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Der Freimarkt in der Corona-Pandemie Im Park wird diesmal abgeschleppt

Der Findorffer Bauausschuss ließ sich jetzt über Planungen für den Freimarkt informieren.
15.09.2021, 15:15 Uhr
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Von Anke Velten

Der Freimarkt 2021 steht bevor, und bei aller Vorfreude: In Findorff sieht man dem großen Jahrmarktvergnügen regelmäßig mit gemischten Gefühlen entgegen. Der Fachausschuss für Bau und Verkehr des Findorffer Stadtteilbeirats bat daher Gäste aus den zuständigen Ressorts zur öffentlichen Video-Sitzung, um sich rechtzeitig über die konkreten Planungen informieren zu lassen.

Bei der Frage nach dem Verkehrskonzept, die vor allem in den angrenzenden Wohnstraßen auf besonderes Interesse stoßen dürfte, wurden die Antworten indes nicht allzu konkret: Der Vertreter der Verkehrssenatorin hatte sich krankheitsbedingt entschuldigen lassen. Die Vertreterin des Innensenators legte dem Ausschussmitgliedern dafür eine Empfehlungsliste vor, die einhellig begrüßt wurde. Die Bremer Polizei hat sich dabei an dem bestehenden Konzept aus dem Jahr 2019 orientiert, als der Freimarkt noch coronafrei durchgeführt werden konnte.

Aus dem Hause von Senatorin Maike Schaefer hätte man gerne erfahren, ob auch diesmal wieder externes Personal die Beamten verstärken wird. „Der Innensenator übernimmt die Kosten jedenfalls nicht“, lautete die klare Ansage von Ulrich Mäurers Verkehrsreferentin Andrea Twachtmann. Wegen des zu erwartenden hohen Besucheraufkommens werde die Innenbehörde die Verkehrsüberwachung verstärken, so Twachtmann.

Weil die Polizei mit ihren Kräften haushalten müsse, die gleichzeitig auch an anderen Stellen in der Stadt gebraucht werden, und man daher nicht „an jedes Verkehrsschild einen Polizisten stellen“ könne, war vor zwei Jahren Personal eines externen Sicherheitsdienstleisters eingesetzt worden.

Die zusätzliche Kontrolle an Zufahrten und anderen neuralgischen Punkten sei „unerlässlich“, so Twachtmann, weil sich in der Vergangenheit gezeigt habe, dass Verbotsschilder häufig übersehen oder schlicht ignoriert wurden.

Grundsätzlich schlage die Polizei der Verkehrsbehörde die Maßnahmen vor, die bereits im Verkehrskonzept 2019 umgesetzt wurden. Man gehe auch davon aus, dass die Anregungen übernommen würden, sagte Twachtmann.

Ein besonders wachsames Auge solle auf den Bürgerpark gelegt werden, so die Referentin auf Nachfrage von Ausschussmitglied Oliver Jäger (Grüne): Dieser hatte beobachtet, dass bereits während der Verbrauchermesse Hanse Life wieder „fantasievoll geparkt“ worden sei, und Autos sogar im vorderen Bereich von Wanderwegen abgestellt wurden.

Dazu seien in ihrem Hause zwar keine Beschwerden eingegangen, entgegnete Twachtmann. Allerdings sei in den vergangenen Monaten ein neuer Erlass zum regelwidrigen Parken in Grünanlagen und Parks entwickelt worden, der es der Polizei leichter mache, einzugreifen. „Wir werden definitiv abschleppen“, kündigte sie an.

2019 hatte sich die Tempo-30-Regelung an der Findorffstraße bewährt – diese allerdings war einer Ausnahmesituation geschuldet: Wegen den laufenden Kanalbaumaßnahmen war die Straße nur auf einer Seite befahrbar. Die Polizei halte jedoch eine temporäre Tempo-30-Regelung für die Freimarktwochen für sinnvoll. Eine entsprechende Anordnung sei als Sicherheitsmaßnahme gerechtfertigt wegen der zu erwartenden „Besucherströme“, die mitunter nicht mehr hoch konzentriert die Straße queren, und wäre eine Option auch für andere längerfristige Veranstaltungen auf der Bürgerweide, so Twachtmann.

Der Freimarkt 2021 läuft vom 15. bis einschließlich 31. Oktober. Die Bürgerweide wird dafür komplett genutzt. Die Zahl der teilnehmenden Schaustellerbetriebe ist jedoch um rund ein Drittel geringer im Vergleich zu „Normalzeiten“ – insgesamt 240 Fahrgeschäfte, Ausschankbetriebe, Spiel- und Imbissbuden werden mit lockerem Abstand Platz finden.

Weiter sieht das Hygienekonzept vor, dass sich maximal 20 000 Besucherinnen und Besucher gleichzeitig auf dem Gelände aufhalten dürfen. An den beiden Eingängen am Bahnhofsnordausgang sowie auf der Schlachthofseite wird die Besucherzahl gesteuert: Dies alles hatte Sachgebietsleiterin Christina Contu im Vorfeld bei der Wirtschaftsbehörde erfragt.

Sofern sich die Inzidenzen nicht deutlich erhöhen, sei das Tragen von Masken nur innerhalb von Fahrgeschäften vorgeschrieben, hieß es zudem. Zugang wird nur mit Nachweis vollständiger Impfung, Genesung oder eines aktuellen negativen Testergebnisses gestattet (3­G-Regelung).

Auf den Freimarktumzug muss auch im zweiten Jahr in Folge verzichtet werden. Und auch die Partynächte in der Halle 7 sind abgesagt.

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