Die Rivalität zwischen dem Blumenthaler SV und der SG Aumund-Vegesack ist gleichermaßen bekannt wie sportlich belebend. Doch momentan herrscht seltene Eintracht zwischen den beiden nordbremischen Vertretern in der Fußball-Bremen-Liga – statistisch betrachtet: Sie bekleiden gemeinsam den 15. Tabellenplatz, haben beide ein Torverhältnis von 1:4 und bislang noch keinen einzigen Punkt auf dem Konto. Das soll sich an diesem Wochenende aus Sicht der Trainer unbedingt ändern. Die Vegesacker müssen am Sonntag um 15 Uhr beim TuS Komet Arsten antreten, die Blumenthaler eine halbe Stunde später beim Habenhauser FV.
TuS Komet Arsten – SG Aumund-Vegesack: Die Erinnerung an den 18. Juni dieses Jahres könnte der SAV Zuversicht bescheren. Vor zweieinhalb Monaten setzten sich die Nordbremer in der zweiten Runde des Lotto-Pokals 2020/21 mit 3:1 gegen den Ligarivalen durch. Die Treffer erzielten Bashkim Toski (2) und Alexander Schlobohm. Das Spiel sei ein hartes Stück Arbeit gewesen, sagt Vegesacks Trainer Björn Krämer rückblickend und ergänzt: „Aber eben ein Pokalspiel“. Jetzt stehe seine Mannschaft in der Pflicht, nach zwei verlorenen Auftaktspielen zu punkten. Bei einem Gegner, der ebenfalls noch keinen Zähler auf dem Konto und zudem bislang kein einziges Tor erzielt hat.
Das macht die Sache für die SAV nicht leichter, zumal sie in der Vergangenheit oft mit Auftaktsiegen in die neue Saison gestartet ist. Björn Krämer spricht von einer anderer Ausgangslage, die bei der Mannschaft naturgemäß für mehr Druck sorge. Sein Anspruch an sie ist unmissverständlich: „Wir haben null Punkte und müssen gewinnen.“
Eine Messlatte, die auch sein Trainerkollege Kevin Köhler anlegen wird. Die Zuschauer im Stadion an der Egon-Kähler-Straße dürfen sich also auf eine hart umkämpfte und spannende Partie freuen. In die der Gast ohne große personelle Sorgen geht. „Alle Stammspieler sind fit“, sagt Björn Krämer. Zu ihnen gehört Alexander Schlobohm zurzeit allerdings nicht. Der Goalgetter weilt aus beruflichen Gründen bis April nächsten Jahres in Frankreich. Für ihn ist überraschend schnell Fabian Rikus Linne in den SAV-Kader gerückt. Der 21-jährige Findorffer und Nachbar von Krämer hat seine Leichtathletik-Karriere verletzungsbedingt beendet und sich überraschend schnell einen Platz in der SAV-Startelf gesichert. „Weil er auch ein guter Fußballer ist, der in jungen Jahren beim SV Werder Bremen ausgebildet wurde“, sagt Krämer. Nun soll Linne, der die 200 Meter schon mal in 21,04 Sekunden zurückgelegt hat, für Tempo im Sturm der Vegesacker sorgen.
Sonntag, 15 Uhr, Egon-Kähler-Straße
Habenhauser FV – Blumenthaler SV: „Das wird ein Männerspiel am Deich“, blickt Steffen Dieckermann, Trainer des Blumenthaler SV, voraus. Mit anderen Worten: Seine Mannschaft muss sich auf dem Rasenplatz zwischen Bunnsackerweg und Weser auf eine Auseinandersetzung mit Haken und Ösen einstellen. Was nicht bedeuten soll, dass die Gastgeber zu unfairen Mitteln greifen, wohl aber mit Kampf und Dampf zu Werke gehen dürften. Das hat am zweiten Spieltag auch die SG Aumund-Vegesack bei ihrer 1:2-Niederlage in Habenhausen zu spüren bekommen. Insbesondere die tief stehende HFV-Defensive präsentierte sich stabil und kompromisslos.
Steffen Dieckerman bereitet das allerdings wenig Kopfzerbrechen. Für ihn ist entscheidend, dass die Einstellung seiner Spieler stimmt. Bei der 0:1-Niederlage gegen den TuS Schwachhausen sei das ganz und gar nicht der Fall gewesen. Am zweiten Spieltag der Bremen-Liga-Saison 2021/22 zeigte sich im Burgwallstadion darüber hinaus allerdings, dass es den Blumenthalern an mannschaftlicher Geschlossenheit und Spielstruktur fehlte. Sicherlich auch deshalb, weil etliche Stammspieler verletzt nicht zur Verfügung standen. Linksverteidiger Dominik Willkomm muss auch am Sonntag noch passen, während Spielmacher Malte Tietze wohl einsatzbereit ist und Maurice-Pascal Hesseling wieder im defensiven Mittelfeld auflaufen kann.
„Wichtig ist, dass wir in Habenhausen von Beginn an dagegenhalten und Willensstärke an den Tag legen“, sagt Dieckermann, dessen Team auf alle Fälle spielstark genug ist, um das Männermatch am Weserdeich für sich zu entscheiden. Nach zwei Niederlagen in den ersten beiden Punktspielen setzt der Blumenthaler Trainer denn auch voll auf Sieg und sagt: „Wir wollen die drei Punkte mit nach Hause nehmen.“
Sonntag, 15.30 Uhr, Bunnsackerweg