Solange es keine alternativen Räume für das Polizeirevier Lesum gibt, steht der bisherige Standort an der Hindenburgstraße nicht zur Disposition. Das hat Olaf Bull, Staatsrat des Senators für Inneres und Sport, dem Beirat Burglesum in einem Schreiben mitgeteilt. Der Beirat hatte ihn in seine jüngste Sitzung eingeladen, um sich nach dem aktuellen Stand zu erkundigen. Wegen einer Debatte in der Stadtbürgerschaft war Bull jedoch verhindert und schickte eine schriftliche Mitteilung.
Darin bestätigte er in Abstimmung mit dem Polizeipräsidenten, dass mit der Inbetriebnahme des neuen Polizeikommissariats Nord, mit der im November zu rechnen sei, zwar der Einsatzdienst und der zivile Einsatzdienst nach Vegesack verlagert werden, aber nicht die Kontaktpolizisten aus Lesum. Vor dem Hintergrund, dass das alte Polizeihaus stark sanierungsbedürftig ist und künftig nur noch ein kleiner Teil der jetzigen Revierfläche durch die Polizei genutzt werden wird, sucht Immobilien Bremen (IB), die Liegenschaftsverwaltung der Stadt, schon seit einiger Zeit nach einer Alternative für das Revier – bisher erfolglos.
IB habe im zeitlichen Abstand von zwei Jahren zwei Marktabfragen durchgeführt. Die Resonanz sei gering gewesen, so Bull. Immobilien, die angeboten wurden, waren nicht geeignet. Die Liegenschaftsverwaltung sei auch für die Sanierung und die Vermarktung der frei werdenden Polizeiflächen in dem Gebäude zuständig, betont Bull. Der Beirat wünscht sich, dass das Polizeirevier, das künftig nur noch tagsüber besetzt sein wird, bleibt, wo es ist. Das Kommunalparlament hat den Senat jetzt aufgefordert, das Gebäude in öffentlicher Hand zu belassen und ein Nutzungskonzept unter Berücksichtigung des Polizei-Tagesreviers, des Ortsamtes Burglesum sowie weiterer Angebote zu erstellen.
Der Beirat schlägt außerdem vor, die Sanierungs- und Umbaukosten abweichend vom sonst üblichen Bedarfsressortkonzept zu finanzieren. In der Regel übernimmt das Ressort, das federführend Bedarf für ein Gebäude anmeldet, die anfallenden Kosten alleine. Von Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) fordern die Beiratsmitglieder, die notwendigen Mittel für die Absicherung des Tagesreviers am jetzigen Standort bereitzustellen. Weil die Polizisten künftig nachts nicht mehr vor Ort sein werden, muss das Revier den Sicherheitsbestimmungen der Polizei entsprechend umgebaut werden.