Noch immer ist unklar, wo das Polizeirevier Lesum künftig seinen Standort haben wird. Nach Angaben von Karen Stroink, Sprecherin der Innenbehörde, gibt es derzeit keine Angebote für alternative Revierstandorte in Lesum. Die Liegenschaftsverwaltung Immobilien Bremen werde in Kürze erneut eine Suchannonce schalten, so Stroink. Sollte die Suche erfolglos verlaufen, bleibe der Revierdienst bis auf Weiteres in der Hindenburgstraße 32.
Die Standortfrage resultiert aus dem für kommendes Jahr geplanten Umzug des Kommissariats Nord samt Einsatzdienst in den Neubau im Speicherquartier am Vegesacker Hafen. Wegen der Aufgabenverlagerung nach Vegesack benötigt das Revier in Lesum – ebenso wie das in Blumenthal – weniger Platz. Denn lediglich die Kontaktpolizisten und der Verkehrssachbearbeiter bleiben vor Ort. Dadurch wäre das jetzige Polizeigebäude viel zu groß. Außerdem gibt es in dem historischen Haus, das vom Landesamt für Denkmalpflege bereits vor einiger Zeit als denkmalwert anerkannt wurde, einen erheblichen Modernisierungs- und Sanierungsstau. Stroink: "Deshalb wurde Immobilien Bremen beauftragt, Standortalternativen im Stadtgebiet zu suchen."
Würde das Revier vorerst in der Hindenburgstraße 32 bleiben, wären Umbauten erforderlich. Unter anderem müsste eine neue Sicherungsstruktur für Waffen geschaffen werden, da die kleinere Dienststelle nicht mehr 24 Stunden besetzt sein wird. "Die Kosten für die polizeispezifische Herrichtung lägen vollständig bei der Polizei beziehungsweise beim Innenressort", sagt Stroink. Burglesums Ortsamtsleiter Florian Boehlke hatte kürzlich vorgeschlagen, dass die Polizei sich das Gebäude mit dem Ortsamt und weiteren Nutzern teilen könnte. Seine Idee ist, dass die Ressorts, die das Gebäude später zusammen nutzen, auch die Sanierung gemeinsam finanzieren.
Fest steht laut Stroink, dass der Revierstandort in Lesum nicht zur Disposition steht – auch weil der Erhalt für die Bürgerinnen und Bürger in diesem Stadtteil ein wichtiges Anliegen sei. Das zeigt auch eine Petition, die kürzlich bei der Bremischen Bürgerschaft eingereicht wurde. Darin wird der Innensenator aufgefordert, eine Polizeiwache entweder im bisherigen Gebäude an der Hindenburgstraße oder in einem alternativen Gebäude im Stadtteil zu erhalten.