Knapp, knapper, Werder: Bis in die vierte Stunde hinein ging es am Sonntag in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle. Erst nach dem vierten Satz des notwendig gewordenen Doppels stand fest: Das Tischtennis-Team des SV Werder behält seine weiße Weste und ist nun sogar Spitzenreiter in der allerdings noch recht jungen und unvollständigen Tabelle der Bundesliga. Die Bremer besiegten den Post SV Mühlhausen mit 3:2.
Im abschließenden Doppel hatten sich die Werderaner Mattias Falck und Marcelo Aguirre ein Hin-und-Her-Match mit Irvin Bertrand und Steffen Mengel aus Mühlhausen geliefert. Jeder einzelne Satz blieb offen bis zum Schluss, am Ende waren die Bremer die Glücklicheren. "Großes Lob an Mattias für seinen Einsatz, dass er trotz der Belastung zuvor so eine starke Leistung abliefert", sagte Werders Trainer Cristian Tamas. Mattias Falk hatte noch am Freitagabend in seiner schwedischen Heimat Halmstad am Tisch gestanden, wo er das Halbfinale des WTT-Turniers gegen den Chinesen Xue Fei verlor. Am Sonnabend hatte er sich auf die lange Anreise nach Bremen aufgemacht, er konnte am Sonntag kaum ausgeschlafen und frisch ausgeruht sein. Angefeuert vom Publikum in der Halle holte er gemeinsam mit Marcelo Aguirre im Doppel den dritten Bremer Punkt. "Es hat uns frenetisch unterstützt", sagte Cristian Tamas über das Publikum.
In den Einzelspielen zuvor hatte Kirill Gerassimenko die Bremer im Rennen gehalten und so das abschließende Doppel überhaupt erst ermöglicht. Im Gegensatz zu Mattias Falck hatte er in Halmstadt nicht gespielt – und ging entsprechend ausgeruht in seine Spiele. Gerassimenko, seit Monaten in exzellenter Verfassung, gab weder gegen den Franzosen Irvin Bertrand noch gegen den Rumänen Ovidiu Ionescu einen Satz ab. Er kam auch beide Male ohne eine einzige Satzverlängerung aus. In den Tagen vor der Partie hatten Gerassimenko und Ionescu noch gemeinsam in Bremen trainieren können. Seit Jahren schon lebt und trainiert der Mühlhausener Profi in Bremen. Nach der Niederlage von Marcelo Aguirre, der sich zwar energisch, am Ende aber vergeblich gegen Steffen Mengel gewehrt hatte, musste Gerassimenko unbedingt gewinnen gegen Ionescu, um Werder das Doppel zu ermöglichen. Denn im zweiten Spiel des Tages hatte sich Ovidiu Ionescu in einem Fünf-Satz-Match gegen den unausgeruhten Mattias Falck durchgesetzt.
Den fünften Bundesliga-Spieltag bestreiten die Werderaner jetzt erst in einem Monat. Am 24. Oktober (19 Uhr) hat das Team in der Klaus-Dieter Fischer-Halle den TTC Zugbrücke Grenzau zu Gast.