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Blumenthaler Projekt Inhaltliche Annäherung von Nunatak und Doku

Die Blumenthaler Kultureinrichtungen Nunatak und Doku möchten inhaltlich näher zusammenrücken. Die gemeinsame Jahresinitiative "Ich in Sicht" über Identitäten soll ein Startpunkt sein. Worum es geht.
16.05.2023, 14:05 Uhr
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Von Christian Pfeiff

Mit dem Dokumentationszentrum (Doku) und dem „Nunatak“ der Quartier gGmbH gibt es in Blumenthal gleich zwei Einrichtungen, die hinsichtlich ihrer Intention, Angebote und Zielgruppe zwar durchaus Berührungspunkte aufweisen, dennoch – bis auf wenige punktuelle Ausnahmen – bislang vornehmlich unabhängig voneinander operierten.

Dies soll sich künftig indes etwas verändern: Hinsichtlich der inhaltlichen Parallelen und Ambitionen wollen beide Stadtteileinrichtungen künftig häufiger am selben Strang ziehen und verstärkt Projektkooperationen anstreben. Zwar werden beide Einrichtungen auch weiterhin unabhängig voneinander arbeiten – weshalb von einer Fusion oder Symbiose auch keine Rede sein kann – ihre Zusammenarbeit in Form diverser Projektkooperationen jedoch intensivieren.

Einstieg in verstärkte Kooperation

Zum Start der intensivierten Zusammenarbeit initiierten beide Einrichtungen gemeinsam die Jahresinitiative „Ich in Sicht“, welche sich wiederum aus diversen Teilprojekten und Workshops zusammen setzt, welche beide Einrichtungen sowohl einzeln als auch gemeinsam sowie mit weiteren Kooperationspartnern anbieten. Diese Projekte richten sich an eine umfassende Altersspanne vom Schulkind- bis zum Seniorenalter.

„Diese Initiative ist sozusagen ein weicher Einstieg in eine verstärkte Kooperation“, erklärt Christian Psioda, der nicht nur seit dessen Gründung gemeinsam mit seiner Kollegin Johanna Boehme das Gesicht des „Nunatak“ darstellt, sondern seit März dieses Jahres auch die Geschäftsführung der Quartier gGmbh innehält. „Schließlich macht ein Gegeneinander gerade im öffentlich geförderten Kulturbereich keinen Sinn. Stattdessen wollen wir versuchen, künftig wann immer möglich unsere Kräfte zu bündeln und Synergien anzustreben.“

Dieser „weiche Einstieg“ beläuft sich zunächst auf gemeinsame inhaltliche Projektabstimmungen: „Wir haben zunächst verglichen, welche Projekte beide Einrichtungen ohnehin anbieten wollen und wie diese einen möglichen inhaltlichen roten Faden ergeben könnten“, erklärt Psioda den Initiativenansatz.
Hieraus entstand die Idee zu der Initiative „Ich in Sicht“: „Der inhaltliche Fokus der Initiative und der entsprechenden Projekte beruht mehr oder minder stark ausgeprägt auf der biographischen Auseinandersetzung mit der eigenen Identität“, erklärt Psioda Titelgebung und Projektdefinition.

Teilprojekte werden zusammengeführt

Zu den Teilprojekten dieser Initiative zählt unter anderem ein derzeit laufendes Kurzfilmprojekt im Schulzentrum Blumenthal, in dessen Rahmen acht Schüler gemeinsam mit Kulturschaffenden verschiedener Disziplinen unter dem Arbeitstitel „Zeitenwende“ einen Kurzfilm über vergangene und derzeitige globale Krisen und deren Auswirkung auf die Identitätsbildung heutiger Heranwachsender, dessen Dreharbeiten zeitnah stattfinden. „Eigentlich war zunächst ein Theaterprojekt angedacht; aus diesem ist jedoch schnell die Idee zu einem Film entstanden“, erklärt Psioda.

Ein thematisch ebenfalls zum Thema passendes Theaterwerkstattprojekt für Kinder wird in den Sommerferien indessen im Doku stattfinden, wo derzeit auch die Teilnehmerinnen des regelmäßigen Wochenangebots „Mädchen machen starke Kunst“ mit thematischen Aspekte des Initiativenthemas befassen. Auch ein thematisch entsprechender Poetry Slam-Workshop soll hier in den kommenden Monaten stattfinden.

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Weitere Nunatak-Projekte wurden sogar rückwirkend in die Initiative integriert, nachdem die Kooperationspartner feststellten, dass die bereits vergangene Ausstellung textiler „Selfies“, welche die Teilnehmerinnen des wöchentlichen Projektangebots „Neue Wolle“ bereits im Herbst 2022 erstellten, ebenfalls einen starken inhaltlichen Bezug zur aktuellen Projektinitiative darstellten.

Die Entwicklung dieser ist noch immer im Prozess: „Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten weitere gemeinsame Projekte entwickeln und umsetzen“, erklärt Psioda. Die Ergebnisse aller Teilprojekte sollen im November im Rahmen eines Abschlussfestivals gemeinsam der Öffentlichkeit präsentiert werden. Auch hierzu stehen noch nicht alle Details fest.

Auch, ob und inwiefern die gemeinsame Initiative der beiden Stadtteileinrichtungen letztlich in dauerhafte Projektkooperationen münden könnte, steht derzeit noch offen; der potenzielle Grundstein für eine solche ist durch die gemeinsame Initiative indes gelegt.

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