Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Hockey BHC genießt den Bundesliga-Aufstieg

Nach einem souveränen 10:0-Sieg gegen den DHC Hannover beginnen die Feierlichkeiten für die Hockey-Damen des Bremer HC. Sie sind zum zweiten Mal nach 2018 in die Bundesliga aufgestiegen.
19.02.2022, 20:05 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
BHC genießt den Bundesliga-Aufstieg
Von Olaf Dorow

Durch die Halle dröhnte Freddie Mercury. "We are the champions", kam über die Lautsprecher, und unten auf dem Hallenboden wurde es ein bisschen nass. Es war Sekt geschüttelt und verspritzt worden. Mit Absicht und aus gutem Grund. Die Hockey-Damen des Bremer HC sind genau das, was sie nach dem Spiel gegen den DHC Hannover fröhlich sangen: "Erste Liga, Bremen ist dabei!" Eindrucksvoller hätten sie es zuvor nicht machen können. Sie siegten mit 10:0 und sind damit in der Tabelle nicht mehr einzufangen. Sie sind in der Hallen-Saison, zum zweiten Mal nach 2018, von der Regional- in die Bundesliga aufgestiegen.

Sie wollten nicht warten bis zum letzten Spieltag. "Dass wir das jetzt hier geholt haben vor unseren Fans, das macht das Ganze komplett" sagte Torfrau Chantal Bausch. Sie hatte von den rund 150 Zuschauern in der Halle am Heinrich-Baden-Weg etliche Male Sonderapplaus bekommen. Selbst wenn eine DHC-Spielerin mal durch- und frei zum Schuss kam, parierte sie. Sie blieb quasi von der ersten bis zur 60. Minute makellos, und damit stand sie quasi beispielhaft für das ganze Team. Es zeigte sich auch nach dem 5:0, 6:0 oder 7:0, als das Spiel längst entschieden schien, noch torhungrig und konzentriert.

Letzteres hatte womöglich mit dem Hinspiel in Hannover zu tun. Der BHC hatte deutlich mit 3:0 geführt und am Ende doch verloren. "Sie wollten die Null halten", sagte Trainer Martin Schultze über seine Spielerinnen, "das hat man gemerkt." Die dreifache Torschützin Lea Albrecht sagte: "Wir wollten nicht aufhören, wir haben das mega durchgezogen." Umso mehr ließ sich der Erfolg anschließend genießen. Albrecht sagte freudestrahlend: "Ich war damals beim ersten Aufstieg noch nicht dabei, ich bin bislang nur zweimal mit dem BHC aus der ersten Liga abgestiegen (einmal in der Halle, einmal in der Feld-Saison, d. Red.)." Deswegen sei es jetzt so schön, einen Aufstieg mitzuerleben und mitzugestalten.

Beeindruckende Dominanz

Die Tore fielen in regelmäßigem Abstand, beginnend nach 11 Spielminuten. Dennoch stellte sich in der Mannschaft laut Lea Albrecht anders als sonst erst nach dem dritten, vierten Tor die gewohnte Sicherheit und Souveränität ein, fiel die mentale Anspannung etwas ab. Es war halt ein besonderes Match in einer besonderen Saison. Über ihr lag wie ein Damoklesschwert über Monate die Gefahr eines Saisonabbruchs oder eines Corona-Ausbruchs. Der BHC, als Tabellenführer favorisiert in die Partie gestartet, hätte angesichts einiger Unkonzentriertheiten sogar noch höher gewinnen können, fand Martin Schultze. "Aber egal", korrigierte er sich schnell, "wir freuen uns so auf eine Liga höher. Und wir sind so glücklich, dass es unter den Corona-Bedingungen eine sportliche Entscheidung war." Viel mehr konnte er dem Reporter nicht mehr sagen, er musste schon bald vor einer Sektdusche flüchten.

Die Bremer Ausgelassenheit passte zur Bremer Dominanz. Die BHC-Damen haben in der Hallen-Saison nach 13 von 14 Spielen 127 Tore auf ihrem Konto. Das ist, um es im Sport-Jargon zu sagen: mal eine Ansage. Der Tabellenzweite TG Heimfeld hat mehr als 50 Treffer weniger zu stehen. Wie effektiv sie sowohl in der Offensive als auch in der Defensive sein können, bewiesen die Bremerinnen am Sonnabend erneut. Sie waren nicht nur schneller und sicherer im Passspiel. Sie waren deutlich torgefährlicher und  deutlich widerstandsfähiger im Rückwärtsgang. Aus ihren vier Ecken machten sie drei Tore. Dem DHC wurden doppelt so viele Ecken zugesprochen, keine einzige landete im Tor von Chantal Bausch. 

"Noch Einiges", war die Antwort der Bremer Torfrau auf die Frage, was am Abend nach dem Spiel noch so gehen würde. Im Klubhaus des BHC sollte noch gefeiert werden. Natürlich coronakonform, wie niemand der Befragten vergaß zu betonen. Dass die Party quasi auch erstligakonform ausfällt, durfte man sich aber auch vorstellen. Spätestens mit Freddie Mercury und dem berühmten Champions-Song von Queen hatten sie ja schon angefangen, zu singen und zu tanzen. Sie hatten allen Grund dazu.

Bremer HC: Bausch - L. Frerichs (3 Tore), Albrecht (3), Mühl (2), Lubienski (1), Müller (1), M. Frerichs, Schoen, Bode, Steikowsky, Ruef

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)