Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Nach dem Brand Dach der Fliegerhalle wird saniert

Das zerstörte Dach der denkmalgeschützen Fliegerhalle auf dem früheren Gelände der Bremer Woll-Kämmerei in Blumenthal soll ersetzt werden. Danach wird das Gebäude wieder vermietet.
03.11.2019, 17:20 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Sylvia Wörmke

Blumenthal. Die sogenannte Fliegerhalle auf dem früheren Gelände der Bremer Woll-Kämmerei wurde eingerüstet, und das Dach hat ein Netz erhalten. Das heißt aber nicht, dass das denkmalgeschützte Gebäude, das Anfang August gebrannt hat, nun sofort saniert wird. „Das kann noch einige Zeit dauern“, sagt Andrea Bischoff, Sprecherin der Wirtschaftsförderung auf Anfrage. Auf jeden Fall aber steht fest, dass das verbrannte Dach ersetzt und das Gebäude wieder wie in den vergangenen Jahren als Lagerhalle vermietet werden soll.

In der Nacht auf den 7. August stand das historische Gebäude in Flammen. Nach Polizeiangaben hat es sich um Brandstiftung gehandelt. Das wird jetzt auch auf Anfrage noch einmal bestätigt. „Die Brandursachenermittlung ergab eine vorsätzliche Brandstiftung“, lautet die aktuelle Auskunft der Polizei. Die Täter seien aber bislang nicht ermittelt worden. Die Ermittlungen, so die Polizei weiter, dauern an. Nach diversen von der Wirtschaftsförderung veranlassten Untersuchungen steht nun auch fest, dass nur das Dach unter dem Feuer gelitten hat. Andere Gebäudeteile seien nicht relevant beschädigt worden, so Andrea Bischoff. Die zerstörten Dachteile wurden entfernt, nun wurde das Gebäude mit einem Netz als provisorische Abdichtung überspannt.

Von einer provisorischen Schließung der Lücke habe man Abstand genommen. „Das soll gleich richtig gemacht werden“, heißt es zur aktuellen Situation. Eine Dachsanierung ist geplant. „Es soll nun zügig weiter gehen“, wird versichert. Demnach wird noch auf Rückmeldung der Versicherung gewartet. Dann soll die Dachsanierung ausgeschrieben werden. Kommen Angebote von Handwerkern, werden sie in Abstimmung mit der Versicherung geprüft. Danach erfolgt der Zuschlag. Nach vorsichtigen Schätzungen der Bauleute bei der Wirtschaftsförderung könne es in zwei bis drei Wochen mit der Beauftragung der Firmen losgehen.

Die weitere Zukunft des Gebäudes steht auch schon fest. Die Fliegerhalle „soll wieder an den Markt gehen“. Das bedeutet, sie soll wieder als Lager vermietet werden. Es ist nicht geplant, dass sie in irgendeiner Art aus- oder umgebaut wird. „Sie soll wieder gewerblich genutzt werden“, so Andrea Bischoff – so schlicht wie sie ist. Sollte aber jemand ein Konzept und das nötige Geld für eine Umsetzung haben, ist die Wirtschaftsförderung auch offen für andere Ideen, lässt sie anklingen. Von 2013 bis Ende 2017 hatte das Unternehmen KES Frachtkontor die Fliegerhalle als Lager für Rohwolle genutzt. Sie heißt so, weil sie wie ein Flugzeug-Hanger konstruiert worden ist. Das Geschäft mit den Chinesen als Hauptabnehmer von Rohwolle lief nicht mehr, also gab es keinen Bedarf mehr. Seitdem steht die Halle leer.

Auch zur Zeit der BWK wurde hier Rohwolle gelagert. Es gab aber noch weitere Nutzungen für die 1929 gebaute Halle 173. Aufgrund der Größe wurde sie für Betriebsversammlungen und Feiern des Unternehmens genutzt. Den zweiten Weltkrieg überstand das Gebäude unbeschadet. Große Wollauktionen wurden hier veranstaltet, und kurz vor dem Ende der BWK 2009 gab es hier mehrere Konzerte im Rahmen des Musikfestes. Unter anderem trat hier das Sydney Symphony Orchestra auf.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)