Blockland. In vielen Wassersportvereinen an Wümme und Lesum wird in diesen Tagen Ausdauer trainiert. Denn in drei Wochen startet der traditionelle Bremer Blockland-Marathon. Hier treffen Profis auf passionierte Kanutinnen und Kanuten aus dem Breitensport: Weltmeister wie Thomas Kittner teilen sich mit Kanuwanderern aus der Region das Siegertreppchen. "Bei uns sind Spaß und Ehrgeiz keine Gegensätze", sagt Cheforganisatorin Inge Voigt-Köhler vom Wassersportverein Tura. Die Kanutin kündigt den 27. Blockland-Marathon des Bremer Landes-Kanu-Verbandes auf der Wümme an. "Noch gibt es freie Startplätze", berichtet Wolfgang Vöge aus dem Organisationsteam. Gestartet wird am Sonnabend, 20. August. Anmeldungen werden bis zum 5. August entgegengenommen.
Wer macht mit?
"Kanusportfreunde beginnen in diesen Tagen mit dem Trainingsendspurt für die 41 Kilometer lange Strecke", weiß Organisationsleiterin Voigt-Köhler. 40 Sportlerinnen und Sportler aus ganz Norddeutschland seien bereits gemeldet. "Viele reisen einen Tag zuvor an und zelten auf dem Gelände des Wassersportvereins Tura", berichtet Voigt-Köhler. Das sei Tradition und in Zeiten der Pandemie für die Organisatoren noch immer eine Herausforderung.
Wo geht's lang?
Gestartet wird der Wettkampf auf der Lesum, von dort geht es über die kleine Wümme entlang am Kuhgrabenweg bis zur großen Wümme. Nach dem Umstieg an der Schleuse Kuhsiel führt die sportliche Herausforderung – quer durch das Blockland – zurück zum Startpunkt. "Mitmachen können alle, die die Strecke durchhalten", sagen die Veranstalter. Für weniger Geübte bieten die Organisatoren eine Kurzstrecke an. Der Halb-Marathon endet bereits nach 17 Kilometern in der Nähe des Bürgerparks am Vereinssteg Störtebecker, erklärt Inge Voigt-Köhler. "Von dort geht es mit einem Shuttle-Bus zum Marathon-Ziel."
Was ist das Besondere?
Das Besondere an dem Wettkampf sei die ausgelassene Stimmung am Wümme-Ufer, unterstreichen die Organisatoren. An den Umstiegsstellen Dammsiel und Kuhsiel warteten Familien und Freunde, um die Marathon-Sportlerinnen und Sportler anzufeuern. "Auch viele Schaulustige und Fans tummeln sich an den Umstiegsstellen", berichtet Voigt-Köhler. Das ermuntere die Teilnehmenden, durchzuhalten.
Weltmeister auf der Wümme?
Auch Kajak-Weltmeister Thomas Kittner hat sich für dieses Jahr wieder im Blockland angekündigt. "Ich schätze die Strecke im Blockland wegen der schönen Landschaft und der abwechslungsreichen Gewässer", erklärt Kittner. Im vergangenen Jahr holte er im rumänischen Bascov gleich zwei Weltmeister-Titel. "Hier im Blockland steht der Spaß im Vordergrund", unterstreicht der Rennbootfahrer. Dennoch strebe er eine Zeit von unter drei Stunden für die 41 Kilometer an. Kittner mag die Wümme: "Die Tide und das geschlängelte Gewässer sind sportliche Herausforderung und Genuss zugleich", so der Profi.

Weltmeister Thomas Kittner ist am 20. August auf jeden Fall mit am Start.
Bis zu 70 Kanutinnen und Kanuten nehmen in der Regel am Wettkampf teil, berichtet Organisatorin Voigt-Köhler. "In den vergangen zwei Jahren war der Ansturm auf das Rennen enorm, weil es so wenige Alternativen gab. Die meisten Sportvereine sagten ihre Wettkämpfe wegen der Pandemie ab." In diesem Jahr gebe es wieder mehr Konkurrenzveranstaltungen.
Wer fehlt diesmal?
Ulrike von See, Kajak-Jugend-Trainerin in Bad Bederkesa und langjährige Teilnehmerin des Blockland-Marathons, wird diesmal nicht dabei sein. "In diesem Jahr veranstalten wir selber eine Vier-Seen-Fahrt in Bederkesa", bedauert die Kanutin. Auch Europameister Marcel Paufler ist sich noch nicht ganz sicher, ob er den Termin wahrnehmen kann. "Er steht auf jeden Fall im Kalender – aber ob wir kommen können, ist fraglich. Momentan sind wir auf der Europameisterschaft in Dänemark", sagt der Leistungssportler auf Nachfrage.

Start ins feuchte Vergnügen: Von Lesum aus geht es über die kleine Wümme am Stadtwald vorbei über die Blocklander Wümme – der größten Herausforderung in dem Rennen.
Bislang seien 40 Sportlerinnen und Sportler gemeldet, berichtet Organisator Wolfgang Vöge. "In den vergangenen Jahren mussten wir die Startliste bei 70 Teilnehmenden schließen, ob es in diesem Jahr auch so viele werden?" Daran zweifelt Vöge noch. Sicherheits- und Abstandsregeln sollen auch in diesem Jahr eingehalten werden. "Das Gute ist, die Veranstaltung findet draußen statt – und es ist der dritte Marathon während der Pandemie. Wir sind also sehr geübt – und sehr ausdauernd", sagt der Organisator.