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AfD-Politikerin Runge im Kurzporträt Die Isolierte

Natascha Runge fordert, dass sie in drei Ausschüssen des Blumenthaler Beirats vertreten ist. Doch die anderen Fraktionen verhindern das. Keine Partei will eine Zusammenarbeit mit der AfD-Politikerin.
17.03.2020, 17:41 Uhr
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Die Isolierte
Von Christian Weth

Blumenthal. Natascha Runge sagt, etwas bewegen zu wollen: für Blumenthal, für die Bürger. Nur Anträge, um den Stadtteil und die Menschen voranzubringen, gibt es von ihr bisher nicht einen. Runge meint, es gar nicht erst versuchen zu brauchen. Jedenfalls jetzt nicht. Denn momentan, glaubt sie, würde jeder Antrag von ihr abgelehnt. Keine Fraktion im Beirat will eine Zusammenarbeit mit der AfD-Politikerin – und Parteikollege Sven Schellenberg keine Fraktion mit ihr bilden.

Runge, laut Ortsamt die Fraktionssprecherin der AfD, spricht im Grunde für sich allein. Ihre isolierte Stellung begründet sie mit dem „undemokratischen Verhalten“ der übrigen Parteien. Ihr zufolge wollten die nicht wahrhaben, dass viele Blumenthaler die AfD in den Beirat gewählt haben. Die Stadtteilpolitikerin sagt, wie ihr Ehemann Mark Runge der Partei anzugehören, aber nicht irgendeinem Flügel von ihr, der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird: „Damit habe ich nichts zu tun.“

Nach eigenem Bekunden will Runge, 29, Krankenpflegerin in Elternzeit, dass es nicht anderen Kindern so ergeht wie ihrer Tochter, die im Vorjahr keinen Kitaplatz bekommen hat. Dass es mehr Jobs in Blumenthal gibt und weniger Vakanzen von Pädagogen in Schulen. Und sie will, was die übrigen Fraktionen ihr von Anfang an verwehrt haben: dass die AfD wie alle anderen Parteien in Ausschüssen vertreten ist. Nur dass für die übrigen Fraktionen die AfD nicht wie alle anderen Parteien ist.

Runge kündigt an, so lange vor Gericht zu streiten, bis entschieden ist, ob sie einen Sitz in Ausschüssen bekommt oder nicht. Die AfD-Politikerin sagt, das den Leuten, die sie gewählt haben, schuldig zu sein.

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