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Kunst in Borgfeld Spaziergang über Ziegelsteinmosaike

Das Borgfelder Kunstwerk "Fleetflicken – unterm Pflaster liegt das Land" von Gertrud Schleising wurde erneuert. Selten hat Kunst im öffentlichen Raum so wenig Beachtung gefunden. Das soll sich ändern.
18.07.2023, 14:00 Uhr
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Spaziergang über Ziegelsteinmosaike
Von Petra Scheller

Borgfeld. Kunst im öffentlichen Raum steht meistens im Weg – damit sie Beachtung findet. In Borgfeld ist das anders. Im Jahr 2008 hat die freischaffende Bremer Künstlerin Gertrud Schleising 17 bunte Ziegelsteinmosaike entworfen – "Fleetflicken – unterm Pflaster liegt das Land", so der Titel, der auf die Geschichte Borgfelds aufmerksam machen sollen. Doch selten hat ein Kunstwerk so wenig Aufmerksamkeit erfahren. Das soll sich ändern. Die Künstlerin hat die Steine aufgearbeitet und bietet am Donnerstag, 24. August, einen kuratierten Spaziergang durch den Ort an, um mit Interessierten über Kunst im öffentlichen Raum ins Gespräch zu kommen. Beginn ist um 18.30 Uhr. Gestartet wird vor der Grundschule am Borgfelder Saatland. 

Erinnerung an Fleetgräben

Die Mosaike erinnern an den Verlauf der Fleetgräben, die noch vor 150 Jahren an den jeweiligen Flurstückgrenzen das Auenland entwässerten, berichtet die Künstlerin Gertrud Schleising. Sie unterteilten das Land aus der Luft betrachtet in schmale Rechtecke. Für ihr Kunstprojekt hat die 68-Jährige eine Landkarte aus dem Jahr 1830 aus dem Staatsarchiv genutzt. Zugleich, sagt Schleising, sollen die Fleetflicken das alte Borgfeld mit dem neueren Borgfeld-West verbinden: Dunkle Linien schneiden das gewohnte Geradeaus im Blick und in der Laufrichtung ab, diese Grenzen „wollen von den Passanten gequert werden, wenn sie von Borgfeld-West in den alten Ortskern unterwegs sind“.

Neue Info-Tafeln

Damit das Kunstwerk in Zukunft besser zur Geltung kommt, hat das Bremer Kulturressort Info-Tafeln aufstellen lassen– in der Ortsmitte an der Borgfelder Heerstraße an der Einfahrt zum Kindergarten Borgfelder Butjer, bei der Schule Am Borgfelder Saatland und eine dritte an der Daniel-Jacobs-Allee, Ecke Schoolpad.

Während der Bauphase sei sie häufig mit Borgfelderinnen und Borgfeldern über die Bedeutung der Ziegelsteinmosaike ins Gespräch gekommen, berichtet Gertrud Schleising. Ältere Bürger erinnerten sich an vergangene „Grünlandzeiten“, und Neu-Borgfelder und Borgfelderinnen fanden die Anknüpfung an die Stadtteilgeschichte interessant. Dass das Neubaugebiet ehemals ein von Fleetgräben durchzogenes Grünland war, machte auch die Kinder aus der benachbarten Schule nachdenklich, so Schleising. "Sie lernten so ein kleines Stück Heimatgeschichte kennen."

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