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Ungewisse Zukunft Schulen in Bremen-Lesum: Pläne scheitern an Geldmangel

Weil das Geld für die Umsetzung bisheriger Planungen fehlt, ist die Zukunft der Schulen in Lesum ungewiss. Die aktuelle Situation sorgt für Unmut. Was die Kommunalpolitik jetzt fordert.
01.05.2025, 08:00 Uhr
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Schulen in Bremen-Lesum: Pläne scheitern an Geldmangel
Von Julia Assmann
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Der Beirat Burglesum hat sich Transparenz gewünscht bei der weiteren Planung für die Schulen in Lesum. Deshalb berichtet die Bildungsbehörde nun einmal im Quartal über den aktuellen Stand. Was die Kommunalpolitiker und Zuschauer in der jüngsten Beiratssitzung erfuhren, sorgte für Ernüchterung und Frust. Denn nach wie vor ist vieles offen und was in den vergangenen Jahren mit viel Aufwand geplant wurde, ist hinfällig. Es kann nicht umgesetzt werden, weil das Geld fehlt. Mehrmals wies Tina Mißmahl, die im Bildungsressort für die Schulausbauplanung zuständig ist, auf die angespannte Haushaltslage hin.

Weil für die aufwendigen Planungen, die nun verworfen wurden, nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld aufgewendet wurde, erwartet der Beirat, dass mit dem nächsten Fortschrittsbericht der Behörde auch die bisherigen Planungskosten einmal dargelegt werden. "Dafür hätten wir wahrscheinlich längst bauen können", sagte Ulrike Schnaubelt (Grüne). Die Forderung formulierten die Kommunalpolitiker in ihrem Beschluss.

Außerdem erwarten sie, dass ihnen detaillierte Zielstrukturen für die betroffenen Schulen – die neue Grundschule, die Oberschule mit ihren Standorten Heisterbusch, Steinkamp und Bördestraße sowie die Paul-Goldschmidt-Schule – einschließlich eines Zeitstrahles und die aktuelle Variantenplanung präsentiert werden. "Aus einer fertigen Planung ist null geworden. Es ist rein gar nichts absehbar. Alles ist unklar. Ich bin maßlos enttäuscht", sagte der stellvertretende Beiratssprecher Martin Hornhues (CDU). Was für die Zukunft der Schulen aktuell geplant und geprüft wird und wie der Stand ist.

Mobilbauten der neuen Grundschule

Die neue Lesumer Grundschule soll im Sommer in Mobilbauten starten. Sie werden auf dem Hof des Schulstandortes Heisterbusch der Oberschule Lesum aufgestellt. Weil dort im März Schadstoffe im Boden gefunden wurden, drohte der Zeitplan zu platzen. Der Senat reagierte jedoch schnell und gab 500.000 Euro für die Bodensanierung frei. "Die Schadstoffsanierung wurde am 17. April abgeschlossen", sagte Tina Mißmahl. Im Juni sollen ihren Worten nach die Mobilbauten geliefert werden. "Im August, eine Woche vor der Einschulung, werden wir fertig sein." Zunächst werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die künftigen Erstklässler pünktlich zum Schulstart Unterrichtsräume und einen Außenbereich zum Spielen haben. Ein Teil des Schulhofs wird für die Grundschüler abgeteilt. Die Erstklässler sollen aus der Küche der Oberschule im Heisterbusch mit Mittagessen versorgt werden und in der dortigen Mensa essen.

Die neue Grundschule

Noch im Januar gab es den Plan, dass die Grundschule nach einem Jahr in das Gebäude Heisterbusch der Oberschule umzieht. Die Jahrgänge sieben bis zehn der Oberschule, die dort unterrichtet werden, sollten in Mobilbauten am Schulstandort Steinkamp umziehen. Der Plan wurde verworfen. "Diese Variante wurde geprüft und finanziell bewertet. Aufgrund der schwierigen Haushaltslage Bremens ist eine Mobilbauanlage dieser Größenordnung derzeit nicht darstellbar", erfuhren die Beiratsmitglieder. Stattdessen sollen nun die Mobilbauten für die Grundschule bis 2028/2029 jährlich erweitert werden.

Kooperation mit der Paul-Goldschmidt-Schule

Zusammen mit der Paul-Goldschmidt-Schule wird die neue Grundschule langfristig das Modellprojekt "umgekehrte Inklusion" umsetzen. Bei diesem Modell wird die Regelschulpädagogik in ein Schulkonzept der Sonderpädagogik integriert, nicht umgekehrt. Da das im Mobilbau nicht möglich ist, wird bis zur Fertigstellung eines Neubaus ein kooperatives Modell verfolgt. Die Kooperation über den ersten Jahrgang hinaus werde konzeptionell und pädagogisch für beide Standorte erarbeitet, erläuterte Mißmahl. Dafür sei ein Raumprogramm erstellt worden. Ihren Worten nach prüfen Immobilien Bremen und das Finanzressort nun die Umsetzung. Nach etlichen Planungsschritten müsse noch die Finanzierung gesichert werden. Im kooperativen Modell sollen der erste und der zweite Jahrgang im Mobilbau am Heisterbusch zur Schule gehen. Danach sollen die Grundschüler gemeinsam an den Standort der Paul-Goldschmidt-Schule wechseln. Dort soll zum Schuljahr 2026/2027 ein weiterer Gebäudeteil angemietet werden. Auch dafür gibt es einen Finanzierungsvorbehalt.

Oberschule Lesum

Für die Zukunft der Oberschule sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Varianten geplant und geprüft worden. Beispielsweise sollte sie in die Gebäude des Schulzentrums Bördestraße einziehen – in frei werdende Räume nach dem Auszug der Berufsschüler. Das ist hinfällig. Der Standort Steinkamp bleibt bis auf Weiteres baulich unverändert. Der Standort Heisterbusch wird ebenfalls als Oberschulstandort weiterbetrieben. Die Gymnasiale Oberstufe der Oberschule bleibt vorerst am Schulzentrum Bördestraße.

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