Jörn Broeksmid zählt: Neun Beschlüsse hat der Borgfelder Beirat in den vergangenen zehn Monaten zum Themenbereich Hochwasser gefasst und entsprechende Anträge an die senatorischen Behörden gestellt. Darunter Fragen zur finanziellen Unterstützung der vom Hochwasser betroffenen Bürger in Borgfeld, zum Schutz vor Überschwemmungen, zur Deichsicherheit am Erbrichterweg und dazu, wie es vorangeht mit dem Schutz vor Hochwasser. "Kein einziger Antrag ist von der Behörde beantwortet worden", kritisierte der Beiratssprecher am Dienstag auf der Sitzung, zu der auch der Beirat Oberneuland eingeladen war. Der angehende Leiter des Referats Hochwasserschutz im Bremer Umweltressort, Felix Oldfield, wandte ein: Ein Antrag sei von seiner Kollegin beantwortet worden.
Kritik auch aus Oberneuland
Unterstützung erhielt Broeksmid von CDU-Fraktionssprecher Frank Müller-Wagner aus dem Beirat Oberneuland. Dieser habe ebenfalls mehrere Anfragen zum Thema Hochwasser gestellt, die nicht beantwortet worden seien. "Wir fühlen uns in diesem Prozess ignoriert", sagte Müller-Wagner.

Jörn Broeksmid
Der Borgfelder FDP-Politiker Gernot Erik Burghardt betonte: "Es handelt sich um Beschlussfassungen, wohlgemerkt." Wolfgang Klüver (CDU) hegt nach eigenen Worten "große Bedenken", er hält das Nichtreagieren der Behörden für demokratiegefährdend, denn es sorge für Verdruss. "Wir sind gewählte Vertreter im Beirat", betonte er, "und da kommt nichts zurück".
Der Referatsleiter Hochwasserschutz, Wilhelm Koldehofe, wies die Vorwürfe von sich. Er wisse von keiner Anfrage, die nicht beantwortet worden wäre. Koldehofe deutete eine hohe Arbeitsbelastung in der Behörde an. "Sie sind nicht der einzige Beirat, der sich mit Hochwasser befasst." Zusätzlich stelle die Bürgerschaft Anfragen mit zum Teil 36 Unterfragen, die von den Behördenmitarbeitern beantwortet werden müssten. Broeksmid sagte, er gehe davon aus, dass die Behörde dem Borgfelder Beirat noch antworten werde.