Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Aus der Nachbarschaft Kritik an Baugenehmigung für Borgfelder Landhaus wächst

Die überarbeiteten Pläne für das "Neue Borgfelder Landhaus" stehen in der Kritik. Beiratsmitglieder bemängeln, der Bau passe nicht in den Ort. Wird die Versorgung mit Kita- und Schulplätzen noch gewährleistet?
17.05.2025, 17:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Kritik an Baugenehmigung für Borgfelder Landhaus wächst
Von Antje Stürmann

Die überarbeiteten Pläne für das "Neue Borgfelder Landhaus" an der Warfer Landstraße werfen im Beirat Fragen auf – und werden deshalb auf der Sitzung am Dienstag, 20. Mai, noch einmal Thema sein. Eingeladen ist ein Vertreter der senatorischen Behörde für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, er soll unklare Punkte erläutern.

Den Beiratsmitgliedern geht es vor allem um bauliche Aspekte und das Vorgehen der Genehmigungsbehörde. Das wurde auf der Sitzung des Beirates im April deutlich. Ortsbürgermeister Karl-Heinz Bramsiepe hatte begründet, das Projekt habe sich gegenüber dem ersten Entwurf baulich "deutlich verändert". SPD- und CDU-Vertreter sorgen sich unter anderem, ob eine ausreichende Versorgung mit Kita- und Schulplätzen im Ortsteil künftig noch gewährleistet sei. Auf Kritik stößt auch die Anzahl der geplanten Stellflächen für Autos. Geplant sind nach Angaben des Investors drei Parkflächen für bis zu 105 Bewohnerinnen und Bewohner. Hinzu kommt das im Haus tätige Personal.

Die Nachbarn haben Fragen

CDU-Fraktionschef Jörn Broeksmid hakte während der Sitzung nach, ob den Borgfelderinnen und Borgfeldern Gelegenheit gegeben wurde, "nachbarschaftliche Belange" zu klären. Immerhin gebe es in Borgfeld kein vergleichbar großes Gebäude. Offen seien auch Fragen der personellen Betreuung für die Neuankömmlinge, so Broeksmid. Antworten erhielt er nicht, dafür aber zustimmenden Beifall. Der Beiratssprecher kritisierte zudem, der Beirat sei an der aktuellen, inzwischen zweiten Baugenehmigung nicht beteiligt worden. Warum, das müsse geklärt werden, forderte Broeksmid.

Behörde: Der Bau passt in den Ortsteil

Eine Vertreterin der Sozialbehörde versicherte daraufhin, es sei "alles so gelaufen, wie es rechtlich vorgesehen ist". Die Baubehörde hatte sich aus terminlichen Gründen für die Beiratssitzung entschuldigt. Im Vorfeld der Sitzung teilte ein Vertreter jedoch mit, für die Genehmigung des Vorhabens seien keine Gutachten erforderlich, um die Auswirkungen auf die direkte Nachbarschaft zu untersuchen. Ein dreigeschossiges Gebäude mit einem Staffelgeschoss sei optisch für den Ort "verträglich". Die Genehmigungsbehörde habe die negative Stellungnahme des Beirates Borgfeld vom August 2024 zur Kenntnis genommen, könne diese aber nicht berücksichtigen. Über dieses Ergebnis sei der Beirat im Februar 2025 über das Ortsamt informiert worden.

Wolfgang Klüver unterstützte seinen Fraktionskollegen Broeksmid: "Die Baugenehmigung ist erteilt, aber dass wir als Beirat nicht noch einmal gefragt wurden, das ist ein Missstand, über den wir uns nur noch aufregen können." Broeksmid hingegen sagte, man müsse als Beirat überlegen, ob man nicht vor das Verwaltungsgericht ziehe. "Unbeantwortet darf das Verhalten der Baubehörde nicht bleiben", so der Beiratssprecher. Auch dieser Punkt soll in der kommenden Beiratssitzung thematisiert werden.

SPD-Sprecher und Beiratsmitglied Bernd Stenner indes betont in einer Mitteilung an die Redaktion, "die Behauptung des Beiratssprechers, der zweite Bauantrag hätte dem Beirat nicht vorgelegen, ist falsch". Baustart für das neue Borgfelder Landhaus könnte nach Angaben des Investors in gut sechs Wochen sein.

Info

Die Sitzung des Beirates beginnt um 19.30 Uhr und findet in der Schützenhalle, Hamfhofsweg 4, statt. Die Borgfelderinnen und Borgfelder sind eingeladen, ihre Wünsche und Anregungen zu äußern.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)