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Sportschützen Bremen Es passt alles zusammen

Sportschützen-Neuzugang Marcel Hollwedel stellt auf Anhieb die erhoffte Verstärkung dar
28.10.2022, 15:35 Uhr
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Von Karsten Hollmann

Die Sportschützen Bremen verfügen über einen Neuzugang, der hervorragend eingeschlagen hat. Marcel Hollwedel trug mit seinen beiden Einzelsiegen gegen den SV Etzhorn und den SV Neuenlandermoor dazu bei, dass die Lesumer mit zwei 3:2-Siegen einen Traumstart in die Saison der Luftgewehr (LG)-Freihand-Landesverbandsoberliga hingelegt haben.

„Marcel hatte sich bereits in der Vorbereitung mit sehr starken Ergebnissen gezeigt“, erklärt der Sportschützen-Vorsitzende Andreas Brenneke. Mit 382 und 385 Ringen bestätigte der 19-Jährige seine tollen Trainingseindrücke auch beim Heimwettkampf auf der Anlage des Burger SV. Diese war für Marcel Hollwedel komplett neu: „Das war schon ein ganz anderes Gefühl, dort zu schießen.“

Bis dato kannte er nur die Anlage des Blumenthaler SV Am Rosenbusch in Beckedorf. Meist trainiert Hollwedel aber daheim in Petersfehn, wenn dort nicht gerade, wie es jetzt der Fall ist, Umbauarbeiten geplant sind. Deswegen weicht der Youngster auf die Anlage im benachbarten Wildenloh aus.

Marcel Hollwedel trat dem SV Petersfehn vor sechs Jahren bei. „Meine Oma Irmgard Hollwedel hat mich dahin mitgenommen“, verrät der Enkel. Er sei sofort Feuer und Flamme für den Sport gewesen. Nach ein paar Trainingseinheiten in der LG-Auflage begann Hollwedel schließlich auch mit dem Freihand-Anschlag. So richtig interessant für die Sportschützen Bremen wurde dieser dann, nachdem er sich vor eineinhalb Jahren ein neues Sportgerät gekauft hatte. Mit der Anschütz 9001 ging es mit seinen Leistungen steil bergauf. „Vorher habe ich immer nur so bei 360 Ringen gelegen“, informiert der Aktive, der bald seinen 20. Geburtstag feiern wird.

Bislang war Marcel Hollwedel nur für den SV Petersfehn auf Bezirksebene auf Punktejagd in der Liga gegangen. Da seine Teamkollegen nicht sein sportliches Niveau aufweisen, konnte er mit der nicht besonders ambitionierten Mannschaft nichts erreichen. Das ist im Bremer Norden nun etwas anders. Zusammen mit seinen Kollegen möchte der Auszubildende zum Fachlageristen in der nächsten Saison wieder in der zweiten Bundesliga antreten.

„Ich bin auch ganz guter Hoffnung, dass wir das schaffen werden“, versprüht Hollwedel viel Zuversicht. Mit Etzhorn und Neuenlandermoor seien zum Auftakt schon einmal zwei schwere Brocken aus dem Weg geräumt worden. Eine vollkommen neue Erfahrung war es, für den Hobby-Angler, vor Publikum zu schießen. Und diese Zuschauer klatschten auch noch aufmunternd, als er sich in seinem zweiten Duell mit Neuenlandermoors Natalie Holst in ein Stechen, begeben musste. Nach Einsetzen des Applauses hatten die beiden Aktiven noch 60 Sekunden Zeit, ihren Stechschuss abzugeben. Dies überforderte beide sichtlich.

„Das war schon eine Stresssituation“, räumt der Ammerländer ein. Während Hollwedel aber wenigstens noch eine Acht zustande brachte, misslang seiner Kontrahentin der Stechschuss mit einer Sechs vollends. „So etwas passiert ihr sonst nie“, betont Marcel Hollwedel. Aber auch wenn es gut für ihn ausging, könne er auf eine ähnliche Erfahrung in näherer Zukunft gerne verzichten. Generell würden ihn Zuschauer aber eher motivieren, so Hollwedel.

Mit ein paar Ringen mehr hätte er auch jetzt schon das Stechen umgehen können. „Im Training habe ich auch schon die 390 Ringe geknackt“, berichtet Hollwedel. Aber Training und Wettkampf seien eben doch noch zwei verschiedene Paar Schuhe. „Ich war mit meinem Saisonstart zufrieden, auch wenn es noch besser hätte laufen können“, lässt der junge Schütze wissen.

Von den Sportschützen sei er toll aufgenommen worden. „Ich verstehe mich mit allen gut. Alle sind super freundlich zu mir“, teilt der 19-Jährige mit. Auch die beiden Dänen Nils Overgaard und Nicklas Kildehoj habe er bereits im Trainingslager kennengelernt. „Auch mit den beiden passt es super“, sagt Hollwedel. Mit Ruben Lietzau haben die Sportschützen auch noch einen weiteren, gleichaltrigen Neuzugang. „Das hat mir den Einstieg auch noch einmal erleichtert“, berichtet Hollwedel –  Lietzau brauche aber noch Zeit. Das gilt nicht für Hollwedel selbst. Dieser freut sich schon darauf, um eine Position nach hinten zu rutschen, wenn einer der beiden Dänen an Position eins auflaufen wird.

„Dann habe ich es auch leichter, meine Duelle für mich zu entscheiden“, so Hollwedel. Beim Ligaauftakt war er noch aufgrund der Setzliste direkt hinter Kevin Standhartinger an zweiter Stelle aufgelaufen. An seinem Sport gefalle ihm besonders, dass er dabei zur Ruhe kommen und abschalten könne. „Ich konzentriere mich dann nur aufs Schießen“, versichert der hoch talentierte Sportler. Er glaube auch nicht, dass er bereits am Ende der Fahnenstange bezüglich seiner Leistung angekommen sei. „Da geht noch mehr“, ist sich Marcel Hollwedel ganz sicher. Sein nächstes Ziel sei es, die 390 Ringe auch in einem Wettkampf zu realisieren. So ganz nebenbei schießt dieser auch noch Kleinkaliber (KK)-Liegend-Wettbewerbe für den Ohmsteder SV. Auch hier ist Marcel Hollwedel mit 370 bis 380 Ringen gut dabei.

Beim Angeln holt er meistens Forellen aus Seen. „Diese räuchere ich dann für gewöhnlich und verkaufe sie anschließend“, verrät der Ammerländer. Einmal habe er auch schon ein 3,5 Kilogramm schweres Exemplar aus dem Wasser gefischt. Auch beim Angeln könne der ruhige Zeitgenosse gut abschalten. Manchmal verzehrt er seinen geangelten Fisch auch selbst. Auch wenn Marcel Hollwedel kein ausgewiesener Fußball-Experte ist, freut er sich schon auf die Weltmeisterschaften in Katar: „Da werde ich dann zumindest bei den Spielen der deutschen Mannschaft zuschauen.“

Zur Sache

Tipps von Jens Hinrichs

Den Kontakt zum Zweitliga-Absteiger stellte Jens Hinrichs von den Sportschützen her, der in Petersfehn Hollwedels Klubkollege und Trainer ist. Es stellt sich aber die Frage, wer wem demnächst Tipps und Ratschläge geben wird. Mit 385 und 381 erzielte Jens Hinrichs zum Ligaauftakt fast die gleichen Resultate wie Marcel Hollwedel. „Manche sagen sogar, ich sei jetzt schon besser als Jens“, so Hollwedel. Aber selbst wenn dies der Fall sein sollte, sei er weiter gerne bereit, sich Anregungen und Unterstützung von Hinrichs einzuholen. „Ich lasse mir gerne etwas von Jens sagen“, versichert der 19-Jährige. Von der Setzliste her, die sich nach den durchschnittlichen Ergebnissen der Vorsaison richtet, liegt Hollwedel sogar vor Hinrichs. Dass der in Hatten wohnhafte Jens Hinrichs auch Klubmitglied beim SV Petersfehn ist, hat für Marcel Hollwedel den Vorteil, dass Hinrichs diesen mit dem Auto mit zum Training nach Blumenthal oder zu Wettkämpfen nehmen kann. Einen eigenen Führerschein besitzt Hollwedel schließlich noch nicht.

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