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Wirtschafts- und Strukturrat Eine Bilanz für den Norden

Der Wirtschafts- und Strukturrat hat erneut die Situation des Bremer Nordens bewertet. Herausgekommen ist diesmal eine Bilanz, in der es nicht nur um Probleme geht, sondern auch um aussichtsreiche Projekte.
22.07.2021, 19:00 Uhr
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Eine Bilanz für den Norden
Von Christian Weth

Die Vorstandsmitglieder des Wirtschafts- und Strukturrates haben schon häufiger gesagt, was aus ihrer Sicht gut und was schlecht im Bremer Norden läuft. Kurz vor den Sommerferien trafen sie sich erneut, um die Situation von Blumenthal, Vegesack und Burglesum zu bewerten. Herausgekommen ist diesmal eine Halbzeitbilanz, in der es nicht nur um ungelöste Probleme geht, sondern auch um aussichtsreiche Projekte.

Die Spitze des Bündnisses aus Firmen, Vereinen und Privatpersonen findet es beispielsweise gut, dass Investoren und Stadt mehrere Großprojekte vorangebracht haben – oder dabei sind, sie voranzubringen. Dazu zählen nach Ansicht von Bernhard Wies sowohl der Plan, Wohnen und Gewerbe auf dem Grohner Gelände der Norddeutschen Steingut AG zu vereinen, als auch die Entscheidung, das Quartier der Lüssumer Heide in einem mehrjährigen Prozess zu fördern. Der Sprecher des Wirtschafts- und Strukturrates baut aber auch auf die eingeleitete Analyse der Behörde, an deren Ende das Blumenthaler Zentrum eventuell zum Sanierungsgebiet erklärt wird. Für Wies sind das alles vielversprechende Vorhaben, die den Bremer Norden voranbringen können.

Hoffnungen setzen die Nordbremer Unternehmer und Verbandsvertreter auch darauf, dass die Wirtschaftsbehörde demnächst macht, wofür sie sich seit Längerem einsetzen: dass Blumenthal, Vegesack und Burglesum als Firmenstandorte beim geplanten Gewerbe-Entwicklungsprogramm 2030 stärker berücksichtigt werden als bislang. Um die Stadtteile weiter in den Fokus zu rücken, soll vom Ressort zu einem gesonderten Forum eingeladen werden, das sich Regional-Dialog nennt und die wirtschaftlichen Interessen des Nordens bündeln soll. Gremiumssprecher Wies rechnet damit, dass der Austausch im Herbst stattfinden wird. Er verspricht sich von ihm entscheidende Impulse für die Entwicklung von Nordbremer Gewerbe- und Industrieflächen.

Bisher ist der Wirtschafts- und Strukturrat mit ihr nämlich keineswegs zufrieden. Nach Wies' Ansicht gibt es immer noch zu viele Grundstücke für Firmen, auf denen sich nichts tut. Mit der Folge, dass die Zahl der Arbeitslosen im Norden für ihn nicht so ist, wie sie sein könnte. Statt abzunehmen, ist die Quote nach seinen Angaben mit 13 Prozent unverändert hoch – und auch höher als in anderen Gebieten Bremens. Wies und die anderen Vorstandsmitglieder fordern nicht zum ersten Mal, dass die Behörden darauf reagieren müssen. Sie wollen, dass endlich eine Strategie entwickelt wird, die den Norden als Ganzes berücksichtigt. Und dass ein separates Büro eingesetzt wird, um zu überprüfen, ob die Ziele dieser Strategie auch erreicht werden.

Einen Gesamtplan erwarten Wirtschaftsrat und Handelskammer außerdem bei der Entwicklung des Vegesacker Mittelzentrums. Ihrer Meinung nach muss ressortübergreifend und konzeptionell gehandelt werden, um auf neue Herausforderungen reagieren zu können. Zum Beispiel darauf, dass im August das Schulschiff den Stadtteil verlässt. Dass in Grohn seit Kurzem gleich mehrere neue Quartiere geplant werden. Und dass Büros dabei sind, auch ein Konzept für einen anderen Sedanplatz zu entwickeln – einen ohne Markthalle.

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