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Werders Schach-Team Ligastart verschoben, Spitzenspieler gefunden

In der stärksten Schach-Liga der Welt will Werder auf einem Europacup-Platz landen – und dennoch dem regionalen Nachwuchs Einsatzchancen bieten. Eine große Herausforderung, findet der Trainer.
21.01.2022, 08:00 Uhr
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Ligastart verschoben, Spitzenspieler gefunden
Von Olaf Dorow

Bald schon sollte es losgehen. Doch die neue Saison der Schach-Bundesliga startet jetzt nicht Ende Januar, sondern erst Anfang März. Zumindest voraussichtlich, derzeit ist beinahe jede Terminankündigung eine unter Vorbehalt. Die Vereine der höchsten deutschen Spielklasse, die nach Selbstauskunft die stärkste der Welt ist, haben die Verschiebung "mit breiter Zustimmung" beschlossen, sagt Werder-Trainer Jonathan Carlstedt. Zu unterschiedlich die Corona-Verordnungen der Bundesländer, zu unübersichtlich der Status quo, welcher Impfstoff welchen Profis aus welchem Land einen quarantänefreien Einsatz ermöglichen würde. Der vorläufige Plan sieht nun vor, dass es für die 16 Teams am Wochenende 5./6. März beginnt, für Werder mit der Partie gegen den amtierenden Deutschen Meister OSG Baden-Baden. Die Spieltage 10 bis 15 sollen dann Anfang Juli, ähnlich wie schon 2021, in Form eines mehrtägigen Großturniers in einem Berliner Hotel ausgetragen werden.

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Werders sportliche Zielsetzung hat sich nicht verändert, auch wenn sich die Konkurrenzsituation verändert hat. So beschreibt Jonathan Carlstedt es. Die Bremer wollen Rang fünf erreichen, der – so die Pandemie eine Austragung zulässt – zur Teilnahme am Europacup führen würde. Der Rückstand auf Rang fünf war in der Abschlusstabelle der vorigen Saison zwar relativ klein, aber die Bremer wurden schließlich doch nur Neunter. Und die Konkurrenz habe sich ordentlich verstärkt, sagt Carlstedt. Teams, die im Ranking zumindest nominell hinter Werder lagen, würden sich jetzt auf einem ähnlichen Leistungsniveau befinden wie das Bremer Team.

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Werders Philosophie geht ungefähr so: Mithalten mit der Konkurrenz, ohne den regionalen Nachwuchs zu vernachlässigen. "Wir haben Anfragen noch und nöcher", sagt Carlstedt. Man könnte sich mit lauter Großmeistern aus dem Ausland verstärken. Problem I: Wie oft diese dann für den SV Werder spielen würden, wäre ungewiss. Im Schach können Spieler zeitgleich auch bei anderen Vereinen Europas unter Vertrag stehen und in den jeweiligen Ligen am Brett sitzen. Problem II: Werder will laut Carlstedt auch gar kein Verein sein, bei dem nur Profis aus dem Ausland an den Brettern sitzen. Acht Einzel-Duelle an acht Brettern gibt es pro Bundesliga-Partie gegen eine andere Mannschaft. Seit dieser Saison dürfen pro Team nicht mehr nur insgesamt 16 Spieler plus zwei Nachwuchsspieler gemeldet werden, sondern 20 plus die Talentspieler. 

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Bis Mitte Dezember durfte der Kader für die Saison gemeldet werden, die Frist für einen Vereinswechsel lief Anfang Dezember aus. Werder will regelmäßig Talente wie Nikolas Wachinger, Collin Colbow oder U20-Europameisterin Lara Schulze einsetzen – und hat für die Position an Brett eins ein internationales Talent verpflichtet. Tamir Nabaty aus Israel hat den Verein verlassen, stattdessen ist nun Kirill Shevchenko aus der Ukraine, 19 Jahre jung, Werders Spitzenspieler. Dass er im Team des SV Werder fremdelt, braucht man sich laut Trainer Jonathan Carlstedt nicht vorzustellen. Kirill Shevchenko ist nach Alexander Areshchenko und Zahar Efimenko der nächste ukrainische Spieler, der im Bremer Auftrag möglichst oft für ein Schach-Matt sorgen soll.

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