Frohe Kunde hatte Daniel de Olano aus der Bildungsbehörde für den Beirat Blumenthal im Gepäck. Er verkündete dem Gremium, dass der Stadtteil mit einer neuen Oberschule, einer neuen Grundschule und einem Grundschulersatzbau rechnen kann. Das sehe die Schulstandortplanung vor. Grundlage der Planungen ist die potenzielle Schülerzahlenentwicklung bis 2030. Da diese einen signifikanten Anstieg prognostiziert, müssen neue Klassenräume her. Nicht immer sind die durch Anbauten sinnvoll zu realisieren, sodass auch Ausschau nach gänzlich neuen Standorten gehalten wird.
Bremenweit stehen für den Neubau von Schulen allein in den Jahren 2022 und 2023 60 Millionen Euro aus dem Bildungshaushalt zur Verfügung. Hinzu kommen 150 Millionen Euro aus dem Bremen-Fonds für die Jahre 2022 und 2023. Ab 2024 werden weitere mindestens 560 Millionen Euro veranschlagt. Was in Blumenthal geplant ist.
Grundschulen
Mithilfe eines Investors soll im geplanten Wohngebiet Cranzer Straße eine neue dreizügige Grundschule entstehen. Geplant ist sie als gebundene Ganztagsschule. Von dem privaten Partner erhofft sich die Bildungsbehörde ein höheres Tempo bei der Realisierung. Die Überlegungen an diesem Standort haben auch Auswirkungen auf die bestehende Grundschule Rönnebeck. Dort war ein Ersatzneubau vorgesehen, nun könnte doch über eine Sanierung nachgedacht werden. "Es ist zu prüfen, was an der Substanz noch haltbar ist", sagt de Olano. Ohnehin ermögliche der bisherige Planungsstand noch allerlei Gedankenspiele.

Daniel de Olano
Abgeschlossen sind diese für die Schule Farge-Rekum. Dort ist ein dreizügiger Ersatzneubau auf dem Aschenplatz des TV Farge beschlossene Sache. Die Tami-Oelfken-Schule soll zudem einen Anbau für eine Mensa bekommen. Damit werden Räume frei, die für zusätzliche pädagogische Angebote genutzt werden könnten. Alternativ könnten sie dazu dienen, temporär Spitzen bei den Schülerzahlen aufzufangen.
Oberschulen
Blumenthal bekommt eine neue vierzügige Oberschule. Vorgesehen ist eine teilgebundene Ganztagsschule. Ein Zug soll für inklusiven Unterricht im Bereich Wahrnehmung und Entwicklung bereitstehen. Das wird im Verbund mit der Schule Farge-Rekum geschehen. Der künftige Standort ist noch nicht festgelegt. Derzeit präferiert der Beirat das Kämmereiquartier, während die Bildungsbehörde eher die Reepschlägerstraße bevorzugt. Je nachdem, wie die Standortwahl ausfällt, könnte das auch Auswirkungen auf die Grundschullandschaft haben. Beispielsweise, wenn bei der Variante an der Reepschlägerstraße Mensa und Sporthalle an der Hechelstraße entstehen, könnte die Grundschule Rönnebeck an der Helgenstraße konzentriert werden.
Fix ist allerdings, dass die Oberschule an der Egge künftig wunschgemäß auf vier Züge reduziert wird und die Oberschule in den Sandwehen fünfzügig bleibt.

Schulleiter Stephan Wegner
Der Beirat nahm die Überlegungen wohlwollend zur Kenntnis. Etwas mehr als ein Monat bleibt dem Gremium nun Zeit, zu den vorgestellten Planungen Stellung zu beziehen. Das werde in Zusammenarbeit mit den Schulen geschehen. Zu diesem Zweck wird sich der Beirat mit den Schulleitungen am kommenden Montag zusammensetzen, um eine gemeinsame Stellungnahme zu verfassen. Eine Grundsatzdiskussion sei nicht mehr zu erwarten, sagt Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich. "Wir wollen jetzt in die Umsetzung kommen", betont er.
Dass demnächst der Wahlkampf zur Bürgerschaftswahl startet, wertet er als positiven Umstand. Die Politik sei so sicher bestrebt, vorzeigbare Ergebnisse zu präsentieren. Stephan Wegner, Leiter der Schule in den Sandwehen schrieb dies den Entscheidungsträgern während der Sitzung in die Stammbücher: "Die Planung ist positiv. Sie sollte aber auch nach der Bürgerschaftswahl noch Bestand haben."