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Bewohnerparken in Alt-Findorff Anlieger haben das Wort

Im Mobilitätsressort laufen Vorbereitungen für das Bewohnerparken in Alt-Findorff. Im Dezember startet ein Verfahren zur Beteiligung der Anwohner. Die sind sich bei dem Thema uneinig.
26.11.2021, 13:40 Uhr
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Anlieger haben das Wort
Von Anne Gerling

Auf Alt-Findorffs Fußwegen, in Kurven und auf Kreuzungen wird es seit Jahren immer enger, und Parkplätze sind begehrt. Der Findorffer Beirat hatte deshalb im Dezember 2019 die Verkehrsbehörde darum gebeten, eine Planung zum Bewohnerparken auf den Weg zu bringen. Im Mai war den Ortspolitikern ein Betriebsplan vorgestellt worden. Der Beirat sah damals vor allem noch Klärungsbedarf zu alternativen Parkmöglichkeiten und hatte gefordert, die Anwohner stärker in die Planungen einzubeziehen.

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Dazu, wie dies konkret geschehen soll, ist dem Stadtteilparlament von der Behörde nun ein Plan präsentiert worden. Die 4278 Haushalte im Gebiet zwischen Findorffstraße, Eickedorfer Straße, Hemmstraße, Kastanienstraße, Herbststraße und Plantage sollen demnach ab Mitte Dezember per Postwurfsendung zu gemeinsamen Straßenbegehungen mit den Verkehrsplanern eingeladen werden. Sie ist am Wochenende 15./16. Januar vorgesehen. Das Gebiet wird dabei in drei Teilbereiche aufgeteilt, in jedem dieser Teilbereiche soll es an beiden Tagen jeweils zwei Termine für den gegenseitigen Austausch geben.

„Wir wollen dann vor Ort darüber informieren, was dort passieren soll“, erklärt Thomas Kirpal aus dem Mobilitätsressort: „Es wird nicht alles auf den Kopf gestellt. Vielmehr soll vorgestellt werden, auf welcher Seite geparkt wird und warum.“ Bei den Begehungen könnten weitere Vorschläge gemacht und Wünsche, etwa zur Positionierung von Parkscheinautomaten oder Elektro-Ladesäulen, geäußert werden.

Von Mitte Dezember bis Ende Januar will die Behörde außerdem über eine Online-Plattform in den Dialog mit den Anwohnern gehen. Dort kann abgerufen werden, was für einzelne Straßenzüge bislang geplant ist – etwa, wo Behindertenparkplätze, Carsharing oder Fahrradbügel angedacht sind oder Bäume gepflanzt werden sollen. Anwohner sollen über dieses Tool auch ihren Platzbedarf etwa für Fahrräder, Mülltonnen oder Elektroladesäulen anmelden können oder Garagenplätze angeben, die genutzt werden dürfen. Mit dem Tool namens „Digitales Partizipationssystem“ (Dipas) seien in Hamburg bereits gute Erfahrungen gemacht worden, so Kirpal.

Die Anregungen aus dem Beteiligungsverfahren werden anschließend geprüft und gegebenenfalls in den Betriebsplan eingearbeitet, dessen finale Version dann bis Mitte Februar vorliegen könnte. Dies wäre die Grundlage für die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange – etwa Feuerwehr, Polizei und Beirat – durch das Amt für Straßen und Verkehr ab Februar. Wird der Betriebsplan befürwortet, kann es an die Umsetzung gehen. Zunächst müssen die räumlichen Voraussetzungen geschaffen werden, die neuen Parkregeln könnten im günstigsten Fall ab Frühjahr 2023 gelten.

Wie viel dann pro Anwohner-Parkschein gezahlt werden müsse, liege nicht in den Händen der Planer, sondern werde von der Politik entschieden, unterstrich Michael Glotz-Richter, Referent für nachhaltige Mobilität: „Das wird in der Koalition diskutiert.“

Lebhafte Diskussionen wird es wohl auch bei den Straßenbegehungen geben, für die Beiräte und Anwohner nun zusätzliche Termine forderten. Denn die Findorffer sind sich nicht einmal im Grundsatz einig, wie sich auch in der Videokonferenz mit mehr als 60 Teilnehmern wieder zeigte. „Wir wohnen hier 26 Jahre und haben es noch nicht erlebt, dass die Gehwege nicht nutzbar sind“, sagt Eckhard Hansen.
In ihrer Nachbarschaft sei kürzlich ein Auto abgeschleppt worden, hält Cerstin Kratzsch dem entgegen. Geschlagene 15 Minuten habe es gedauert, bis der Abschleppdienst da gewesen sei. Dieses Mal sei zum Glück noch alles gut gegangen.

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