Dass Sport und Bewegung einen positiven Effekt auf Körper und Seele haben, ist nicht neu. Besonders wichtig kann dieser Aspekt für Menschen sein, die an Krebs erkrankt sind. Seit mehr als 30 Jahren gibt es in Bremen organisierten Reha-Sport in der Krebsnachsorge. „Die Nachfrage ist im letzten Jahr angestiegen, da aufgrund der Pandemie viele onkologische Rehabilitationsmaßnahmen verschoben wurden und der Rehasport als Anschlussbehandlung verschrieben wird“, erklärt Daniel Fangmann vom Landessportbund Bremen (LSB), „die Nachfrage steigt auch deshalb, weil die Bedeutung von Sport im Rahmen der Vor- und Nachsorge immer wichtiger wird.“

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Der LSB ist in Bremen zuständig für Sport in der Krebsnachsorge und arbeitet dabei eng mit der Bremer Krebsgesellschaft zusammen. Viele Sportvereine bieten Rehabilitationssport in der Krebsnachsorge an. Die Kosten werden in der Regel von den Krankenkassen oder der Rentenversicherung übernommen. Derzeit gibt es 34 entsprechende Angebote in Bremen. Der größte Anbieter ist der SV Werder.
Wie bei jedem Rehasport ist eine ärztliche Verordnung zur Teilnahme notwendig. „Viele Gruppen haben noch einzelne Plätze frei, sodass Interessierte auch einen Platz bekommen können“, sagt Fangmann. Die jeweilige Gruppengröße ist auf 15 Teilnehmende begrenzt. Die Erfahrung zeigt, dass viele nach Auslaufen ihrer Verordnung sportlich aktiv bleiben.
Früher trafen sich die Gruppen meist morgens oder am Vormittag, das hat sich aber deutlich verändert, wie Fangmann erklärt: „Es ist auffällig ist, dass immer mehr Betroffene sich melden, die berufstätig sind und schnellstmöglich wieder arbeiten möchten. Die Nachfrage nach Angeboten im Abendbereich ist im Vergleich zu früheren Jahren deutlich angestiegen.“
Der LSB und die Bremer Krebsgesellschaft bilden gemeinsam die „Übungsleitenden B“ in der Krebsnachsorge aus. Diese sind besonders im Umgang mit der Erkrankung und den Konsequenzen geschult, damit die Gruppen für die betroffenen Sportlerinnen und Sportler einen geschützten Raum bieten. Mit gemeinsamen Veranstaltungen wie dem „Lauf zur Venus“ oder dem „Aktionstag Krebs und Sport“ wird auf die große Bedeutung des Sports hingewiesen. Zudem gibt es eine Krebssport-Lotsin, die betroffene Personen in die Rehasportangebote vermittelt (Telefon 0421-491 92 22).
Während der LSB in Bremen den Rehasport in der Krebsnachsorge betreut, ist der Behinderten-Sportverband für die orthopädischen, neurologischen und inneren Gruppen (kardiologische Gruppen, Diabetes, Lungensport etc.) zuständig. Für „Sport in Herzgruppen“ ist der Landesverband für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen zuständig.