

Werders Trainer ist erfahren genug, den Klassenerhalt nicht schon jetzt als erreicht auszugeben. "Wir brauchen nur gegen Sand und Jena zu verlieren", sagt er, "dann kann es schon eng werden." Horsch befürchtet aber nicht, dass die Spielerinnen sich nun auf ihrem Polster ausruhen würden. "Sie haben sich in keiner Phase der Saison hängenlassen", sagt der 53-Jährige – auch nicht nach den derben Niederlagen beim FC Bayern (0:8), bei Turbine Potsdam (0:5) oder bei der TSG Hoffenheim (1:7).

Diese drei Ausreißer sind es, die Werders Torverhältnis (5:27) einigermaßen kläglich erscheinen lassen. Zieht man die 1:20 Tore ab, bleibt für die anderen acht Partien die solide Bilanz von 4:7. "Da kann man wohl von effektiv sprechen", sagt der Trainer. Und gestattet sich einen netten Scherz: "Wenn wir uns in der Winterpause für den Angriff verstärken wollen, holen wir zwei Innenverteidigerinnen."

Horsch sagt das vor dem Hintergrund, dass sich die fünf Werder-Tore auf die beiden Defensiv-Spezialistinnen Lina Hausicke (2) und Michelle Ulbrich (3/davon 2 Elfmeter) verteilen. "Wir schrauben noch an unserem Offensivspiel", sagt der Coach dann mit gebotener Ernsthaftigkeit – wissend, dass im Angriff noch erheblicher Verbesserungsbedarf vorhanden ist. "Wir machen in der Vorwärtsbewegung noch zu viele Fehler, aber insgesamt befinden wir uns auf einem guten Weg."

Im letzten Spiel des Jahres erwartet Werder am kommenden Sonntag um 16 Uhr den Meister aus München. Da hat der Gastgeber nichts zu verlieren, aber auch nichts zu verschenken. Nach einer Champions-League-Woche wie dieser, in der der FC Bayern am Mittwoch gegen Benfica Lissabon auflaufen muss, sind die Topteams nicht so frisch wie an anderen Spieltagen. Ein Hoffnungsschimmer für die Außenseiter – ebenso wie der Umstand, dass alle vier Topteams am vergangenen Wochenende nicht gewinnen konnten. Die Großen sind also an guten Tagen eines Kleinen durchaus verwundbar.

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