Andreas Pfaff ist, wenn man so will, kein Stadtteilpolitiker wie jeder andere im Blumenthaler Beirat: Für viele Fraktionsvertreter ist es die erste Legislaturperiode, für ihn inzwischen die dritte. Er sagt, dass es in den vergangenen Jahren immer wieder Momente gegeben hat, in denen er beinahe die parlamentarische Arbeit hingeschmissen hätte – aus Frust, dass er und die anderen Parteimitglieder manchmal beschließen können, was sie wollen, ohne dass eine Behörde darauf hört.
Pfaff spricht nicht nur wie ein Politiker der Opposition, er gehört ihr aus Bremer Sicht auch an. Seine Partei heißt CDU. Er findet, dass sie mehr für mittelständische Unternehmer getan als jede andere. Für ihn ist sie in dieser Hinsicht darum das Maß aller Dinge. Dass er so redet, kommt nicht von ungefähr. Pfaff, 60, verwitwet, zwei Kinder, ist Unternehmer. Er verkauft Technik für den Garten. Seine Privatadresse ist zugleich seine Firmenadresse. Pfaff arbeitet und wohnt in Rönnebeck. Seit Jahrzehnten schon.
Er sagt, dass er in dieser Zeit die Entwicklung des Stadtteils genau verfolgt hat. Und die ist aus seiner Sicht noch lange nicht so, wie sie sein sollte. Während andere meinen, dass sich in Blumenthal mittlerweile mehr tut als noch vor Jahren, fällt Pfaffs Urteil verhaltener aus. Er weiß, dass geprüft wird, den Ortskern zum Sanierungsgebiet zu erklären und damit voranzubringen – fragt sich aber zugleich, warum diesmal gelingen soll, was vor Jahren schon einmal misslang.
So geht es auch bei anderen Themen: Zum Beispiel beim Bildungscampus, der von mehreren Ressorts angekündigt wird, ihm zufolge deshalb jedoch noch lange nicht sicher ist. Zum Beispiel beim geplanten Gesundheits- und Bewegungszentrum, das die Behörde als Ankermieterin nutzen will, seiner Auffassung nach damit aber nicht die Finanzierung garantiert. Er sagt, dass er sich freuen würde, wenn alles klappt. Nur so recht daran glauben, mag er nicht so schnell.
Pfaff findet, dass Skepsis zur Beiratsarbeit dazugehört. Würde man ihn heute fragen, stünde er für eine vierte Wahlperiode bereit.