Vielleicht war es ein bisschen zu kalt. Aber das war auch schon das einzige Problem dieses Endspiels: Beim 3:1 (2:1)-Erfolg des ATS Buntentor über den TV Eiche Horn setzte sich der Favorit durch und gewann damit zum sechsten Mal in Folge den Lotto-Pokal der Fußballerinnen. Aber nicht einmal das unterlegene Team verließ den Platz unzufrieden. „Wir haben die beste Saisonleistung gebracht und sind stolz“, meinte TVE-Trainerin Vanessa Lorenz.
Das Ambiente passte: Der große Gelenkbus des ATS hatte neben der Mannschaft auch das komplette Team der B-Juniorinnen zur Marko Mock Arena transportiert. Der Auftrag der Nachwuchskickerinnen bestand natürlich in einer möglichst intensiven Unterstützung der 1. Frauen, und das klappte angesichts diverser Trommeln, Rasseln und Fahnen sehr gut. Der Support des Gegners – unter anderen mit dessen 1. Herren – konnte sich indes auch sehen lassen. Am Ende herrschte eine stimmungsvolle Atmosphäre, und mit 712 Zuschauern wurde ein neuer Besucherrekord aufgestellt.
Das mit den Fans lief also einigermaßen reibungslos. Der Einsatz der jeweils torgefährlichsten Spielerin dagegen nicht: Während Buntentors Franziska Gieseke nach gerade überstandener Verletzung auf der Bank Platz nahm, fehlte Katharina Sriranganathan aus taktischen Gründen in der Startelf.

Ausgezeichnet: WK-Mitarbeiter Stefan Freye ehrte die beste Spielern des Finales, Ylenia Sachau.
Mit der Abwesenheit der vermeintlich gefährlichsten Angreiferinnen war aber kein Mangel an Toren verbunden. Bereits nach vier Minuten hatte der Favorit nämlich gleich zweimal getroffen. Dabei glich ein Tor dem anderen: Von der linken Seite hatte Ylenia Sachau eine Ecke ausgeführt, und in der Mitte war Birte Eichhorn mit dem Kopf zur Stelle. Eiche Horn hatte also nicht einmal richtig in die Partie gefunden, da schien das Spiel schon verloren.
Allerdings verfiel der ATS offenbar auf einen ähnlichen Gedanken: Die frühe 2:0-Führung tat dem Favoriten nicht unbedingt gut, denn er trat nun passiver auf. Das funktionierte in einem nun zerfahrenen Spiel recht lange. Es war aber offensichtlich keine Lösung für die gesamte Partie.
Schöne Kombination von Horn
Mit einer schönen Kombination stellte Eiche also den Anschluss her: Ann Christin Luga bediente Marie Marleen Reks, die zum 1:2 traf. Für die zweite Hälfte war also wieder etwas drin. Das dachte man. Doch gleich nach dem Wechsel zog der ATS das Tempo wieder an und verzeichnete auch nach dem tollen Hackentreffer von Ann-Cathrin Zabel – erneut vorbereitet durch Sachau - weitere Möglichkeiten. Vom Eiche kam dagegen zu wenig, um dem Spiel eine Wende zu geben. „Buntentor spielt eine Liga höher, und das hat man gemerkt“, meinte Vanessa Lorenz. Ihr Kollege Sven Gudegast war später heilfroh, dass seinem Team die frühen Tore gelungen waren. „Bei uns ist die Luft nach der langen Saison ein bisschen raus, und so haben wir den Gegner stark gemacht“, fand der ATS-Coach.