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Neugestaltung Ortsmitte Borgfelder Ausschuss befürwortet Millionenprojekt Ortsmitte

Der Bauausschuss in Borgfeld hat sich für eine Aufpflasterung der Borgfelder Heerstraße und eine Tempo-20-Zone ausgesprochen, um den Verkehr in der Ortsmitte zu entschleunigen.
13.03.2019, 18:25 Uhr
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Borgfelder Ausschuss befürwortet Millionenprojekt Ortsmitte
Von Antje Stürmann

Borgfeld. Die beiden wichtigsten Ziele sind klar: Raser sollen gebremst und das Verweilen in Borgfelds Mitte lohnender werden. „Es geht nicht darum, den Verkehr aus dem Zentrum zu verbannen“, betonte Carsten Kruska am Dienstag im Bauausschuss. Kruska hatte sich im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit an der Hochschule Bremen überlegt, wie Borgfelds Mitte ansprechender und verkehrssicherer werden könnte. Die Mitglieder im Ausschuss nahmen die Ideen wohlwollend auf.

Geht es um die Aufenthaltsqualität, attestiert der angehende Bauingenieur dem Borgfelder Zentrum nur ein „Mangelhaft“. Kruska regte an: „Die Leute sollten hier zusammenkommen, Kaffee trinken oder gemeinsam bummeln.“ Optimal wäre es, die Borgfelder Heerstraße aufzupflastern, eine Fahrbahnquerungshilfe zu schaffen und die Geschwindigkeit in der jetzigen Tempo-30-Zone um 10 Kilometer pro Stunde zu drosseln. „In Borgfeld wird grundsätzlich zu schnell gefahren“, so Kruska. Er schlägt vor, eine sogenannte Mischverkehrsfläche einzurichten, auf der der Gehbereich nicht durch ein Hochbord vom Fahrbereich getrennt ist. Stattdessen könnte die Borgfelder Heerstraße ab Johann-Wischhusen-Weg bis vor die Ampelkreuzung Hamfhofsweg/Borgfelder Landstraße aufgepflastert werden – mit Absätzen auf den Fahrbahnen zu Beginn und am Ende. Fußgängerbereich und Straße würden sich optisch gleichen, es würde sie nur ein bauliches Element, zum Beispiel eine Entwässerungsrinne, trennen. Grünenpolitikerin Maren Kruse forderte eine barrierefreie Lösung. Die optisch relativ einheitliche Fläche soll laut Kruska bei den Autofahrern Unsicherheit erzeugen: „Sie werden aufmerksamer sein und die Geschwindigkeit drosseln.“ Kruska mutmaßte: „Wenn dann mehr Fußgängerverkehr entsteht, würde der Einzelhandel vielleicht auch die Außenbereiche der Geschäfte mehr gestalten und das könnte die Aufenthaltsqualität steigern.“

Den CDU-Fraktionschef im Beirat, Karl-Heinz Bramsiepe, interessierte, wie Kruska das Ausparken an der Borgfelder Heerstraße für alle sicherer machen würde. Kruskas Vorschlag: Vom Gehbereich 75 Zentimeter abknapsen und den Parkbuchten zuschlagen. „Das gibt den Autofahrern mehr Platz zum Zurücksetzen, sie können die Fahrbahn besser einsehen.“ Maren Kruse gab zu Bedenken, dass dann der Gehbereich schmaler würde. Auf die Frage Dieter Garlings (SPD), ob man einen Teil der Fahrbahn nutzen könnte, antwortete Kruska: „Die Chance, das bei den Behörden durchzukriegen, ist gering.“

Still war es im Ausschuss, als der Examenskandidat die möglichen Baukosten mit einem kleinen einstelligen Millionenbetrag bezifferte. Bis zur Hälfte könnte die Stadt Bremen mit Geldern aus europäischen Fördertöpfen sowie Bundesmitteln finanzieren. Kruska warnte vor einer Entscheidung nur mit Blick auf die Kosten: „Günstige Alternativen bringen langfristig weniger Erfolg.“ Als Optionen hatte Kruska unter anderem vorgeschlagen, aus der Borgfelder Heerstraße eine Einbahnstraße zu machen oder Schutzstreifen für Radfahrer anzulegen. Die Politiker folgten Kruskas Ratschlag und favorisieren die Aufpflasterungsvariante mit Tempo-20-Zone. Auf den Vorschlag Wolfgang Klüvers (CDU) hin soll die Borgfelder Heerstraße bis zur Sparkasse, ein Stück in den Hamfhofsweg und in die Borgfelder Landstraße hinein aufgepflastert werden. Karl-Heinz Bramsiepe sprach die unübersichtliche Ausfahrt vom Supermarkt-Parkplatz auf die Borgfelder Heerstraße an. Kruska ist überzeugt, dass der langsamere Verkehr das Problem lösen kann. „Zusätzlich könnte man ein Stoppschild setzen.“ Anders sei diese Situation nicht zu verbessern, wenn die Ausfahrt offen bleiben soll. Kruskas Arbeit soll in einen Antrag für den Beirat münden.

Zeitgleich zum Ausschuss hat sich der Beirat gegen eine Ladesäule für E-Autos in der Ortsmitte entschieden. „Einen anderen als den kopfsteingepflasterten Platz neben der Abzweigung der Borgfelder Heerstraße, gegenüber der Haltestelle Daniel-Jacobs-Allee, kann der Beirat nicht anbieten“, sagte Ortsamtsleiter Gernot Neumann-Mahlkau (CDU). Die SWB visiert einen Standort im Zentrum an.

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