Borgfeld. Seit August vergangenen Jahres gibt es den Plan, die E-Mobilität in Borgfeld voranzutreiben. Wie berichtet, stehen dafür sechs private Premium-Parkplätze an der Borgfelder Heerstraße 57a zur Verfügung. Zwei Stellflächen hat sich das Carsharing-Unternehmen Cambio reserviert. Die Ladesäulen stehen seit Wochen bereit. Doch die Sache hatte einen Haken: Die Stromleitungen waren zwar verlegt, "doch die Spannung reichte nicht", sagt Tim Bischoff, Sprecher des Carsharing-Anbieters Cambio. Das sei ein übliches Problem. Doch nun könnte es in der kommenden Woche weitergehen.
Der Energieversorger Wesernetz gab am Freitagnachmittag grünes Licht. Steht also demnächst die Eröffnung der Ladesäulen an? Eigentlich war diese bereits für Dezember geplant, berichtet Cambio-Sprecher Tim Bischoff. Dann wurde sie auf Januar verschoben. Man könne dem Unternehmen Wesernetz keinen Vorwurf machen. Die Situation zeige nur, dass es nicht so leicht sei, die Infrastruktur für umweltfreundlichere Mobilität an den Start zu bringen.
Stromzähler sind gesetzt
Das bestätigt die Sprecherin der Energieversorger SWB und Wesernetz, Angela Dittmer. "Es gibt zurzeit zehnmal so viele Anfragen wie üblich. Da kommen wir manchmal einfach nicht hinterher." Inzwischen seien die Zähler gesetzt. "Eigentlich müsste alles fertig sein. Wenn es jetzt noch mal haken sollte, bitte melden", teilt die Unternehmenssprecherin mit.
Wie berichtet, hat der Immobilienunternehmer und Miteigentümer der Parkflächen, Timon Hilken, sechs 22-Kilowatt-Ladesäulen für das Projekt geplant. Die Erschließung sei von Anfang an schwierig gewesen, berichtet der 25-Jährige. Stromkabel mussten auf dem Parkplatz an der Borgfelder Heerstraße verlegt, Stadtbäume während der Bauarbeiten geschützt werden.
Auch die Investitionen seien höher gewesen als zunächst angenommen. Mit 8000 bis 10.000 Euro rechnet Timon Hilken pro Säule. "Eigentlich hätten wir auch gerne einen Fast-Charger installiert, doch die liegen bei 15.000 Euro netto – für das Gerät, ohne die Anschlüsse", rechnet der Investor vor.
Die Sparkasse Bremen beteilige sich an dem Projekt. Die Ladesäulen seien zunächst kein gewinnbringendes Investment. Die Investition sei sehr risikobehaftet, weil man nicht wisse, wie sich die Strompreise entwickeln werden. Geplant sei, ausschließlich Öko-Strom an den Ladesäulen zu vermarkten. Wann gehen die Stationen an den Start? "Nächste Woche ist es hoffentlich so weit", sagt Timon Hilken. "Jetzt geht es nur noch um IT-Details."