Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Fußball-Bremen-Liga Statt Happy End nun das große Zittern

„Jetzt bleibt nur noch das Daumendrücken“, sagte Mannschaftskapitän Kilian Lammers, während seinem Trainer Peter Moussalli Tränen in den Augen standen.
15.05.2022, 13:28 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Klaus Grunewald

„Jetzt bleibt nur noch das Daumendrücken“, sagte Mannschaftskapitän Kilian Lammers, während seinem Trainer Peter Moussalli Tränen in den Augen standen. In einer dramatischen Schlussphase hatte der Blumenthaler SV das letzte Saisonspiel gegen die BTS Neustadt 1:3 verloren und den 14. Platz nicht verlassen können. Damit hängt sein Verbleib in der Fußball-Bremen-Liga davon ab, ob der Bremer SV den Sprung in die Regionalliga schafft.

Vor dem Anpfiff vor rund 120 Zuschauern im Burgwallstadion war klar, dass der mögliche Abstiegskelch nach den letzten 90 Minuten der Bremen-Liga-Saison 2021/22 an einem von drei Kandidaten nicht vorübergehen würde. Der TuS Komet Arsten beim BSC Hastedt und der Blumenthaler SV gegen die BTS Neustadt waren zum Siegen verurteilt, der SG Aumund-Vegesack genügte ein Remis bei ESC Geestemünde. Verständlich, dass viele Fans der Burgwall-Elf am  immer wieder ihr Handy zückten, um sich über die Zwischenstände der Konkurrenten zu informieren.

Bereits nach 18 Minuten hatte sich die Ausgangslage für die Mannschaft von Vereinschef und Interimstrainer Peter Moussalli verschlechtert. Nach einem Ballverlust der Blumenthaler im Mittelfeld gab es für BTS-Mittelstürmer Nico Zumbruch auf der linken Angriffsseite freie Bahn. Und er jagte den Ball an BSV-Keeper Mahmoud Hachem vorbei flach ins linke Toreck. Ein Treffer nach der ersten Torchance überhaupt in diesem Spiel, der die Gastgeber schockte. „Wir waren in der gesamten ersten Halbzeit zu nervös und ängstlich“, analysierte Kilian Lammers später.

Nur vier Minuten nach dem 1:0 hätte die Mannschaft von Trainer Volker Fahlbusch die Vorentscheidung realisieren können. Marek Entelmann tauchte allein vor dem BSV-Keeper auf, zielte aber in den Abendhimmel (22.). Und Elvis-Andrei Popa traf nicht einmal das leere Blumenthaler Tor (41.).

Die Gastgeber hatten dennoch Zugriff auf das Spiel gefunden, weil insbesondere Mittelfeldmotor Malte Tietze seinen Aktionsradius ausweitete und oft in Kooperation mit Lammers den Offensivdruck erhöhte. Die Folge: In der 43. Minute kombinierten sich die Gastgeber durch die engmaschige BTS-Deckung, doch Hakan Yavus wurde durch ein klares Foul am Torschuss gehindert. Was nach Spielende, so Lammers, auch von dem Missetäter eingeräumt worden sei. Allein, der Pfiff des Schiedsrichters war ausgeblieben.

In der zweiten Halbzeit schickte BSV-Coach Peter Moussalli für die Verteidiger Nuno Porquet und Kevin Thiele den Mittelfeldakteur Eren Kaya und den Stürmer Zahed Khan Momand aufs Feld. Ein Personalwechsel, der eine deutlich offensivere Ausrichtung andeutete. Die sich denn auch schon bald nach dem Anpfiff offenbarte. Die Blumenthaler nahmen das Heft des Handels in die Hand, die Neustädter wussten sich oft nur durch regelwidriges Defensivverhalten zu wehren. Davon zeugten schließlich insgesamt sieben Gelbe Karten für das Fahlbusch-Team – auf Blumenthaler Seite war es eine.

Bereits acht Minuten nach dem Wiederanpfiff griff Moussallis Taktikwechsel. Nach einem Freistoß von Malte Tietze ließ Kilian Lammers einen Gegenspieler aussteigen und wuchte den Ball per Außenspann zum 1:1-Ausgleich in den oberen linken Winkel des Neustädter Tores. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die SAV in Geestemünde auf der Verliererstraße und mit einem weiteren Treffer gegen die Fahlbusch-Mannschaft würde die Burgwall-Elf den 14 Tabellenplatz verlassen. Folglich forcierte sie ihre Angriffsbemühungen. Doch die Gäste wehrten sich mit Händen und Füßen, immer wieder wurde das Spiel unterbrochen. In der 75. Minute jagte Lammers den Ball knapp über die Querlatte des gegnerischen Tores.

Die Schlussphase sollte schließlich zum Spiegelbild der gesamten Saison des Blumenthaler SV geraten. Weil er das Glück nicht hatte erzwingen können – kam das Pech hinzu: In der 89. Minute geriet der Rückpass von Ben Starke zu seinem Keeper zu zögerlich, und Elvis-Andrei Popa schob den Ball am herausstürzenden Mahmoud Hachem vorbei zum zweiten BTS-Treffer über die Torlinie.

Damit war das Drama für die Nordbremer aber noch nicht beendet. Ein weiterer individueller Abwehrfehler verhalf Kabba Mboge sogar noch zum 3:1-Endstand. Mit demselben Ergebnis hatte die BTS das Hinspiel gewonnen. Und Volker Fahlbusch stellte fest: „Wir haben die erfolgreichste Saison der letzten drei Jahrzehnte gespielt.“ Für den Blumenthaler SV gilt derweil auch die bittere Erkenntnis, dass er beide Partien gegen den Nachbarschaftsrivalen SAV verloren hat. Hätte er ein Lokalderby gewonnen, stünden die Vegesacker auf dem Zitterrang 14 der Tabelle, und sie müssten dem Bremer SV die Daumen drücken ...

Info

Blumenthaler SV – BTS Neustadt 1:3 (0:1)

Blumenthaler SV: Hachem; Bayrak, Thiele (46. Mohmand, Starke, Tietze, Lammers, Porquet (46. Kaya, Choi, Chinaka, Yavus (79. Adrian Chwiendacz, van Koll

BTS Neustadt: von Asseburg; Rehling, Katta-Alnael (76. Mumpese), Walters, Entelmann (67. Wade), Warner, Zumbruch, Popa (90.+1 Mboge), Sleiman (90.+1 Rehm), Hoxha, Neumann

Tore: 0:1 Nico Zumbruch (18.), 1:1 Kilian Lammers (53.), 1:2 Elvis-Andrei Popa (89.), 1:3 Kebba Mboge (90.+6)

Schiedsrichter: Luca Fritsch (FC Union 60)

Zuschauer: 120 GRU

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)