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Teilabriss Alte Dorfschule im Stahlkorsett

Die alte Dorfschule in Burgdamm ist teilweise abgerissen worden. Die neue Kita entsteht nun hinter den alten Fassaden.
07.09.2021, 05:00 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Burgdamm.  Die alte Burgdammer Dorfschule gibt es nicht mehr. Jedenfalls nicht mehr im ehemaligen und den Ortsteil prägenden Zustand. Von den Außenmauern stehen nur noch zwei. Sie allerdings sollen als historischer Kern der vor 158 Jahren errichteten Lehranstalt unbedingt erhalten bleiben, um der geplanten Kindertagesstätte an der Burgdammer Straße das Gesicht zu geben.

Ursprünglich sollte das seit etlichen Jahren leer stehende Backsteingebäude gänzlich abgerissen werden, um einer neuen Kita zu weichen. Doch dagegen regte sich massiver Widerstand, angeführt von der Burglesumer FDP und dem Heimatverein sowie der Bürgerinitiative „Rettet die alte Dorfschule Burgdamm“. Mit der Folge, dass schließlich auch die Stadtbürgerschaft den Erhalt zumindest der Fassaden im Zuge eines Kita-Neubaus befürwortete.

Diese Vorgabe ist bereits nicht mehr vollständig zu gewährleisten. Entgegen ursprünglichen Planungen sei eine Außenmauer wegen Baufälligkeit beseitigt worden und müsse ersetzt werden, erklärt Fabio Cecere, Pressesprecher von Immobilien Bremen (IB). Das Unternehmen ist als Anstalt öffentlichen Rechts für die Betreuung und Nutzung städtischer Grundstücke und Gebäude zuständig.

Bei der ebenso wie die Innenwände der Dorfschule zu einem  Schutthaufen verwandelten Außenmauer handelt es sich um die Westfassade, die witterungsbedingt nicht zu erhalten gewesen sei, weiß Monika Müller von der Bürgerinitiative. Diese Fassade soll nun mit neuen Ziegeln wieder aufgebaut werden, die den alten Steinen ähnelten, erläutert der IB-Pressesprecher. Da es dieses vor anderthalb Jahrhunderten verwendete Steinformat aber nicht mehr gibt, ist nach Mitteilung von Monika Müller eine Ziegelei beauftragt worden, die Ziegel zu brennen, die in Form und Struktur ein Abbild der nicht mehr zu verwendenden alten Steine sind.

Derweil wurden die beiden noch vorhandenen, straßenseitigen Außenmauern mit massiven Stahlgerüsten gesichert. Bei der Entkernung des Gebäudes hätten sonst auch sie zusammenbrechen können. An den Außenseite der Mauern, so Monika Müller, seien jedenfalls besorgniserregende  Ausbrüche  und Schiefstände zu erkennen.   

Ob die komplizierten Abbrucharbeiten zu einer weiteren Verzögerung bei der Fertigstellung der neuen Kita führen, ist nach Mitteilung von Immobilien Bremen noch nicht absehbar. Vor allem deshalb nicht, so Fabio Cecere,  weil die komplette Beseitigung der Gebäudesohle noch abgewartet werden müsse. Erst dann seien die erforderlichen Maßnahmen für den neuen Baugrund zu erkennen. Konkrete Angaben der zuständigen Architekten erwartet Immobilien Bremen im Oktober. Zuletzt hätten sie eine Inbetriebnahme der neuen Kita zum Ende des Jahres 2022 in Aussicht gestellt.

Auswirkungen könnten die komplizierten Abbrucharbeiten auch auf die Kosten haben. Sie waren bislang mit rund 3,6 Millionen Euro angegeben worden.

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