Blumenkohl und Kräuter, Gurken und Kürbisse und noch viele andere Sorten an Gemüse und Obst wurden bereits im Blumenthaler Gemeinschaftsgarten hinter der alten Bibliothek gepflanzt. Die neue Klimaschutz-Managerin Leoni Beckmann und die Gärtnergruppen haben aber noch viel vor im „Blumenthaler Gemeinschaftsgarten BlumenKohl“. Zunächst aber soll die Grünfläche offiziell mit Kaffee und Kuchen, selbst gemachter Limonade und Mitmachaktionen für Kinder und Erwachsene am Sonntag, 23. Juni, von 14 bis 18 Uhr eingeweiht werden – passend zur „Bremer Woche des Gartens“.
Die Idee, in Blumenthal gemeinsam zu gärtnern, stammt noch von der vorherigen Klimaschutz-Managerin Sonja Pannenbecker. Ihr schwebte ein Garten vor, in dem sich Menschen treffen und miteinander in Kontakt kommen, Obst und Gemüse anbauen und die Pflanzen pflegen. Alter, Beruf und Nationalität spielen beim Mitwirken keine Rolle.
Inzwischen haben sich zwei Gruppen gebildet. Oskar ist mit zehn Jahren das jüngste Mitglied, das mitmacht, die anderen Hobby-Gärtner sind älter. Hinzu ist auch die Gruppe „Grünes Blumenthal“ gestoßen, sodass nun rund 15 kleine und große Blumenthaler zusammen ihre Zeit auf der knapp 400 Quadratmeter großen Fläche an der Landrat-Christians Straße 109 verbringen. Zusammen mit Leoni Beckmann, die als Nachfolgerin von Pannenbecker nun für das Projekt „Klimaschutz in Blumenthal – ein Quartier im (Klima-)Wandel“ tätig ist, das vom Bund gefördert wird und beim Umweltsenator angesiedelt ist, wurde auf dem Gelände seit Mai viel getan.
Es hat eine Weile gedauert, bis ein Grundstück in Blumenthal gefunden wurde. Es handelt sich um eine Zwischennutzung, bis es Entscheidungen darüber gibt, was aus der alten Bibliothek und den dahinter liegenden Flächen passieren soll. Darum gibt es auch unter anderem überwiegend Holzkästen, in denen schon die ersten Gemüsesorten zu entdecken sind. Falls das Grundstück also irgendwann geräumt werden muss, können die Kisten einfach hoch genommen und woanders wieder hingestellt werden.
So weit möchte Leoni Beckmann aber noch gar nicht denken. Sie hat vielmehr Pläne, wie die neue Anlage genutzt werden kann. Vor allem soll der Garten für alle Blumenthaler offen sein. Wer möchte, kann auch gern mal bei Hitze die Pflanzen gießen. „Das ist hier kein steriler Gemüsegarten. Alle sollen sich wohlfühlen“, betont sie. Immer dienstags von 16 bis 18 Uhr treffen sich hier die kleinen und großen Gärtner und jeder ist dazu willkommen.
Thema Umwelt spielt eine Rolle
Bei dem Projekt geht es um Gemeinschaft, aber auch das Thema Umwelt spielt eine Rolle. „Der Garten bietet auch Tieren einen Schutzraum“, sagt die Klimaschutz-Managerin. Darum durften natürlich die Hummeln beim Bearbeiten der völlig zugewachsenen Grünbrache in ihrem Nest bleiben. Erst im Mai war die Fläche in die Hände der Klimaschutz-Managerin übergeben worden. „Wir haben erst einmal ,Klarschiff' gemacht“, erzählt sie.
Inzwischen steht hier ein alter Bauwagen als Geräteschuppen, der von Gruppenmitgliedern günstig gekauft und an seinen Platz transportiert wurde. Leoni Beckmann erzählt, dass der Wagen unter Anleitung der Künstlerin Edda Jahn bemalt werden soll. Workshops sind geplant zu Themen wie man einen Kompost baut oder Erdkammer-Honig produziert, für Kinder ist ein Ferienprogramm organisiert worden, und nach den Sommerferien möchte man eine feste Kinder-Gärtner-Gruppe einrichten, die sich alle zwei Wochen trifft. Auch um Bildung und Wissen geht es beim Projekt Gemeinschaftsgarten. „Wir wollen einen Ort des Klimaschutzes schaffen, um zu lernen, wie wir uns ernähren, was im heimischen Garten wächst und auch voneinander lernen. Das ist eine große Bereicherung."
Angedacht ist auch eine Veranstaltung, die „Querbeet-Mahlzeit“ genannt wird. Es soll gemeinsam geerntet und gekocht werden. Ob das aber so klappt, ist noch nicht sicher. Immerhin ist es ein offener Garten und ob die Kürbisse, der Mangold, Paprika, der Spinat, der Kohl und die anderen Produkte auch geerntet werden können, bleibt noch abzuwarten. Außerdem gibt es auch noch die gefräßigen Schnecken...
Das Fest am Sonntag soll aber auch schon mal einen Vorgeschmack darauf geben, dass es Spaß macht, etwas zusammen zu machen, etwa den Weidenflechtzaun für die Feuerstelle zusammen zu bauen. Wer sich aber nur umschauen oder in der Sitzecke Kuchen essen möchte, kann das auch machen.
Geplante Veranstaltungen
Kinder-Ferienprogramm mit Aktionen wie pflanzen, basteln, Tiere entdecken, ernten und kochen auf dem Feuerplatz: 12. bis 14. August, jeweils 9.30 bis 13.30 Uhr für Kinder ab sieben Jahre. Workshops: 9. Juli, 16 bis 18 Uhr, „Kräuter im Garten“. Kräuter und ihre Kräfte kennenlernen, Giftiges von Essbarem unterscheiden. Gewürzmischungen und Erdkammer-Honig werden hergestellt. „Kompostierung im Garten“ am 6. August, 16 bis 19 Uhr. Wie funktioniert ein Kompost, was muss man beachten? Für den Gemeinschaftsgarten wird ein Kompost gebaut. „Kompostierung zu Hause? – Bokashi!“ am 3. September, 16 bis 18 Uhr. Es wird ein Bokashi-Eimer für die geruchsfreie Kompostierung in der Küche gebaut. „Dörren, Trocknen, Einkochen“ am 28. September, 10 bis 13 Uhr. Es geht um die Verwertung von Obst und Gemüse. „Kochen fürs Klima – Die Querbeet-Mahlzeit“ am 6. Juli, 17. August, 14. September und 19. Oktober, jeweils 10.30 bis 13.30 Uhr. Gemeinsam ernten, schnippeln, kochen die regionale und saisonale Küche mit ihren Köstlichkeiten entdecken und erschmecken. Teller, Essbesteck und Getränke sind mitzubringen. Für alle Veranstaltungen werden Anmeldungen unter der Mobilnummer 01 76 / 42 36 20 98 oder E-Mail leoni.beckmann@umwelt.bremen.de erbeten. Die Gartengruppe für Kinder trifft sich am 12. und 26. August, 8., 9. und 23. September; 9.; 14. und 18. Oktober sowie 11. und 25. November, jeweils 16 bis 18 Uhr. Das Apfelfest wird im Garten am 19. Oktober von 14.30 bis 18 Uhr stattfinden. Die eigenen Äpfel können mitgebracht werden und zusammen wird mit einer von Hand betriebenen Presse Apfelsaft hergestellt. Apfelmus wird auch gekocht und am Lagerfeuer werden Kartoffelpuffer gebrutzelt.