Blockland. Auf dem Blocklander Hof Bavendamm sagen sich nicht nur Fuchs und Hase gute Nacht, sondern auch Turmfalke, Reh und Bussard. Über 50 Mal haben hochkarätige und prämierte Fotografinnen und Fotografen des Bremer Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf den Auslöser ihrer Kameras gedrückt, um beeindruckende Momente in der Natur festzuhalten. Bis Sonntag, 31. Juli, ist ihre Ausstellung unter dem Titel "Grünland – mehr als Gras und Kühe" noch auf dem Gelände an der Waller Straße 300 in Bremen zu sehen. "Das Besondere an dieser Ausstellung ist, dass sie outdoor aufgebaut ist, also draußen besucht werden kann", erklärt Georg Wietschorke. Der Leiter der Gruppe Naturfotografie ist auch Gründer der Fotografengemeinschaft des BUND, die in diesem Sommer ihr 25-jähriges Bestehen feiert.
Die Ausstellung beeindruckt: Zu sehen sind großformatige Aufnahmen von Tier- und Pflanzenarten – eine Graugansfamilie, die sich in den Borgfelder Wümmewiesen über eine Regendusche freut, ein stolzer Turmfalke, der gerade eine Maus gefangen hat und weite Landschaften in den Wümmewiesen mit Sumpfdotterblumen, Kleefeldern und tanzenden Hasenfamilien. Das Geheimrezept der Fotografinnen und Fotografen? "Unendlich viel Geduld", sagt Naturschützer Wietschorke.

Die Fotos sind im Blockland unter freiem Himmel ausgestellt.
"Die Bilder zeigen den besonderen Wert des Grünlandes für den Naturschutz in Bremen, denn hier leben noch viele seltene Arten, die nach der Kultivierung der ehemals weitläufigen und regelmäßig überschwemmten Flussniederungslandschaft in den feuchten Wiesen und den Gräben einen neuen Lebensraum gefunden haben", berichtet der Biologe. Naturschonend bewirtschaftetes Feuchtgrünland – wie im Blockland – sei in den letzten Jahrzehnten sehr selten geworden und unbedingt schützenswert. Zugleich erfordere der Schutz des Feuchtgrünlandes aber auch eine Bewirtschaftung. "Es geht also nur zusammen mit der Landwirtschaft. Ohne Mahd und Beweidung würde das Grünland zu Buschland und letztlich zu einem Wald werden und wäre für die meisten hier lebenden Pflanzen und Tiere als Lebensraum verloren."
In Bremen sei die Kooperation von Landwirten und Naturschützern beispielhaft in Deutschland geworden. Zu sehen ist die Ausstellung noch den ganzen Sommer lang auf dem Traditionshof Bavendamm, der idyllisch auf einer Wurt an der Kleinen Wümme liegt. Von Sonntag bis Mittwoch ist hier in der Zeit von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Dann gibt es im Hofcafé frisch gebrühten Kaffee und selbst gebackenen Kuchen.