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Zweiter Weihnachtstag Hochwasserlage in Borgfeld spitzt sich zu

Borgfeld kämpft gegen die Fluten: Während die Pegelstände steigen, wächst die Angst vor einem Stromausfall.
26.12.2023, 14:02 Uhr
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Hochwasserlage in Borgfeld spitzt sich zu
Von Petra Scheller

Borgfeld. Großlage in Borgfeld: Am Dienstagnachmittag spitzt sich die Hochwasserlage auch an der Wümme in Borgfeld zu. Der Pegelstand Hellwege steht kurz unter drei Meter, teilt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit. Bei vielen Anwohnerinnen und Anwohnern am Erbrichterweg und an der Borgfelder Landstraße steht das Wasser bis zum Gartentor. „Noch sind die Keller trocken, aber wir befürchten einen Stromausfall. Die meisten von uns haben Pumpen im Keller laufen, wenn der Strom ausfällt, laufen die Keller voll“, berichtet eine Anwohnerin, die mit ihrer Familie ein Haus am Erbrichterweg bewohnt. „Das Wasser steigt wohl noch bis zum Nachmittag weiter“, vermutet Markus Theuerholz, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Borgfeld. Mit rund 14 Einsatzkräften sind die Borgfelder Freiwilligen an Weihnachten unterwegs - sperren Straßen ab und sichern Wohnhäuser. Auch andere Wehren treffen am Nachmittag in Borgfeld ein. „Ein Wohnhaus in Katrepel mussten wir am ersten Weihnachtstag evakuieren, weil ein Baum auf das Haus gefallen ist“, berichtet Markus Theuerholz vor der Einsatzzentrale am Hamfhofsweg. Die Berufsfeuerwehr habe sich um die Anwohner gekümmert. Die Situation sei angespannt. Die Bremer Feuerwehr macht sich laut Pressesprecher Christian Patzelt zurzeit ein Bild von der Lage vor Ort.

Deichverband packt Sandsäcke

Beim Deichverband am rechten Weserufer werden am Dienstagmittag Sandsäcke gepackt. Der ehemalige Deichhauptmann Michael Schirmer ist am zweiten Weihnachtstag mit Einsatzkräften unterwegs, um die Deiche zu sichern. Das Wasser drücke an einigen Stellen unterhalb des Deiches durch, berichtet der Hydrobiologe. „An der Wümme-Brücke sind die Pegelstände so hoch wie in den vergangenen 30 Jahren nicht mehr“, warnt Schirmer. Wann sich die Lage entspanne, sei zurzeit noch unklar.

Anwohner in Flip-Flops

Moritz Müller besucht nach eigenen Angaben seine Eltern am Erbrichterweg. Der 32-Jährige ist mit Flip-Flops und Badehose unterwegs. „Vor 20 Jahren erinnere ich eine ähnliche Situation – allerdings stand dabei nicht die ganze Straße unter Wasser“, sagt der Besucher aus Hamburg. Nadja Müller-Seip ist für die Weihnachtstage aus München angereist. „Viele Häuser am Erbrichterweg sind glücklicherweise erhöht gebaut, noch sind die Häuser trocken“, so die Besucherin.

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