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Schwerpunkt-Kampagne im Bremer Norden 2000 Impfdosen für Blumenthal

Die Behörde macht jetzt in Blumenthal, was sie zuvor in Gröpelingen gemacht hat: Weil der Inzidenzwert im Stadtteil zeitweise höher war als in anderen Gebieten, schickt sie Ärzte mit mindestens 2000 Impfdosen.
10.06.2021, 19:00 Uhr
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2000 Impfdosen für Blumenthal
Von Christian Weth

Weil die Inzidenzwerte zeitweise höher waren als in anderen Stadtteilen, startet in  Blumenthal eine gesonderte Impfkampagne: Mindestens 2000 Dosen des Herstellers Biontech/Pfizer werden jetzt vor allem für Mitglieder von Familien mit Kindergartenkindern bereitgestellt. Nach dem Zeitplan der Gesundheitsbehörde sind die mobilen Ärzteteams ab Monatsende in Blumenthal im Einsatz. Nach Gröpelingen ist es die zweite sogenannte Schwerpunkt-Impfkampagne in Bremen. Im Westen der Stadt waren die Fallzahlen vorübergehend noch höher.

Dass in Blumenthal mehr passieren muss, um die Inzidenzwerte zu senken, finden die Beiratsfraktionen bereits seit Längerem. Im Mai forderten sie die Gesundheitsbehörde auf, im Stadtteil eine Impfstation außer der Reihe einzurichten. Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich sagt, seither immer wieder mit Vertretern der Ressortspitze telefoniert zu haben – in der vergangenen Woche fast täglich. Der Blumenthaler Verwaltungschef wollte nach eigenem Bekunden sichergehen, dass der Stadtteil bei einer Kampagne nicht vergessen wird. Auch in Huchting und Osterholz-Tenever sind die Fallzahlen zwischenzeitlich gestiegen.

Momentan gehen sie überall zurück – und in Blumenthal besonders. Dort registriert die Behörde inzwischen weniger positiv getestete Frauen, Männer und Kinder als beispielsweise im benachbarten Vegesack. Fröhlich hält die Blumenthaler Kampagne trotzdem nicht für verspätet. Und genauso notwendig wie zuvor. Er sagt, dass er sich gefreut hätte, wenn es noch etwas schneller gegangen wäre, aber am Ende froh darüber zu sein, dass es nicht noch länger gedauert hat. Ihm zufolge muss es jetzt darum gehen, nicht nur so viele Menschen wie möglich gegen Corona zu impfen, sondern auch so schnell wie möglich.

Und weil es ihm zufolge immer wieder vorkommt, dass Kindergartenkinder das Virus mit nach Hause bringen, sollen bei der Kampagne hauptsächlich deren Familienmitglieder berücksichtigt werden, die älter als 16 Jahre sind. Die ersten Kitas werben seit dieser Woche für die Sonderimpfung. Vor den Eingängen stehen Aufsteller mit Plakaten, die auf die Extratermine hinweisen. Acht gibt es, vier für die Erst- und vier für die Zweitimpfungen. Die einen sind in der Woche vom 28. Juni bis 1. Juli, die anderen vom 9. bis 12. August. Ortsamtsleiter Fröhlich sagt, dass die Kindergartenteams ab sofort die Anmeldungen für die Sonderimpfungen entgegennehmen.

Er geht davon aus, dass in Blumenthal nicht passieren wird, was bei der ersten Schwerpunkt-Impfung in Gröpelingen vorgekommen ist: Dass die Schlangen der Wartenden lang und länger werden, weil sich immer wieder auch Menschen einreihen, die keinen Termin haben – und nur darauf hoffen, dass andere, die einen haben, nicht kommen. Nach Angaben des Ortsamtsleiters wird bei der Kampagne ausschließlich geimpft, wer einen speziellen Coupon erhalten hat. Und wer zuvor von Mitarbeitern der Kindergärten und der Gesundheitsbehörde überprüft wurde, für einen dieser Impfcoupons berechtigt zu sein.

Laut Fröhlich entscheidet nicht das Antragsdatum, ob jemand einen Termin bei der gesonderten Impfung bekommt oder nicht. Sondern allein der Nachweis, dass ein regelmäßiger Kontakt zu Kindern in der Familie besteht. Oder zu Kindern aus anderen Familien. Auch Jugendbetreuer und Vereinsmitglieder, die Freizeitangebote für Mädchen und Jungen machen, sollen sich um einen Impftermin bewerben können. Die Gesundheitsbehörde will damit sicherstellen, dass Ferienprogramme nicht deshalb zusammengestrichen werden müssen, weil es an geimpftem Personal für die geplanten Ausflüge, Seminare und Wettbewerbe fehlt.

Anmeldungen werden deshalb nicht nur in den Kindergärten entgegengenommen, sondern demnächst auch im Ortsamt. Noch in dieser Woche will es auf seiner Internetseite über die Kampagne informieren – auch darüber, wo eigentlich die Ärzteteams impfen werden. Ursprünglich hatte Fröhlich geplant, die sogenannte Fliegerhalle auf dem Woll-Kämmerei-Gelände vorübergehend zum Sonder-Impfzentrum zu machen. Doch weil das Gebäude zwar groß genug ist, um Abstände einhalten zu können, aber keine Anschlüsse für technische Anlagen hat, wird es jetzt ein anderer Ort: der Gemeindesaal der katholischen St.-Marien-Kirche an der Fresenbergstraße.

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