Borgfeld. Früh am Tag, die Sonne lacht: 15 junge Bremer Unternehmerinnen und Unternehmer krempeln die Ärmel hoch. "Los geht's", sagt Immobilienmakler Timon Hilken. Nach gut fünf Stunden stehen 150 Meter Holz-Zaun auf dem Grundstück der Borgfelder Hans-Wendt-Stiftung am Lehester Deich. Neben Know-how und Man-Power sind rund 4600 Euro in das Projekt geflossen, hat Diplom-Kaufmann Hilken errechnet. "Die Weide ist für Schafe und Pferde vorgesehen." Am Nachmittag desselben Tages blickt der 25-Jährige zufrieden auf das Meisterwerk. Auch die Leiterin der Borgfelder Kinder- und Jugendfarm, Friederike Reinsch, ist "mehr als zufrieden".
Die Aktion sei eine Win-win-Situation: Die Kinder- und Jugendfarm brauche dringend Geld, berichtet die Pädagogin. Timon Hilken will Mitglied bei den Wirtschaftsjunioren der Bremer Handelskammer werden. "Wir sind ungefähr 100 junge Unternehmer und Führungskräfte aus allen Bereichen der bremischen Wirtschaft, die sich im Juniorenkreis engagieren. Jung, das heißt bei uns: unter 40 Jahre", erklärt der Junior der alteingesessenen Borgfelder Hilken-Familie.
Win-win-Situation
"Bei den Wirtschaftsjunioren muss jeder Gast, jedes Mitglied ist im ersten Jahr Gast, ein Meisterstück machen, um dann anschließend bei einer Versammlung mit Abstimmung offiziell aufgenommen zu werden", erzählt der Jungunternehmer während seine Freundinnen und Freunde sägen, hämmern und feilen. "Der Zaun ist Timons Meisterstück", ergänzt sein Bruder Tetjen Hilken, der gerade seine Ausbildung zum Zimmermann abgeschlossen hat.
Seit über 70 Jahren engagieren sich die Wirtschaftsjunioren für den Standort Bremen. "Dafür arbeiten wir in verschiedenen Arbeitskreisen, initiieren Projekte, kooperieren mit anderen Organisationen und engagieren uns für soziale und gesellschaftliche Belange", berichtet Timon Hilken. Unterstützt würden hauptsächlich Bremer Einrichtungen, "die sich speziell um benachteiligte Menschen kümmern." Geliefert würden Spendengelder und Arbeitsleistung.
Vor fünf Jahren hatten die Wirtschaftsjunioren bereits ein Therapiepferd an die Hans-Wendt-Stiftung gespendet. Das werde auch auf der neu umzäunten Weide stehen.