In der Notunterkunft in der Oberschule In den Sandwehen hatten sich am Sonntagvormittag gegen 11 Uhr rund 50 Bürger eingefunden. Sie wurden von Helfern des Deutschen Roten Kreuz betreut.
Einige Bürger hatten es sich bei dem sonnigen Wetter draußen bequem gemacht, andere harrten in der Aula aus. Sie lösten Kreuzworträtsel, klönten miteinander, lasen oder warteten einfach nur ab. Das DRK servierte Kaffee und Tee. Der Blumenthaler Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich war auch vorgekommen, er verteilte Lollis. Und erzählte, dass er am Sonntagmorgen unterwegs zwischen Sperrbereich und Schule war, um die Evakuierung in Farge zu unterstützen.
„Wir können hier in der Schulaula bis zu 150 Menschen aufnehmen“, so der Ortsamtsleiter. Für den Fall, dass der Andrang größer sein sollte, hatte das Ortsamt noch eine weitere Schule in Reserve. Die wurde, so zeigt sich im Laufe des Vormittags, aber nicht gebraucht.
33 DRK-Helfer im Einsatz
Das DRK war laut Einsatzleiter Dennis Dufeu mit 33 ehrenamtlichen Helfern, darunter der Notarzt und ärztliche Leiter des Rettungsdienstes, sowie elf Fahrzeugen vor Ort. Ausgestattet sei man unter anderem mit Verpflegungswagen, Krankenwagen und Behindertentransportwagen. Die Helfer hatten Tische und Stühle aufgestellt, von denen aber viel leer blieben. Das schöne Wetter erleichtere den Einsatz, meinte der Einsatzleiter.
Angetan zeigte sich der 88-jährige Herbert Bartels von den Hilfsmaßnahmen. Seit 8.30 Uhr befinde er sich schon in der Schule, erzählte der gebürtige Neuenkirchener. Mit den von der Bremer Straßenbahn AG eingesetzten Bussen, die für den Shuttleverkehr vom Sperrgebiet in Farge zur Oberschule in Blumenthal eingesetzt waren, sei es ihm nicht möglich gewesen, zur Schule zu kommen. Darum habe er sich mit einen DRK-Wagen zur Notunterkunft fahren lassen. „Die haben mich vorher angerufen und waren sehr höflich zu mir“, so der Senior.
Die Sprengung rief nach seinen Worten alte Erinnerungen wach. Er habe als Kind miterlebt, wie in Neuenkirchen Flugzeuge abgestürzt seien und einer der Piloten zu Tode gekommen sei. Auch wusste er noch um Bombentrichter in der Rekumer Geest. „Die sind da immer noch.“
Zum Ende des Vormittags zeigte sich Andreas Knospe, Referent für Katastrophenschutz beim DRK, guter Dinge. „Es ist alles ruhig und entspannt verlaufen." DRK-Einsatzleiter Dufeu teilte die Einschätzung. „Das lief alles glatt“.