Carsten Herbst zog in der zehnten Spielrunde der Fußball-Bezirksliga Bremen ein Ass aus dem Ärmel. Der Trainer des TSV Farge-Rekum wechselte gegen den TV Walle 1875 den Erfolg ein, denn Fabian Herrmann-Hockeler gelang in der 90. Minute der 3:2-Siegtreffer. Der SV Eintracht Aumund rettete einen Punkt (2:2 gegen ATSV Sebaldsbrück). Der Blumenthaler SV II (1:2 gegen SV Hemelingen II) und die SG Aumund-Vegesack II (0:2 gegen TuS Schwachhausen II) gingen leer aus.
Blumenthaler SV II – SV Hemelingen II 1:2 (0:1): Viel Aufwand und wenig Ertrag – unter diesem Motto stand die Partie für die Platzherren. „Die Hemelinger waren gefühlt keine zweimal vor unserem Tor“, bekundete Trainer Daniel Rosenfeldt nach einer denkbar unglücklichen Heimniederlage. Der Spielverlauf wurde mit dem Endergebnis auf den Kopf gestellt. Die Gäste kamen mit zwei Fernschüssen zu ihren Treffern. Das 0:1 resultierte aus einem 25-Meter-Sonntagsschuss, der im Winkel einschlug. Das 0:2 entstand durch einen 25-Meter-Distanzschuss mit der Pike. Jannik Ehlers brachte sein Team in freier Bahn noch auf 1:2 heran. Ansonsten fruchteten die Aktionen der BSV-Reserve nur bis zum Strafraum. „Im letzten Drittel fehlte uns die Durchschlagskraft“, analysierte Rosenfeldt. Der BSV-Coach vermisste neben den Defiziten im Abschluss auch den letzten entscheidenden Pass in die Gäste-Box. Unter dem Strich entführte der spielerisch unterlegene Gast so schmeichelhaft die drei Zähler.
TSV Farge-Rekum – TV Walle 1875 3:2 (1:1): Endlich stand dem Gastgeber das Spielglück etwas zur Seite. Der TSV büßte zuvor schon mehrfach durch späte Gegentore Zähler ein. Nun gelang den Farge-Rekumern in der 90. Minute der Siegtreffer. Fabian Herrmann-Hockeler bugsierte einen Abpraller volley in die Gäste-Maschen. „Das hat uns mega gefreut“, betonte Co-Trainer Dennis Zäbe. Der Linksverteidiger schaltete sich damit erfolgreich mit in die Offensive ein.
„Am Anfang haben wir nicht den richtigen Zugriff gefunden“, sagte Zäbe nach dem Arbeitssieg. Durch mehrere Umstellungen lief es für die Platzherren auf schwer bespielbarem Boden nach der Pause besser. Alabbas El Balla verpasste noch eine mögliche Torvorlage, als er etwas eigensinnig abzog anstatt quer aufzulegen. Der Schiedsrichter beendete die Partie mit nur 20 Mann. Ein grobes Einsteigen gegen Alabbas El Balla zog die Rote Karte gegen einen Waller Akteur nach sich (53.). Der Farger Simon Uhlhorn sah nach Foulspiel und Meckern die Ampelkarte (70.).
SG Aumund-Vegesack II – TuS Schwachhausen II 0:2 (0:1): Die Abschlussschwäche wurde dem Gastgeber im Endeffekt zum Verhängnis. „Wir hätten noch eine Stunde länger spielen können und kein Tor geschossen“, resümierte Samir Mahjoub nach dem Misserfolg. Der SAV-Trainer hatte seiner Mannschaft eine Defensivtaktik verordnet. Über Konter wollten die Grün-Weißen zum Erfolg ein. Dabei stellten sich auch viele Tormöglichkeiten für den Gastgeber ein. Adama Camara klebte das Schusspech förmlich an den Stiefeln. Der SAV-Akteur ließ gleich fünf Gelegenheiten liegen. „Die Tore haben gefehlt, die Torchancen waren da“, verwies Mahjoub auf Mängel im Abschluss. TuS-Torhüter Lars Richter stand der Heimformation wiederholt im Weg. Den Gästen gelang mit einem Sonntagsschuss das entscheidende 2:0. Die Enttäuschung hielt sich für den SAV-Trainer nach der Niederlage in Grenzen: „Meine Jungs haben eine gute Leistung gebracht.“
SV Eintracht Aumund – ATSV Sebaldsbrück 2:2 (1:0): „Wir hatten eigentlich einen Sieg verdient“, sagte Trainer Marcel Wätjen nach dem Teilerfolg. Die Platzherren schrammten allerdings nur knapp an einer Heimniederlage vorbei. Gökay Tuzlar rettete mit einem verwandelten Foulelfmeter kurz vor Spielende wenigstens einen Zähler. Kai Voigt brachte die Aumunder mit einer feinen Einzelleistung im ersten Durchgang in Front. Die Gäste drehten den Spieß nach dem Wechsel um. Ein Freistoß-Aufsetzer von Noah Jagusch zog das 1:2 nach sich. Steffen Burdorf vergab für den Gastgeber noch eine Großchance, als er den ATSV-Torhüter Riad Bardhi in freier Bahn anschoss. Gökay Tuzlar, Janik Mahler und Rene Olszak ragten bei der Eintracht, die lediglich eine Notbesetzung aufbieten konnte, heraus. Schiedsrichter Georg Trebin (SG Aumund-Vegesack) schied mit Verdacht auf Muskelfaserriss vorzeitig aus und wurde von einem unter den Zuschauern weilenden Referee ersetzt.