Das Stadion am Panzenberg hat der Bremer SV bislang noch nicht in eine Festung verwandelt. In vier von fünf Heimspielen in der Fußball-Regionalliga entführten die Gastmannschaften mindestens einen Zähler. Am Sonntag war es ausgerechnet der Tabellenvorletzte Teutonia Ottensen, der mit dem 0:0 seinen ersten Punkt in einem Auswärtsspiel holte. Damit bleibt der Bremer SV mit vier Punkten aus fünf Heimspielen das zweitschlechteste Heimteam der Liga. Dabei war mehr dringewesen für die Blau-Weißen, fand Coach Sebastian Kmiec: "Drei Punkte waren machbar gewesen. Es liegt an uns, dass wir keinen Ball über die Linie gedrückt haben."
Viele lange Bälle, wenig Chancen
Im ersten Durchgang war das Spiel geprägt von schnellen Konterversuchen. Die endeten auf beiden Seiten oft an den stabilen Abwehrketten. Die langen Bälle in die Tiefe waren gegen die stabile 5-3-2-Formation, die beide Teams gegen den Ball spielten, keine Lösung. Ruhiges Aufbauspiel stand selten im Matchplan. Dabei kam der BSV durch eine sauber gespielte Passkombination im Angriffsdrittel zu seiner besten Chance in der ersten Hälfte. Der linke Außenverteidiger Shinji Yamada setzte Torjäger Nikky Goguadze in Szene, der tanzte einen Innenverteidiger aus, setzte den Ball aber aus gut 15 Metern über die Latte. (30.). In der Folge gewann der BSV etwas mehr Kontrolle über das zerfahrene Spiel. Doch wenn der Ball mal in die Nähe des Strafraums kam, war oft ein Verteidiger dazwischen. Beide Torhüter blieben im ersten Durchgang ungeprüft.
Bemühtem Bremer SV fehlt die Präzision
Das änderte sich nach der Halbzeit für Gästekeeper Jan Niemann. Sekunden nach Wiederanpfiff kam Nikky Goguadze vor ihm an einen langen Ball in die Tiefe. Der BSV-Torjäger umkurvte den Schlussmann der Hamburger, sein Schuss wurde noch vor der Linie geklärt. Der Ton für die zweite Halbzeit war damit gesetzt. Die Gäste von der Elbe, die unter der Woche ein Nachholspiel beim SV Todesfelde mit 0:2 verloren hatten, beschränkten sich auf das Verteidigen und kamen nur zu wenigen Chancen. Der Bremer SV zog das Spiel in die Breite, fand aber kaum Lücken im stabilen Defensivriegel der Altonaer. Zu selten sprangen gute Gelegenheiten aus den Offensivbemühungen heraus – und wenn doch, fehlte die Präzision. So etwa in der vierten Minute der Nachspielzeit. Eine Flanke aus Halbfeld von Goguadze fand Luca Mittelstädt im Strafraum. Aus guter Position köpfte der eingewechselte Angreifer zu zentral auf Niemann, der damit den ersten Auswärtspunkt für Teutonia Ottensen in dieser Saison festhielt.
Das sagen die Trainer zum Spiel
"Zum Ende hat uns in diesem schwierigen Spiel das ein oder andere Körnchen gefehlt. Aber ich bin zufrieden mit der Defensivleistung der Jungs", bilanzierte Nabil Toumi nach dem Spiel. Teutonias Trainer gab sich angesichts der englischen Woche und einiger krankheitsbedingter Ausfälle mit dem Punktgewinn zufrieden.
"Wir waren technisch heute bei der Ballannahme oder den Pässen zu unsauber. Damit haben wir uns selbst aus dem Spiel genommen", haderte Sebastian Kmiec mit seiner Mannschaft. Man wolle im nächsten Heimspiel die drei Zähler endlich am Panzenberg behalten. In fünf Spielen ist das bislang nur einmal gelungen. "Die Gegner haben sich auch auf unser Spiel eingestellt. Wir sind auch heute nicht in den Spielfluss gekommen", kommentierte Kmiec die Heimschwäche.
Bremer SV: Duffner - Schütt, Faltyn, Miyamoto, Yamada (46. Degirmenci), Warm (79. Kasper) - Bretgeld, Kühl, Schmidt (82. Mittelstädt) - Diedhiou (46. Kleiner), Goguadze
Zuschauer: 726