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Geflüchtete Marßel: Willkommensschule eröffnet

Die Mobilbauten gab es schon. Deshalb hat die Willkommensschule Bremen-Nord erst einmal ihren Betrieb an der Helsinkistraße aufgenommen. Zum neuen Schuljahr zieht sie um aufs Blumenthaler Kämmereiquartier.
16.05.2024, 18:08 Uhr
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Von Ulrike Schumacher

Sie heißt Blumenthaler Willkommensschule, aber ihren Standort hat sie zunächst in Burglesum. Genauer: in Mobilbauten auf dem Gelände der Oberschule an der Helsinkistraße. Am Donnerstag wurde die Willkommensschule, an der Kinder von Geflüchteten unterrichtet werden, feierlich eröffnet. Am Tag darauf startet der Unterricht, kündigt Nermin Sali an. Der Pädagoge, der auch Lehrer an der Gerhard-Rohlfs-Oberschule ist, gehört zusammen mit Anna Makowska und Stephanie Seumer zu den Gründungsbeauftragten der Willkommensschule Bremen-Nord. Im Dezember hatten sie vom Bildungsressort den Auftrag für die Gründung einer Schule für Kinder aus Krisenregionen erhalten. Nermin Sali wird dort die Fächer Deutsch, Deutsch als Zweitsprache und Berufsorientierung unterrichten.

Mit 36 Schülerinnen und Schülern zwischen zehn und 17 Jahren nimmt die Willkommensschule nun ihre Arbeit auf. Die Herkunft der Kinder und Jugendlichen ist international, berichtet der Pädagoge und nennt Länder wie Kolumbien, Nigeria, Ghana, Serbien, Russland, Syrien, Türkei oder die Ukraine. Fünf Lehrkräfte werden den Unterricht gestalten. Unterrichtssprache ist Deutsch. "Ich hoffe, dass es die Sprache sein wird, in der Sie sich zu Hause fühlen werden", sagte Bremens Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp in ihrer Rede zur Eröffnung. Sie freue sich, dass an der Helsinkistraße ein weiteres Angebot für geflüchtete Kinder und Jugendliche geschaffen werden konnte. "Die Willkommensschule für die Stadtteile Vegesack, Blumenthal und Burglesum nördlich der Lesum ist neben der Willkommenschule Ellmersstraße, Stresemannstraße und Ohlenhof die vierte in der Stadt Bremen."

Für Schüler ab der fünften Klasse

Es gehe darum, hier anzukommen und hier "miteinander zu lernen, wie buntes, vielfältiges Leben funktioniert", blickte die Senatorin voraus. "Ich habe heute Schülerinnen und Schüler erlebt, die neu- und wissbegierig sind und lernen wollen", fügte sie hinzu. "Und ein hochmotiviertes Team, das ihnen das ermöglicht – bis hin zum Schulabschluss." Das sei Arbeit, das sei Pflicht. "Aber zu spüren war: Das macht auch Spaß." Während geflüchtete Mädchen und Jungen im Grundschulalter direkt in der Erstaufnahmeeinrichtung oder an einem anderen Lernort erste Schulerfahrungen sammeln, unterrichten die Willkommensschulen Kinder ab der fünften Klasse.

Drei Klassenverbände wird es an der Willkommensschule in Marßel geben, kündigt Nermin Sali an. Jeweils einen Klassenverband für die Klassen fünf und sechs, sieben und acht sowie neun und zehn. Zunächst stehe gegenseitiges Kennenlernen auf dem Stundenplan. "Anzukommen und sich zurechtzufinden sind die vordringlichsten Themen", heißt es aus der Bildungsbehörde, die den Gründungsprozess der Willkommensschule "hervorragend begleitet hat", lobt der Gründungsbeauftragte in seiner Eröffnungsrede. Gleichwohl wird regulärer Unterricht auf dem Stundenplan stehen – zum Beispiel in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Gesellschaft/Politik.

In Projekten eigene Stärken entdecken

Der Schultag beginnt um 8.30 Uhr und dauert bis 14.30 Uhr. Es gehe darum, die Schülerinnen und Schüler nach ihren individuellen Möglichkeiten und Interessen zu fördern, erklären die Pädagogen. So sollen die Kinder und Jugendlichen "in Werkstätten und Arbeitsgemeinschaften ihre Stärken entdecken können", sagt Nermin Sali. "Die Schülerinnen und Schüler werden eigene Projekte planen und durchführen." Vorgesehen sei überdies, ein Profil in Richtung Theater und Musik zu etablieren, das weiteren Zugang zur deutschen Sprache schaffen könnte.

Dass die Willkommensschule Bremen-Nord zunächst auf dem Gelände der Oberschule an der Helsinkistraße startet, liegt daran, dass es dort bereits bezugsfähige Mobilbauten gab, die zudem schon als Schulklassen genutzt wurden. Mit Beginn des neuen Schuljahrs sollen dann die Mobilbauten auf dem für Bremen-Nord zentral gelegenen Gelände der Baumwollkämmerei in Blumenthal für die Willkommensschule Bremen-Nord zur Verfügung stehen, kündigt die Behörde an. Sie biete zudem Platz für über 100 Schülerinnen und Schüler.

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