Burglesum. Im aktuellen Kindergartenjahr sind 26 Kinder in Burglesum nicht mit einem Kita-Platz versorgt. Darunter sind 20 Kinder, die jünger als drei Jahre alt sind, und sechs Kinder über drei Jahre. Diese Zahlen hat Andrea Meyerhoff, Vertreterin der Bildungsbehörde, in der jüngsten Sitzung des Beirats Burglesum genannt. Die Dunkelziffer der Kinder ohne Kita-Betreuung ist jedoch offenbar viel höher. Darauf wies Vanessa Meier-Henrich, Leiterin des Kinder- und Familienzentrums Helsinkistraße, hin. Sie nahm als Zuschauerin an der Sitzung teil und meldete sich zu Wort. Ihren Angaben nach stehen allein in der Marßeler Einrichtung 15 Kinder, darunter zehn über drei Jahre, auf der Warteliste.
Dabei handele es sich um Kinder, deren Eltern einen Platz in dieser bestimmten Einrichtung und keine stadtweite Vermittlung eines Platzes möchten, erläuterte die Kita-Leiterin. Die Zahl der Kinder, die auf einrichtungsbezogenen Wartelisten stehen, bekommt die Behörde nicht automatisch gemeldet; sie sind in den Zahlen der Behörde also nicht erfasst. Auch von der Kita Heinrich-Seekamp-Straße wisse sie, dass die Warteliste lang sei, sagte Meier-Henrich. „Wir haben bei uns im Stadtteil eine hohe Quote unversorgter Kinder, darunter sind viele Vier- und Fünfjährige.“
Unaktuelle Zahlen aus der Behörde
Andrea Meyerhoff hatte außerdem eingeräumt, dass die Zahlen aus dem Ressort für Kinder und Bildung nicht aktuell sind. Regelmäßig erstellt die Behörde einen sogenannten Statusbericht. Eigentlich sollte bereits der Statusbericht drei vorliegen. Meyerhoff konnte jedoch nur ältere Zahlen präsentieren, ihrer Aussage nach sind technische Probleme der Grund dafür, dass die aktuellen noch nicht vorliegen. In seinem Beschluss forderte der Beirat deshalb, dass der Statusbericht drei mit den Zahlen für Burglesum von der Bildungsbehörde zeitnah nachgereicht wird. Außerdem erwarten die Beiratsmitglieder eine aktuelle Auflistung mit der Anzahl aller Kinder, die derzeit auf den Wartelisten der einzelnen Einrichtungen stehen.
Die Behördenvertreterin stellte auch die aktuell geplanten Ausbauprojekte in den Burglesumer Kitas vor. Die Kita an der Grambker Heerstraße geht demnach ab Januar mit sechs neuen Gruppen an den Start; die Plätze werden sukzessive besetzt. Insgesamt entstehen 20 Krippenplätze und 80 Plätze im Elementarbereich für Kinder ab drei Jahre. Die von einem Elternverein betriebene Kita Kefi wird erweitert. Zunächst mit einer zusätzlichen Gruppe mit zehn Plätzen für Kinder ab drei Jahre. Ab 2020 sollen weitere acht Plätze dazukommen. Außerdem will Kefi 20 Hortplätze schaffen.
Zehn Kita-Plätze sind bereits am Übergangswohnheim Am Rastplatz entstanden. Dort betreut die Kita St. Martini das Projekt „Kita for school“. Zehn zusätzliche Krippenplätze entstehen im Kinder- und Familienzentrum (KuFZ) an der Heinrich-Seekamp-Straße in Burgdamm. An der Kita Helsinkistraße soll es ab kommendem Jahr insgesamt 60 Plätze für Kinder ab drei Jahre und 30 Krippenplätze geben. Vier Gruppen werden dort bereits in Mobilbauten betreut, zwei weitere kommen nach Fertigstellung des Neubaus hinzu, in dem jüngst Richtfest gefeiert wurde. Außerdem soll geklärt werden, ob die Mobilbauten auf dem Grundstück länger stehen bleiben können, dann könnten dort weiterhin vier Gruppen betreut werden.
Im Lesumpark möchte das DRK eine Kita mit sechs Gruppen betreiben, der Träger Impuls wird voraussichtlich zwei Gruppen einrichten. Über beide Projekte muss noch die Bildungsdeputation entscheiden. Das KuFZ Lesum Am Heidbergstift will drei neue Gruppen schaffen. Ein weiteres Vorhaben sieht vor, an der Hindenburgstraße in Lesum vier Gruppen einzurichten. Angaben zum Träger machte Meyerhoff bei diesem Vorhaben nicht. Im ehemaligen Studiohaus Grambke will das Kinder- und Familienzentrum An Smidts Park nach dem Umbau zwei Gruppen einrichten. Vier Gruppen entstehen ab 2022 im Neubau „Alte Dorfschule“ in Burgdamm.
Ob alle Projekte zeitgerecht umgesetzt werden können, hängt auch davon ab, ob die Träger Personal finden, räumte die Behördenvertreterin ein. Der Beirat hat die Behörde um Prüfung gebeten, ob ein zusätzliches Kita-Angebot in St. Magnus geschaffen werden kann. Dort entstehen mehrere Neubaugebiete.