St. Magnus. „Der Haupteingang des Parks sieht richtig schlimm aus, da fangen wir an“, sagt Ute Osterloh, Mitarbeiterin im Freizeittreff der Stiftung Friedehorst. Denn ausgerechnet dort, wo die meisten Besucher Einlass in den Park finden, liegen Äste und Zweige in wirrem Durcheinander herum.
Rund ein Dutzend freiwillige Helfer von der Stiftung Friedehorst oder Anwohner sind gekommen, um am Parkpflegetag im Friedehorst-Park teilzunehmen, der bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr stattfindet. Harken und Grubber liegen auf dem Rasen bereit, Astscheren und Sägen sind schon in den Händen einiger Helfer, zu denen auch Menschen mit Behinderungen gehören, die in Einrichtungen von Friedehorst wohnen. „Sie haben großen Spaß an der Arbeit in der frischen Waldluft“, sagt Joschka Rodgers, pädagogische Fachkraft in Friedehorst, und sie scheuen auch nicht schweren körperlichen Einsatz: Ein langer, dicker Ast wird mit aller Kraft beider Arme vom Waldboden in Richtung Gehweg geschleppt – Material, aus dem sich etwas gestalten lässt, wie zum Beispiel eine Lagerstätte aus Holz oder ein Zaun, was allerdings von der Geschäftsführung des Friedehorst Parks noch genehmigt werden müsste.
Ein Pflegetag reicht nicht aus
Der Parkpflegetag reicht allerdings nicht aus, um die knapp zehn Hektar große Fläche aus Wald, Wiesen und Teichen in Schuss zu halten: „Deshalb haben wir eine feste Arbeitsgruppe in Friedehorst, die sich jeden Mittwoch von 15.30 bis 17.30 Uhr trifft und Pflegearbeiten übernimmt“, sagt Ute Osterloh.
Der Park hat solche Pflege an verschiedensten Stellen nötig: „Entlang der Teiche im Park wuchert der Japanische Staudenknöterich, eine eingeschleppte Art aus Asien, die andere Pflanzen am Ufer verdrängt und nur schwer zu bekämpfen ist“, sagt Ute Osterloh. Da der Staudenknöterich aus kleinsten Teilen der Pflanze neue Abkömmlinge wachsen lässt, nützt auch das Abschneiden nichts. „Wir kommen dieser invasiven Art nur bei, indem wir den Boden umgraben und alle Wurzeln entfernen – ein mühsames Geschäft“, sagt Ute Osterloh.

Im Friedehorst-Park sind beim letzten Sturm viele Bäume umgestürzt, Äste und Zweige liegen geblieben. Die galt es am Wochenende zu entfernen.
Und auch der Riesenhaufen aus Astwerk am Parkeingang ist kein Einzelfall: „Im letzten Sturm sind viele Bäume umgestürzt“, sagt die Friedehorst-Mitarbeiterin, „die Stämme hat zwar eine Firma abtransportiert, doch die Äste und Zweige blieben liegen.“ Und dann ist da noch der Mammutbaum, der von den wuchernden Pflanzen an seiner Stammbasis befreit werden muss, da ist der Obstgarten auf dem Friedehorst-Gelände, der von Unkräutern befreit werden muss, und auch jede Menge Müll liegt im Park herum – die Arbeitsgruppe, die einmal wöchentlich anrückt, um Pflegearbeiten auf dem Gelände zu machen, kann über Beschäftigungsmangel nicht klagen. „Auch die Teiche müssten mal entschlammt werden, doch das ist eine richtig aufwendige Arbeit, die viel Geld kostet“, sagt Ute Osterloh.
Anwohner und Jogger helfen
Schließlich wird, wer regelmäßig durch den Park joggt, auf dem Rundweg durch tief herunterhängende Zweige der Bäume belästigt. „Auch die können mal wieder einen Schnitt vertragen“, sagt Ute Osterloh und ist dankbar, dass auch Anwohner wie Birgit Rodermund zum Parkpflege-Tag gekommen sind: „Weil ich als morgendliche Joggerin den Park nutze, möchte ich ihm auch etwas zurückgeben“, sagt sie, „und beim Laufen sammle ich ab und zu auch Müll auf, den ich sehe.“
Für Gaby Kippenberg, Pastorin im Pfarramt Friedehorst, ist die Arbeit bei dem schönen Wetter eine reine Freude, wie sie sagt. „Und außerdem sind die Pausen gut, um sich mit den Leuten zu unterhalten“, findet sie, die Gemeinschaftsaktionen dieser Art für wichtig hält: „Denn alle profitieren doch davon, nicht nur Friedehorst mit seinem Park, auch der gesamte Stadtteil“, sagt Gaby Kippenberg – wovon sich jeder Parkspaziergänger überzeugen kann: Auf dem Rundweg, der einmal durch den gesamten Park führt, gehen gemächlich Leute mit ihren Hunden und werden von den zahlreichen Joggern überholt, die im Park täglich ihre Runden drehen.