Borgfeld. Der Unternehmer Theo Bührmann bezeichnet den von den Behörden verhängten Baustopp am Krögersweg in Borgfeld als nicht rechtmäßig. Wie berichtet, hatte die Bührmann-Gruppe begonnen, das Erdgeschoss im Haus Nummer 7 umbauen zu lassen, ehe die Behörde den Plänen zugestimmt hat. "Für uns war das richtig, auch laut Baugesetz, denn wir haben keine Arbeiten vorgenommen, die eine Baugenehmigung bedingen", so Bührmann. In der Wohnung über dem Ladenlokal seien lediglich Sanierungsarbeiten durchgeführt worden, weil sich das Gebäude in einem schlechten Zustand befinde. Doch auch im Obergeschoss habe die Behörde bis auf Weiteres jegliche Arbeiten untersagt. "Es gibt mir zu denken, dass sich die Baubehörde so über geltendes Recht hinwegsetzt", kritisiert Bührmann.
Wie ist der aktuelle Stand?
Das Ladenlokal und die Wohnung im Obergeschoss stehen leer, die Arbeiten ruhen. Die Baubehörde prüft seit August einen Antrag der Bührmann-Gruppe auf Umnutzung des Ladenlokals im Erdgeschoss. Dort soll ein Sushi-Restaurant nach dem Konzept "Happi by Henssler" entstehen.
Wie geht es weiter?
Im Erdgeschoss soll aus zwei Räumen ein Restaurant mit Küche, Nebenräumen und Toiletten entstehen. Vor dem Lokal könnte es Außengastronomie geben. Wie viele Gäste in dem Restaurant Platz finden, hänge von der Genehmigung der Baubehörde ab, sagt Theo Bührmann. Der 39-jährige Geschäftsmann will das Gebäude insgesamt aufwerten. Unter anderem soll das marode Dach erneuert werden. Vier bis sechs Wochen Arbeit seien noch nötig, schätzt Bührmann. Insgesamt investiere die Bührmann-Gruppe zirka 500.000 Euro in den Umbau und die Sanierung. "Wir haben alles, was nötig ist, bei der Behörde eingereicht und hoffen, dass die Umnutzung jetzt zügig genehmigt wird", sagt Bührmann. "Sollten wir Anfang Oktober eine Genehmigung bekommen, könnte das Sushi-Restaurant Anfang Dezember eröffnen."
Wo sollen die Gäste künftig parken?
Theo Bührmann versichert: Die Bührmann-Gruppe werde am Krögersweg die gesetzlich geforderten Parkplätze vorhalten. Wie viele das sein werden, sagt er nicht. Für größeren Kundenandrang gelte: "Es gibt genügend Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe."
Was unternimmt die Bührmann-Gruppe, um die Nachbarn vor Lärm zu schützen?
"Wir haben ein Schallschutzgutachten erstellen lassen", sagt Theo Bührmann, "und bei allen Positionen liegen die Werte weit unter der Grenze für ein Mischgebiet". Das Gutachten habe er der Baubehörde vorgelegt. Bührmann rechnet nicht damit, dass sich das Verkehrsaufkommen am Krögersweg nach Eröffnung des Sushi-Restaurants wesentlich verändern wird. Schon jetzt frequentierten Kunden das nahe gelegene Eiscafé, "die meisten kommen mit dem Fahrrad aus Borgfeld", glaubt Bührmann. Außerdem werde das Borgfelder Sushi-Restaurant nicht das einzige in Bremen sein: "Das erste Happi by Henssler eröffnet am 1. November in der Überseestadt."
Wie soll der Restaurantbetrieb aussehen?
Geplant ist, dass die Gäste im Restaurant oder auf der Terrasse Platz nehmen und essen – möglich sein soll aber auch die Lieferung nach Hause. Außerdem soll es Sushi auf Bestellung zum Mitnehmen geben. Fünf bis zehn Mitarbeiter in Teilzeit sollen in dem geplanten Sushi-Restaurant am Krögersweg arbeiten. Betreiber wird eine Firma der Bührmann-Gruppe sein. Diese zeichne für das operative Geschäft verantwortlich, während sich Steffen Hensslers Bruder Peter um die Entwicklung der Marke "Henssler" kümmere, erklärt Theo Bührmann.
Was gibt es zu essen?
Laut Bührmann wird das Sushi "typisch Henssler" zubereitet. Soll heißen: Es gibt mehrere Soßen und Häppchen im "California-Style". Was auf der Karte steht und wie es zubereitet wird, darum kümmere sich Steffen Henssler persönlich. Der TV-Koch, Entertainer und Kochbuchautor hat sich an einer Sushi-Akademie in Los Angeles zum Sushi-Meister ausbilden lassen. In Borgfeld werde er die traditionellen japanischen Rezepte kreativ interpretieren. Es werde bezahlbares Sushi geben, das einen breiten Geschmack trifft, so Bührmann.
Wird Steffen Henssler hin und wieder in Borgfeld kochen?
"Steffen Henssler wird bei der Eröffnung vorbeikommen, aber kochen wird er in Borgfeld sicherlich nicht", sagt Theo Bührmann. Henssler sei verantwortlich für die Rezepte und für die Auswahl der Komponenten. "Alles, was die Speisen und Getränke angeht, das geht über seinen Tisch." Ansonsten habe er andere Aufgaben.