Die Vorbereitung war zwar corona- und witterungsbedingt alles andere als optimal. Aber nach rund zehnwöchiger Pause soll an diesem Wochenende auch bei den Amateuren wieder der Fußball rollen. Die beiden nordbremischen Vertreter in der Bremen-Liga, SG Aumund-Vegesack und Blumenthaler SV, hoffen natürlich auf einen positiven Start in die Rückrunde mit insgesamt 17 Spielen. Die Vegesacker erwarten so an diesem Sonnabend um 14 Uhr den SV Werder Bremen III im eigenen Stadion, während die Burgwall-Elf am Sonntag um 14 Uhr beim TuS Komet Arsten antreten muss.
SG Aumund-Vegesack – SV Werder Bremen III: Legt man die Statistik als Maßstab an, geht die Mannschaft von Björn Krämer als Favorit in diese Partie. Von den letzten acht Begegnungen der beiden Mannschaften seit September 2017 haben die Grün-Weißen aus der alten Hafenstadt gegen die Grün-Geißen aus der Pauliner Marsch fünf für sich entscheiden können, während drei unentschieden ausgingen.
Doch der SAV-Coach warnt davor, diese Bilanz als gutes Omen zu bezeichnen. Alle acht Auseinandersetzungen mit den Werderanern hätten auf des Messers Schneide gestanden und auch zuungunsten seine Mannschaft ausgehen können, räumt Krämer ein. Er nennt aber auch einen gewichtigen Grund dafür, dass sein Team letztlich die Oberhand behalten oder zumindest einen Punkt ergattert habe: „Wir waren stets das Team mit der größeren Erfahrung.“ Die hat denn auch in der Hinrunde gegen andere Mannschaften so manches Mal den Ausschlag für den Erfolg gegeben. Zum Beispiel beim 2:0-Auswärtssieg beim Lokalrivalen Blumenthaler SV.
Der SAV-Coach erwartet gleichwohl, wie so oft in den bisherigen Saisonspielen mit einer Ausbeute von 22 Punkten, ein schweres Stück Arbeit – auch gegen die Dritte des SV Werder Bremen. Zumal das Team von Trainer Andreas Ernst momentan nur einen Punkt von einem direkten Abstiegsplatz entfernt ist und alle Kräfte mobilisieren werde, um in der Tabelle zu klettern.
Der SAV-Coach kann aktuell einen Kader von 18 Spielern aufbieten, allerdings seien noch nicht alle wegen unzureichender Trainingsbedingungen (kaum Testspiele) sowie Coronaerkrankungen hundertprozentig fit. Deshalb muss er improvisieren und einige Positionswechsel vornehmen. So soll zum Beispiel Fahrudin Ramic in die Angriffsformation rücken, weil weder Alexander Schlobohm noch Bashkim Toski zur Verfügung stehen. Seine Sturmqualitäten hat Abwehrspieler Ramic schon bewiesen und bislang vier Tore erzielt. Die meiste Torgefahr für die Gegner der SAV ging bisher von Fabian Linne (sieben Treffer) und Abdullah Basdas (6) aus.
Sonnabend, 14 Uhr, Vegesacker Stadion
TuS Komet Arsten – Blumenthaler SV: Jetzt seien Wille, Leidenschaft und Kampf mehr denn je gefragt, sagt Steffen Dieckermann. Damit spricht der Trainer des Blumenthaler SV die momentan prekäre Lage des Bremen-Ligisten vom Burgwall an, der mit mageren 17 Punkten nach 17 Spielen den 15. Tabellenrang und damit einen Abstiegsplatz belegt. Wie berichtet, hat Dieckermann von seiner jungen Mannschaft in Krisensitzungen und Besprechungen, unterstützt von Vereinschef Peter Moussalli, intensiveres Training und größere Disziplin auf und neben dem Platz gefordert. Und sich dabei als „Richter Gnadenlos“ vorgestellt, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Und sie hätten gefruchtet, ist sich der Blumenthaler Coach sicher.
Nun ist das Verständnis der Mannschaft für den disziplinarischen Maßnahmen und Leistungsanforderungen allein noch keine Garantie für einen erfolgreichen Start in den Rest der Saison. Deshalb hat Dieckermann, wie er unterstreicht, darüber hinaus am Spielsystem gebastelt. Stabilität und Sicherheit sollen die tragenden Säulen sein, damit sich die erhofften Erfolge im Kampf um den Klassenerhalt einstellen. Das heißt zum Beispiel: Offensiver Fußball nützt wenig, wenn die Absicherung gegen Konter nach Ballverlust nicht funktioniert. Und darunter hat das Spiel der Burgwallmannschaft in der Vergangenheit allzu oft gekrankt. Weil nicht die Offensiv- sondern die Defensivleistungen das Problem waren, hat der BSV-Coach zusammen mit seinem Co-Trainer die Idee vom Spiel geändert. Und er glaubt, dass sie bei der Mannschaft auf fruchtbaren Boden gefallen ist.
Am Sonntag nun gilt es für den Blumenthaler SV, in der alten Fußballheimat des Trainers und damit quasi vor seiner Haustür den Beweis für die neue Marschroute zu erbringen. Dabei soll auf alle Fälle auch der Neuzugang und alte Bekannte Vinzenz van Koll beitragen. Der „Wanderer“ zwischen Kreisklasse (Vorwärts Buschhausen) und Bremen-Liga gehört auf alle Fälle zur Startelf, wie Dieckermann bestätigt. Welche Rolle van Koll dann in der taktischen Ausrichtung spielen soll, verrät er nicht. Doch egal, auf welcher Position der 30-Jährige spiele, er sei fit und mit seinen fußballerischen Fähigkeiten und seiner Routine ein wichtiger Faktor im Spiel der Mannschaft, ist Steffen Dieckermann überzeugt.
Sonntag, 14 Uhr, Egon-Kähler-Straße