Ein unerwarteter Spielausgang am Burgwall dürfte den Abstieg des SV Türkspor aus der Fußball-Landesliga Bremen besiegelt haben. Das bisher in 25 Saisonspielen sieglose Schlusslicht und Derbygegner DJK Germania Blumenthal feierte seinen ersten Dreier mit einem 6:2 (2:1) über den Ortsrivalen und machte die rechnerisch noch mögliche Rettung für den SV Türkspor damit nahezu aussichtslos.
Die Mannschaft von Türkspors Trainer Bayram Özkul müsste nun in den beiden noch ausstehenden Partien gegen den FC Huchting und bei VfL 07 Bremen mindestens einen Sieg holen – nach dem Auftritt gegen den Tabellenletzten und angesichts der anhaltenden Personalprobleme beim SV Türkspor wohl ein Ding der Unmöglichkeit.
„Die Saison ist gelaufen“, war Bayram Özkuls einziger Kommentar kurz vor dem Schlusspfiff, als es noch 1:4 aus seiner Sicht stand, an eine Aufholjagd aber schon nicht mehr zu denken war. Zu wenig koordiniert und zu fehlerbehaftet trug der SV Türkspor seine Angriffe auf dem Kunstrasenplatz vor und brachte die DJK-Abwehr damit selten in Bedrängnis.
Dessen Trainer Wolfgang Stedtnitz freute sich ob des überraschenden Coups natürlich ein Loch in den Bauch und gestand, mit seiner von Anfang an offensiver als sonst aufgestellten Mannschaft den Gegner wohl überrascht zu haben. „Ich hatte schon Bauchschmerzen gehabt mit meiner Entscheidung, aber dias Team hat heute eine Top-Leistung gezeigt und ein prima Zusammenspiel angeboten. Insofern haben wir alles richtig gemacht“, bilanzierte Wolfgang Stedtnitz. Nun spielt seine DJK zwar weiterhin das Zünglein an der Waage für den SV Türkspor, da DJK noch gegen die Konkurrenten Hasenbüren und OT antritt, doch wenn Türkspor keinen Dreier mehr holt, wäre selbst Schützenhilfe des Ortsnachbarn vergeblich.
Bereits in der dritten Minute gingen die Gäste in Führung, als ein Ball nach einem Einwurf von Yassine Bousnina durchrutschte und Arash Rahami am langen Toreck Türkspors Keeper Emre Baykal erstmals überwinden konnte. Dieser Vorsprung spielte den Gästen natürlich in die Karten, denn der SV Türkspor tat sich nun schwer im Spielaufbau und brachte lediglich Distanzschüsse an. Das 2:0 für DJK nach einer halben Stunde durch einen Kopfball-Lupfer von Münir Erkek konnte auch der geringen Körpergröße von Emre Baykal zugeschrieben werden, der deshalb des Öfteren eine unglückliche Figur machte. Ein Freistoß von Kevin Jasarevic – noch abgefälscht vom Kopf von DJKs Gamal Harb – brachte den SV Türkspor noch vor der Halbzeit wieder heran (34.).
Die Platzherren kamen mit einigen Umstellungen aus der Kabine, so fand sich nun beispielsweise Chemo Kah im Sturm wieder. Doch die guten Vorsätze wurden schnell vom dritten „Germanen“-Tor durchkreuzt, welches Mohamed Ceylan fast von der Grundlinie aus markierte (49.). Nun lief es für die DJK. Einen Pass von Gamal Harb vollendete Münir Erkek zum 4:1 (63.). Auch der erneute Anschlusstreffer von Ali Harb auf Vorarbeit von Sascha Eichler und Batuhan Öztürk (72.) brachte keine Wende mehr. Im Gegenteil, Mohamed Ceylan schraubte mit einem Konter- und einem Abstaubertor in der Nachspielzeit das Ergebnis für die DJK sogar noch in die Höhe. Und zu allem Überfluss sah der eingewechselte Ali Afrij nach einem Halten gegen Mohamed Ceylan auch noch die Gelb-Rote Karte.