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Projekt des Fördervereins Paten pflegen Knoops Park

Der Förderverein Knoops Park hat erfolgreich ein Paten-Projekt für verschiedene Orte in der Grünanlage ins Leben gerufen. Was noch umgesetzt wurde und demnächst geplant ist.
08.09.2022, 17:21 Uhr
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Paten pflegen Knoops Park
Von Julia Assmann

Die Mittel des Umweltbetriebs Bremen sind knapp. Derart knapp, dass die Mitarbeiter es vielerorts nicht schaffen, die Grünanlagen so zu pflegen, wie es nötig wäre. Das hat auch der Förderverein Knoops Park festgestellt. Weil die Situation der Parkpflege und Reinigung „immer kritischer“ wurde, wie der Vorsitzende Christof Steuer es formulierte, rief der Verein im vergangenen Jahr ein Paten-Projekt ins Leben. Die Idee dahinter: Mitglieder arbeiten aktiv in Knoops Park mit und pflegen einen bestimmten Ort. Elf Plätze hat der Naturschutzbeauftragte des Vereins, Hermann Frenzel, ausgesucht. Für acht von ihnen haben sich inzwischen Paten gefunden.

"Das ist ein ziemlich gutes Ergebnis", sagte Frenzel bei der Jahreshauptversammlung des Vereins zufrieden. Er zählte auf, welche Orte inzwischen von freiwilligen Helfern gepflegt werden: das Rosarium gegenüber von Haus Schotteck, die Jünglingshöhe, das Quellwasser-Becken und der Rastplatz am Admiral-Brommy-Weg, die Tafel zur Erinnerung an die Goldene Hochzeit des Ehepaares Knoop, der Aussichtsplatz mit Pergola zwischen Haus Schotteck und Albrechtshöhe, der Platz mit Rundbank an "Wotans Eiche" sowie die Obstbäume auf Woldes Wiese. Um deren Pflege kümmern sich zudem Mitglieder des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Für drei weitere Plätze – die Grotte samt Steinbank am Schlossteich, den Platz an der Brommy-Büste und die Steinberg-Höhe – sucht Frenzel nach weiteren Paten. "Wer noch Ideen für weitere Orte hat, kann sich gerne melden", sagte er.

Konzept gegen Graffiti

Das Engagement des Fördervereins ist an vielen Stellen des Parks sichtbar. So wurden in den vergangenen Monaten neue Bänke aufgestellt, eine neue Schaukel am Spielplatz installiert und ein zerbrochener Pfeiler sowie das Geländer an der Jünglingshöhe repariert. Letztere waren bei den Stürmen im Februar stark beschädigt worden, als ein schwerer Ast darauf stürzte. "Hätten wir die Sache nicht in die Hand genommen, hätten wir jahrelang auf die Reparatur warten müssen", vermutete Christof Steuer. Der Vereinsvorsitzende sprach von einer "schwierigen Operation", die nur durch den Einsatz der beteiligten Firmen Kröger-Bau und Schmiede Pohlers sowie mit Vereinsmitteln zu bewältigen gewesen sei. "Was bleibt, sind die unschönen Graffiti. Zusammen mit unseren Paten und fachlicher Unterstützung soll nun auch ein Konzept für die Beseitigung dieser Verunstaltungen her, wenn der Verein das finanziell leisten kann."

In der Nähe der Knoop-Statue und der Schlosswiese hat der Verein eine Bank aufstellen lassen. "Wir haben sie von einem Anwohner aus St. Magnus geschenkt bekommen. Sie stammt vermutlich aus Baron Knoops Zeiten." Die schweren Stahlgussteile wurden von Joachim Kamrath, den der Verein als sogenannten Park-Ranger beschäftigt, aufpoliert, anschließend hat die Bank neue Eichenbretter bekommen. Sie soll nun Knoop-Bank heißen, verkündete Steuer. Auch im Rosarium wurden zwei besondere Bänke passend zu der Anlage von R.A. Schröder aus den 1920er-Jahren aufgestellt. "Wir konnten sie dank großzügiger Spenden aus einer Erbschaft und von einer Firma anschaffen."

Arbeiten an Albrechtshöhe sollen starten

Während die Grünanlage Woldes Wiese nördlich der Straße Auf dem Hohen Ufer inklusive eines Jugendtreffs inzwischen fertiggestellt wurde, warten Vereinsmitglieder und Parkbesucher schon lange darauf, dass sich an der Aussichtsplattform Albrechtshöhe etwas tut. Bereits seit dem Abriss des Schwesterwohnheims im Jahr 2016 sollten der marode Balkon und die darunter liegende Grotte erneuert werden. Seit 2018 sind beide gesperrt. Die Finanzierung sei aber gesichert und inzwischen seien erste Ausschreibungen erfolgt, berichtete Steuer, "sodass es wohl demnächst losgeht". Der Verein habe sich bereit erklärt, die Arbeiten finanziell zu unterstützen und ein neues Geländer zu bezahlen. "Die Preise in der Baubranche sind inzwischen stark gestiegen. Deshalb reichen die bewilligten Mittel womöglich nicht aus."

Für das kommende Jahr kündigte der Vorsitzende zwei neue Projekte an. Nach dem Erfolg des Buches "Ludwig Knoop" von Dittmar Dahlmann, das im Schünemann erschienen ist und laut Steuer bereits im Juni vergriffen war, möchte der Verein nun ein Buch über die Familie Wolde herausgeben. "Es soll den Untertitel ,Geld, Kunst, Literatur' bekommen", verriet der Vorsitzende. Noch sei die Finanzierung allerdings nicht gesichert. "Wir sammeln derzeit Spenden." Zudem plant der Verein in Kooperation mit der Stiftung Haus Kränholm nach der Robert-Schad-Ausstellung ein weiteres Skulpturenprojekt mit dem Titel "Fenster zur Kunst". Die Wirtschaftsförderung Bremen habe inzwischen finanzielle Unterstützung zugesagt. Inga Harenborg, Kuratorin der Stiftung Haus Kränholm erarbeitet derzeit das Konzept.

Zur Sache

Vorstand und Finanzen

Der gesamte Vorstand des Fördervereins Knoops Park wurde in der Mitgliederversammlung wiedergewählt. Er setzt sich zusammen aus:  Christof Steuer (Vorsitzender), Peter Sakuth (stellvertretender Vorsitzender), Svenja Esch (Schriftführerin) und Holger Stutzke (Rechnungsführer). Rechnungsprüfer sind Hermann Frenzel und Tanja Zeitz. Der Förderverein Knoops Park hat 2021 wie alle Parks, die neben dem Bürgerpark von den Einnahmen der Bürgerpark-Tombola profitieren, eine Pauschalsumme von 3000 Euro ausgezahlt bekommen. Die Einnahmen der Tombola waren coronabedingt sehr niedrig ausgefallen. Da der Förderverein 2022 nicht in der Reihe der Begünstigten ist, sind auch aus der diesjährigen Tombola keine Zuwendungen zu erwarten. Laut Christof Steuer ist frühestens im kommenden Jahr wieder mit einer größeren Summe zu rechnen. Dafür war die Spendenbereitschaft sehr groß: Mehr als 18.000 Euro wurden dem Förderverein Knoops Park im Jahr 2021 gespendet.

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