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Zwei Bremerinnen wollen den Hockey-Titel WM-Projekt in Südafrika

Die Bremer Hockeytalente Lena Frerichs (18) und Mali Wichmann (21) gehören zum Aufgebot der deutschen U21-Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in Südafrika.
23.03.2022, 17:15 Uhr
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WM-Projekt in Südafrika
Von Frank Büter

Länderspielpremiere im A-Team, Vor-Abitur, Weltmeisterschaft: Es sind gerade sehr ereignisreiche Tage für Lena Frerichs. Vor knapp eineinhalb Wochen erst ist die Bremerin aus Indien zurückgekehrt. Dort hatte die veranlagte Hockeyspielerin ihr Debüt in der deutschen A-Nationalmannschaft der Frauen gefeiert. Der Deutsche Hockey-Bund (DHB) hatte für diese Partien im Rahmen der Pro League ein stark verjüngtes Perspektivteam aufgeboten, dem als jüngste Spielerin auch die gerade 18-jährige Lena Frerichs angehörte. Gedacht war diese Länderspielmaßnahme des DHB als Vorbereitung auf die jetzt anstehende U 21-Weltmeisterschaft in Südafrika; das Gros der in Indien aufgebotenen Auswahl wird Deutschland nun auch bei den Titelkämpfen an der Südspitze Afrikas vertreten.

„Das war eine tolle Länderspielreise mit ganz tollen Erfahrungen für mich“, sagt Lena Frerichs, die in beiden Begegnungen zum Einsatz kam. Fast zwei Wochen sei das Team zusammengewesen, „da haben wir uns gut zusammengefunden, das war eine perfekte Generalprobe für die WM“, sagt die Leistungsträgerin des Zweitliga-Spitzenreiters Bremer HC. Die Mittelfeldakteurin nutzte ihre freie Zeit während dieser Länderspielreise indes auch, um in die Schulbücher zu schauen – schließlich standen für die Gymnasiastin der Sportbetonten Schule an der Ronzelenstraße nach der Rückkehr noch wichtige Klausuren auf dem Programm.

Schulbücher wird Lena Frerichs nun auch im Gepäck haben, wenn sie an diesem Sonnabend in das Flugzeug steigt, das sie und die DHB-Auswahl in der Nacht zum Sonntag von Hamburg über Frankfurt nach Johannesburg bringen wird. Nach den Osterferien kommen die Abiturprüfungen auf sie zu, deshalb möchte Frerichs die freie Zeit am 120 Kilometer südwestlich von Johannesburg liegenden Spielort Potchefstroom unbedingt nutzen, um sich darauf vorzubereiten. „Vielleicht ist das ja auch ganz gut zur Ablenkung“, sagt Lena Frerichs.

Einen 20er-Kader hat Bundestrainer Akim Bouchouchi aufgeboten für diese WM, die eigentlich schon im vergangenen Dezember stattfinden sollte, dann aber coronabedingt verschoben werden musste. Teil dieses Kaders ist mit Torfrau Mali Wichmann noch eine zweite Spielerin mit Bremer Wurzeln. Die seit Sommer 2019 für den Hamburger Erstligisten Club an der Alster spielende 21-Jährige hatte zuletzt in Indien ebenso wie ihre frühere BHC-Vereinskameradin Frerichs ihr A-Debüt gefeiert und dabei mit starken Leistungen beeindruckt. Die Psychologiestudentin gilt als klare Nummer eins im deutschen Team, das in der Vorrunde ab dem 2. April auf die WM-Neulinge Malaysia und Wales sowie einmal mehr auf Indien treffen wird.

Für Lena Frerichs, die im vergangenen Sommer als 17-Jährige mit der deutschen U 19-Auswahl in Valencia/Spanien Europameisterin geworden ist, ist die kommende WM die erste große Meisterschaft in diesem Altersbereich – für Mali Wichmann ist es die letzte. Danach rückt die Torfrau altersbedingt endgültig in den Damenbereich auf. Diese letzte Maßnahme im U-Bereich, das ist ihr Wunsch, soll eine erfolgreiche sein. Ein großes Turnier möchte sie spielen, sagt Mali Wichmann. „Ich möchte zum Abschluss gerne noch eine Medaille holen.“ Unterstützt wird die Wahl-Hamburgerin dabei von ihren Eltern, die sie stets zu wichtigen Sportereignissen begleitet haben und es sich auch diesmal nicht nehmen lassen, der Tochter vor Ort die Daumen zu drücken.

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Danach, verrät Mali Wichmann, werde man in Südafrika gemeinsam noch ein paar Urlaubstage dranhängen, ehe sie zurück muss nach Hamburg, wo das sechste Studiensemester auf sie wartet. Ein gutes Jahr hat sie noch vor sich bis zum Bachelor. Diesen Zeitraum möchte die 21-Jährige auch nutzen, um sich sportlich weiter zu positionieren. Als Nummer eins bei Alster im Konkurrenzkampf mit ihrer Dauerrivalin Amy Gibson aus Irland. Und perspektivisch auch als Anwärterin auf einen Stammplatz in der A-Nationalmannschaft.

Ganz so weit nach vorne gerichtet sind die Blicke von Lena Frerichs derweil nicht. Die angehende Abiturientin hat noch Zeit, „auf mich warten allein im Juniorinnenbereich in den nächsten vier Jahren noch zwei Welt- und zwei Europameisterschaften“, sagt sie. Lena Frerichs macht sich also keinen Druck. Aber sie freut sich darauf, bei der anstehenden Weltmeisterschaft zum Einsatz zu kommen, Drucksituationen kennenzulernen und weiter zu reifen. Nach der Indien-Reise sei sie voll drin im Team, sagt sie, „und gut drauf bin ich auch.“

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