Die Zielgerade der Saison 2022/23 in der Fußball-Bremen-Liga ist in Sichtweite. Ihr streben die beiden nordbremischen Vertreter SG Aumund-Vegesack und Blumenthaler SV mit breiter Brust entgegen. Nahezu Seite an Seite, vergleicht man die Punktausbeute beider Teams in der Rückrunde. An diesem Sonnabend empfängt die Burgwallelf die ebenfalls wieder erstarkte BTS Neustadt (15 Uhr), während die SAV am Sonntag um 13 Uhr erneut an der Konrad-Adenauer-Allee beim TuS Schwachhausen antreten muss, wo ihr am Ostermontag durch einen 7:6-Sieg nach Elfmeterschießen der Einzug ins Bremer Pokalfinale gelang.
Blumenthaler SV - BTS Neustadt: Der Weg, den der Blumenthaler SV beschritten hat, um mit dem Einsatz etlicher A-Junioren das Überleben in der Bremen-Liga zu sichern, war durchaus riskant und nicht unumstritten. Daraus macht der Vereinsvorsitzende und Cheftrainer Peter Moussalli kein Hehl. Doch das Ergebnis gibt ihm Recht. Mit Hilfe der jungen Akteure, die inzwischen vollwertige Bremen-Liga-Qualitäten entwickelt haben, entfernte sich die Burgwallelf kontinuierlich aus der Abstiegszone. „Fünf Spieltage vor Saisonschluss sollten wir in Sicherheit sein“, sagt Moussalli. Seine Elf hat sich inzwischen eine Distanz von zwölf Punkten zum Tabellenplatz 14 erarbeitet. Ein Rang, der neben den beiden darunter noch zum Abstieg verpflichtet, sollte der Bremer SV aus der Regionalliga zurückkehren und der Erste der Bremen-Liga nicht aufsteigen.
Auch an diesem Sonnabend kann der Blumenthaler Coach personell wieder aus dem Vollen schöpfen, weil das A-Jugend-Team spielfrei ist. Allerdings treffen die Nordbremer mit der BTS Neustadt auf einen Gegner, der in der Hinrunde ebenfalls große Anlaufprobleme und ebenso wie der Blumenthaler SV nach 15 Spielen nur elf Pluspunkte auf dem Konto hatte. Doch in der Rückrunde machte auch das Team von Trainer Volker Fahlbusch Wochenende für Wochenende Boden gut und generierte 18 Pluspunkte, während die Nordbremer 20 Zähler einsackten. Die beiden Erfolgsserien sorgen also dafür, dass an diesem Sonnabend der Tabellendritte den Tabellenfünften der Rückrunde empfängt und damit ein Rückrunden-Spitzenspiel im Burgwallstadion stattfindet.
Sollten die Nordbremer als Sieger vom Platz gehen, wären sie wohl aller Sorgen ledig und könnten noch auf eine Teilnahme an dem attraktiven Bremer Hallenturnier hoffen. Für das neben dem Regionalligisten Bremer SV die ersten sieben Teams in der Bremen-Liga-Tabelle gesetzt sind. Siebter ist momentan der TS Woltmershausen mit einem Vorsprung von fünf Punkten vor den Blumenthalern. Derweil macht sich Peter Moussalli schon Gedanken über die nächste Saison, in der wiederum junge Akteure das Teamgerüst bilden, aber auch gestanden Spieler dazu kommen sollen. Gute Kontakte unterhält Moussalli beispielsweise noch zu Denis Chinaka, der im vergangenen Jahr vom Burgwall zu Blau-Weiß Bornreihe wechselte.
Sonnabend, 15 Uhr, Burgwallstadion
TuS Schwachhausen – SG Aumund-Vegesack: Die Konstellation ist ungewöhnlich und insbesondere für die Vegesacker eine besondere Herausforderung: Innerhalb von einer Woche müssen sie zum zweiten Mal beim TuS Schwachhausen antreten, der zudem mit Revanchegelüsten auflaufen dürfte, hat er doch das Pokal-Halbfinale gegen die Nordbremer am Ostermontag erst im Elfmeterschießen verloren. SAV-Coach Markus Werle spricht jedenfalls von einem „ganz schweren Spiel“, in dem der TuS Schwachhausen werde beweisen wollen, dass er eigentlich die bessere Mannschaft sei. Der SAV-Trainer erwartet jedenfalls ein intensives und kampfbetontes Match, in dem seine Spieler einmal mehr an ihre Leistungsgrenze gehen müssten.
„So verständlich die Freude über den geglückten Einzug ins Pokalfinale gegen den FC Oberneuland auch ist, jetzt muss die volle Konzentration wieder den Spielen in der Bremen-Liga gelten“, lautet Werles Botschaft an seine Mannschaft. Ziel sei es, den dritten Tabellenplatz zu verteidigen, der den Vegesackern insbesondere vom OSC Bremerhaven streitig gemacht wird.
Die Olympischen haben bereits am Sonnabend den Tabellenletzten SV Werder Bremen III zu Gast und würden bei einem Sieg an den Vegesackern vorbeiziehen. Käme es so, müsste Werles Mannschaft am Sonntag mindestens ein Remis und damit einen Punkt mitnehmen, um wegen des besseren Torverhältnisses die Seestädter wieder überholen zu können.
Die SAV hat sich auf dem Platz an der Konrad-Adenauer-Allee allerdings nicht nur auf einen hoch engagierten Gegner einzustellen, sondern auch einen herben personellen Ausfall zu kompensieren. Abwehrchef und Mannschaftskapitän Mario Vukoja hat sich im Pokalhabfinale so schwer verletzt, dass er nicht auflaufen kann. Eine Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) soll an diesem Freitag ergeben, ob und welche Bänder im Kniebereich gerissen sind. Darüber hinaus muss der SAV-Coach auf den erkrankten Mittelfeldspieler Nikolas Doye verzichten. Und während Zentrumsspieler Mola Lamine Khan nach Verletzung wieder ins Training eingestiegen ist, steht auch Goalgetter Mücahit Özkul wegen einer Meniskusoperation nicht zur Verfügung.
Dennoch erwartet Markus Werle, dass sich jetzt alle anderen Kaderspieler voll auf den Endspurt in der Meisterschaftsrunde konzentrieren, um die zu Saisonbeginn kaum erwartete gute Tabellenposition ins Ziel zu retten.
Sonntag, 13 Uhr, Konrad-Adenauer-Allee