Inga Harenborg freut sich auf den kommenden Mittwoch. Dann findet auf Kränholm das Benefizkonzert "Die Tränen von Odessa" statt. Für die Kuratorin der Stiftung Haus Kränholm ist das Konzert in hochkarätiger Besetzung eine Auszeichnung für den Spielort am Knoops Park. "Es ist zudem das erste Konzert dieser Kategorie, das wir nach Corona auf Kränholm anbieten können", sagt Harenborg. Zudem schließt sich mit dem Auftritt ein Kreis. Denn der internationale Preisträger und renommierte Stargeiger André Bielow konzertierte bereits 2012, damals gemeinsam mit der Pianistin Almut Preuß-Niemeyer, zur Eröffnung des Kränholmer Kulturprogramms an Ort und Stelle.
Ohnehin wird es die Musik sein, die im Zentrum des Abends stehen wird. Angekündigt ist ein Quintett mit Topkünstlern aus Odessa. "Allerdings sind diese alle in Deutschland tätig und reisen nicht eigens aus der Ukraine an", räumt Harenborg ein. Zu hören sein werden Olga Zado (Klavier), Alexey Semenenko (Violine), Andrej Bielow (Violine), Kateryna Suprun (Viola) und Alexey Stadler (Violoncello). "Es ist etwas Einmaliges, dass dieses Quintett ein Konzert spielt", betont Harenborg.
Erlös kommt Wiederaufbau zugute
Die Musiker bringen neben Robert Schumanns (1810-1856) Klavierquintett op.44 vor allem Klänge von Borys Ljatoschynskyj (1895-1968) und Antonín Dvo?ák (1841-1904) nach Kränholm. Gemeinsam präsentieren sie Werke zwischen Romantik und Polytonalität. Mit spieltechnischer Bravour und Brillanz, dramatischer Aussage und reicher Klangfantasie bringen sie die orchestrale Dimension eines Klavierquintetts voll zum Ausdruck, heißt es in der Ankündigung. Zusammengestellt hat das Programm mit Werken von ukrainischen, tschechischen und deutschen Komponisten, die Pianistin Olga Zado.
Ziel des Benefizkonzerts ist der Wiederaufbau von wichtigen Kulturhäusern und medizinischen Einrichtungen in Odessa, die bei den russischen Raketenangriffen im Spätsommer schwer beschädigt wurden. Der Erlös soll dem Haus der Wissenschaften in Odessa und dem Kinderkrankenhaus der Region Odessa zugute kommen. Ein Grußwort wird die Generalkonsulin der Ukraine in Hamburg, Iryna Tybinka, sprechen.
Livestream geplant
Das Konzert versteht sich im Kontext der neuen Städtepartnerschaft zwischen Bremen und Odessa. Sie möchte auch die geplante regionale Partnerschaft zwischen Bremen-Nord und und der Oblast Odessa stützen. Es ist zudem der einzige Programmpunkt der Odessa-Tage in Bremen vom 10. bis zum 19. November.
Zu hören und zu sehen sein wird das Konzert jedoch nicht nur in der Kulturscheune der Stiftung Haus Kränholm. Durch einen Livestream erreichen die Musiker darüber hinaus ein weltweites Publikum.