Die Brandursachenermittler haben ihre Untersuchungen mittlerweile abgeschlossen. Wie die Polizei mitteilt, sind sie dabei im Fall des Feuers der sogenannten Fliegerhalle auf dem Bremer Wollkämmerei-Gelände in Blumenthal zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich um Brandstiftung handelt. Die Beamten haben jetzt weitere Ermittlungen aufgenommen.
Wie berichtet, hatten in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch um kurz vor Mitternacht mehrere Anrufer einen Feuerschein und Rauchentwicklung im Bereich der Straße Marschgehren gemeldet. Daraufhin wurden Einsatzkräfte der Feuerwachen 5 und 6 sowie der Freiwilligen Feuerwehr Blumenthal und des Rettungsdienstes alarmiert. Die 150 mal 80 Meter große, ehemalige BWK-Lagerhalle für Rohwolle brannte. Weil die Flammen da bereits aus dem Dach schlugen, wurden auch noch die Freiwilligen Feuerwehren aus Vegesack und Farge zur Einsatzstelle gerufen.
Die Feuerwehr kämpfte um den Erhalt des historischen Gebäudes, unter anderem mit vier Trupps unter Atemschutz und über zwei Drehleitern mit Wenderohren – dabei handelt es sich um Wasserwerfer, die für den Einsatz am Rettungskorb einer Drehleiter geeignet sind, um eine Brandbekämpfung in großen Höhen zu ermöglichen. Um 0.40 Uhr meldete dann der Einsatzleiter „Feuer in der Gewalt“, um kurz nach 1 Uhr „Feuer aus“. Dennoch zeigte sich am frühen Morgen das Ausmaß: Die Fliegerhalle wurde durch das Feuer stark beschädigt.
Ob die von der Feuerwehr geschätzten 80.000 Euro Schaden dem gerecht werden, konnte bislang noch niemand konkret bestätigen. Das denkmalgeschützte Gebäude steht unter der Obhut der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB), ist unter den Begriffen, „Bremer Wollkämmerei, Haus 173, Fliegerhalle“ auch beim Landesamt für Denkmalpflege gelistet.
Das Gebäude wurde gesichert
Andrea Bischoff von der WFB erklärt zum weiteren Vorgehen: „Wir werden mit dem Landesamt für Denkmalpflege sprechen, sobald wir mehr über den aktuellen Zustand des Gebäudes, vor allem über die Statik, wissen. Zurzeit laufen entsprechende Begutachtungen. Wir haben das Gebäude außerdem gesichert, damit niemand zu Schaden kommt.“ Darüber hinaus weist sie darauf hin, dass es selbstverständlich eine Gebäudeversicherung für die Fliegerhalle gebe.
Laut Nachfrage bei der Polizei wird nach aktuellem Stand der Ermittlungen ein technischer Defekt ausgeschlossen. „Wir ermitteln wegen Brandstiftung und nehmen auch weiterhin gern Zeugenhinweise auf“, heißt es aus der Pressestelle. In diesem Zusammenhang wird darum gebeten, eventuelle Hinweise an den Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer 04 21 / 3 62 38 88 zu melden.