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Schulbau in Blumenthal Aus Wünschen werden Pläne

Der Beirat in Blumenthal ist zufrieden: Zwei neue Schulen sind im Stadtteil geplant. Über die Standorte herrscht noch keine abschließende Gewissheit. Trotzdem möchte man nun "schnell in die Umsetzung kommen".
26.04.2022, 17:18 Uhr
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Aus Wünschen werden Pläne
Von Björn Josten

Frohe Kunde hatte Daniel de Olano aus der Bildungsbehörde für den Beirat Blumenthal im Gepäck. Er verkündete dem Gremium, dass der Stadtteil mit einer neuen Oberschule, einer neuen Grundschule und einem Grundschulersatzbau rechnen kann. Das sehe die Schulstandortplanung vor. Grundlage der Planungen ist die potenzielle Schülerzahlenentwicklung bis 2030. Da diese einen signifikanten Anstieg prognostiziert, müssen neue Klassenräume her. Nicht immer sind die durch Anbauten sinnvoll zu realisieren, sodass auch Ausschau nach gänzlich neuen Standorten gehalten wird.

Bremenweit stehen für den Neubau von Schulen allein in den Jahren 2022 und 2023 60 Millionen Euro aus dem Bildungshaushalt zur Verfügung. Hinzu kommen 150 Millionen Euro aus dem Bremen-Fonds für die Jahre 2022 und 2023. Ab 2024 werden weitere mindestens 560 Millionen Euro veranschlagt. Was in Blumenthal geplant ist.

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Grundschulen

Mithilfe eines Investors soll im geplanten Wohngebiet Cranzer Straße eine neue dreizügige Grundschule entstehen. Geplant ist sie als gebundene Ganztagsschule. Von dem privaten Partner erhofft sich die Bildungsbehörde ein höheres Tempo bei der Realisierung. Die Überlegungen an diesem Standort haben auch Auswirkungen auf die bestehende Grundschule Rönnebeck. Dort war ein Ersatzneubau vorgesehen, nun könnte doch über eine Sanierung nachgedacht werden. "Es ist zu prüfen, was an der Substanz noch haltbar ist", sagt de Olano. Ohnehin ermögliche der bisherige Planungsstand noch allerlei Gedankenspiele.

Abgeschlossen sind diese für die Schule Farge-Rekum. Dort ist ein dreizügiger Ersatzneubau auf dem Aschenplatz des TV Farge beschlossene Sache. Die Tami-Oelfken-Schule soll zudem einen Anbau für eine Mensa bekommen. Damit werden Räume frei, die für zusätzliche pädagogische Angebote genutzt werden könnten. Alternativ könnten sie dazu dienen, temporär Spitzen bei den Schülerzahlen aufzufangen.

Oberschulen

Blumenthal bekommt eine neue vierzügige Oberschule. Vorgesehen ist eine teilgebundene Ganztagsschule. Ein Zug soll für inklusiven Unterricht im Bereich Wahrnehmung und Entwicklung bereitstehen. Das wird im Verbund mit der Schule Farge-Rekum geschehen. Der künftige Standort ist noch nicht festgelegt. Derzeit präferiert der Beirat das Kämmereiquartier, während die Bildungsbehörde eher die Reepschlägerstraße bevorzugt. Je nachdem, wie die Standortwahl ausfällt, könnte das auch Auswirkungen auf die Grundschullandschaft haben. Beispielsweise, wenn bei der Variante an der Reepschlägerstraße Mensa und Sporthalle an der Hechelstraße entstehen, könnte die Grundschule Rönnebeck an der Helgenstraße konzentriert werden.

Fix ist allerdings, dass die Oberschule an der Egge künftig wunschgemäß auf vier Züge reduziert wird und die Oberschule in den Sandwehen fünfzügig bleibt.

Der Beirat nahm die Überlegungen wohlwollend zur Kenntnis. Etwas mehr als ein Monat bleibt dem Gremium nun Zeit, zu den vorgestellten Planungen Stellung zu beziehen. Das werde in Zusammenarbeit mit den Schulen geschehen. Zu diesem Zweck wird sich der Beirat mit den Schulleitungen am kommenden Montag zusammensetzen, um eine gemeinsame Stellungnahme zu verfassen. Eine Grundsatzdiskussion sei nicht mehr zu erwarten, sagt Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich. "Wir wollen jetzt in die Umsetzung kommen", betont er.

Dass demnächst der Wahlkampf zur Bürgerschaftswahl startet, wertet er als positiven Umstand. Die Politik sei so sicher bestrebt, vorzeigbare Ergebnisse zu präsentieren. Stephan Wegner, Leiter der Schule in den Sandwehen schrieb dies den Entscheidungsträgern während der Sitzung in die Stammbücher: "Die Planung ist positiv. Sie sollte aber auch nach der Bürgerschaftswahl noch Bestand haben."

Zur Sache

Die prognostizierten Schülerzahlen

Die ursprüngliche Schülerzahlprognose ist von 1128 Grundschülern in Blumenthal ausgegangen. Laut Daniel de Olano von der Bildungsbehörde hatte die Realität diese Zahlen schon im Oktober 2021 überholt. "Da hatten wir real 1325 Schüler", berichtete er dem Beirat. Die Schülerzahlen im Grundschulbereich werden weiter wachsen. Den Höchststand werden sie voraussichtlich 2024 erreichen. Dann rechnet die Behörde mit 1490 Schülern im Grundschulalter. Dann werden die Zahlen wohl langsam wieder sinken auf zunächst 1456 (2027) und schließlich unter 1400 (2030). Da das deutlich mehr als bisher sind, muss neu gebaut werden.

Ähnlich sieht es bei den weiterführenden Schulen aus. Dort ist die Ausgangszahl von 1512 Schüler ebenfalls bereits im Oktober 2021 übertroffen worden. Zu diesem Zeitpunkt waren 1753 Jugendliche auf Blumenthaler Schulen angemeldet. Auch hier wird ein deutlicher Zuwachs prognostiziert. 2024 wird von 1792 Schülern ausgegangen, ehe die Anzahl auf 1960 (2027) und schließlich 2051 (2030) ansteigen könnte. "Wir haben immer gesagt, dass wir über neue Schulen nachdenken, wenn wir mehr als 15 Züge haben. Aktuell sind wir bei 17", sagt de Olano. 

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