Die Mitglieder des Burglesumer Beiratsausschusses für Kinder und Bildung haben eine unmissverständliche Protestnote an die Adresse von Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp gesendet. Grund: Zu der aktuellen Ausschusssitzung über die Ganztagsversorgung an den Schulen im Stadtteil hatte die Bildungsbehörde keinen Vertreter entsendet, um Fragen der Kommunalpolitiker zu beantworten. Darüber sei man „im höchsten Maße verärgert“, schrieb das Gremium der Senatorin am Donnerstagabend ins Stammbuch und brach die öffentliche Sitzung nach rund 20-minütiger Beratung ab.
Der Beiratsausschuss wollte sich darüber informieren, wie viele Burglesumer Schülerinnen und Schüler sich an welchen Schulen für die Sekundarstufe eins angemeldet haben, ob die Unterrichts- und Ganztagsversorgung gesichert und die Zahl der Lehrkräfte an den einzelnen Schulen ausreichend ist, kurzum: wie sich die Unterrichtsversorgung darstellt. Dazu hatte die Bildungsbehörde zwar Informationsmaterial an das Ortsamt geschickt. „Allerdings hätten absehbare erforderliche Nachfragen nicht beantwortet werden können, weil eine Referentin oder ein Referent aus der Bildungsbehörde nicht erschienen sei, kritisierte das Beiratsgremium.
Unterrichtsversorgung unterdurchschnittlich
Zwar sei die Teilnahme eines Behörderenvertreters an der Beratung eines Tagesordnungspunktes bereits vor einigen Tagen abgesagt worden, heißt es in der Protestnote der Kommunalpolitiker weiter. Schlimmer noch aber sei die Nichtteilnahme eines Referenten aus der Behörde einen Tag vor Beginn der Sitzung gewesen. Vor allem wegen dieser kurzfristigen Absage fühle sich der Beiratsausschuss für Kinder und Bildung in seinen gesetzlichen Rechten gemäß dem Ortsgesetz über Beiräte und Ortsämter massiv behindert, heißt es in dem einstimmig gefassten Beschluss.
Wie aus den von der Bildungsbehörde dem Ortsamt Burglesum zugesandten Unterlagen für die Ausschusssitzung hervorgeht, werden an den Burglesumer Grundschulen zum 1. August noch zehn Lehrer-Planstellen unbesetzt bleiben. Die Unterrichtsversorgung liege aktuell, inklusive der Vertretungsstunden, bei 91 Prozent, während sie im Durchschnitt der Stadtgemeinde Bremen 97,1 Prozent beträgt. Mithilfe von Neueinstellungen lasse sich dieser Wert aber noch auf 95,3 Prozent verbessern, heißt es seitens der Behörde.
Die prognostizierten Versorgungsquoten mit Lehrkräften an den einzelnen Burglesumer Grundschulen zum 1. August: Am Mönchshof 97,82 Prozent, Burgdamm 101,96 Prozent, Grambke 95,14 Prozent, Landskronastraße 88,73 Prozent, St. Magnus 93,61 Prozent, Paul-Goldschmidt-Schule 100,45 Prozent, Oberschule Helsinkistraße 88,72 Prozent, Oberschule Lesum 98,16 Prozent, Willkommensschule Nord 159,31 Prozent.