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Zwei Wintermärkte in Findorff Das doppelte Vergnügen

Die Politiker im Beirat sind "hellauf begeistert", und die Bürger haben wochenlang die Wahl. Findorff kann in diesem Jahr gleich zwei Wintermärkte bieten, die Lichter Findorffs und das Findorffer Winterdorf.
29.09.2021, 14:33 Uhr
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Von Anke Velten

In diesem Winter haben die Gäste in Findorff wochenlang die Wahl. Gleich zwei Wintermärkte werden um ihre Anwesenheit buhlen. Auf dem Außengelände des Kulturzentrums Schlachthof sollen ab Ende November die „Lichter Findorffs“ leuchten. Parallel laufen die Planungen für das Findorffer Winterdorf, das von Mitte November und bis ins neue Jahr hinein den Platz rund um die Jan-Reiners-Lok bespielt. Im Findorffer Beirat war man „hellauf begeistert“ über die Aussicht auf das doppelte Wintervergnügen, fasste Beiratssprecherin Anja Wohlers zusammen.

Hinter den „Lichtern Findorffs“ stehen die „Kulturkraken“. Der Kulturverein mit Sitz am Neustädter Weserdeich hat sich die Förderung von Kunst und Kultur in Bremen auf die Fahnen geschrieben, organisiert unter anderem Konzerte und Theatervorstellungen, und veranstaltet seit 2015 den alternativen Wintermarkt „Lichter der Neustadt“. Die Idee, das bewährte Konzept auf den Findorffer Standort zu übertragen, lag nahe: Stefan Gräfe, der seit Anfang dieses Jahres die Schlachthof-Gastronomie „Lugger“ leitet, ist seit jeher „Kulturkrake“ und einer der Mitorganisatoren des Neustädter Budenzaubers.

Der Verein Kulturzentrum Schlachthof habe bereits sein Wohlwollen ausgedrückt und aktive Kooperation zugesichert, berichtete Gräfe dem Findorffer Beirat im Rahmen der Online-Sitzung vom 28. Oktober.
Ziel des winterlichen Markttreibens sei es, „einen Raum mit besonderer Atmosphäre für alle Menschen zu schaffen“, erklärte Victor Frei, Vereinsvorsitzender der Kulturkraken. Für das Ambiente sollen die stimmungsvolle Beleuchtung des Biergarten-Geländes sorgen sowie ein abwechslungsreiches Kulturprogramm mit Livemusik, Straßentheater und Performances, für das die Kulturkraken auf ihre guten Kontakte zu Künstlerinnen und Künstlern zurückgreifen können.

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Zum Konzept gehört auch eine kleine Anzahl an Verkaufsbuden, die Privatleuten und Unternehmen aus dem Stadtteil zur Verfügung gestellt werden. Sie können sie tageweise für einen geringen Standpreis anmieten, um dort ihre eigenen Produkte anzubieten oder sich und ihre Arbeit vorzustellen. Er stelle sich eine „bunte Mischung“ aus Kunst und Kunsthandwerk, Sortimenten aus den Geschäften des Stadtteils und Informationsständen vor, so Frei. Die gastronomische Versorgung werde das Lugger-Team übernehmen. Doch auch gastronomische Gäste aus dem Stadtteil seien willkommen, so der Vereinsvorsitzende. Die Eröffnung sei für Ende November geplant, so Gräfe. Die „Lichter Findorffs“ sollen dann bis kurz vor den Weihnachtsfeiertagen täglich leuchten. In den kommenden Wochen will der Verein mit der Akquise der Standbetreiber beginnen.

Mit einer ähnlichen Idee war bereits 2014 das Findorffer Winterdorf auf dem Schlachthof-Gelände an den Start gegangen. Glühwein und Feuerzangenbowle aus originellen selbstgezimmerten Hütten, unaufdringliche Rock- und Pop-Klänge statt des üblichen Weihnachtsgedudels: Mit diesem Rezept entwickelte sich die Veranstaltung im Laufe von sechs Jahren zum beliebten Treffpunkt auch für auswärtige Gäste. Nach dem Winterdorf 2019/20 war damit Schluss: Die Pächter der Schlachthofkneipe und ihre Vermieter aus dem Kulturzentrum hatten sich überworfen und konnten partout nicht mehr zueinander finden (der WESER-KURIER berichtete).

Im Herbst 2020 kündigte Gastronom Oliver Trey an, dass das siebte Findorffer Winterdorf auf dem zentralen Platz zwischen Fürther- und Hemmstraße aufgebaut wird. Doch dann machten die steigenden Infektionszahlen den Planungen einen Strich durch die Rechnung. Diesmal werde es „auf jeden Fall“ stattfinden, betont Trey. „Alles, was die Besucher bereits kennen, wird es weiter geben, und noch so viel mehr.“ Dazu gehöre ein Erscheinungsbild, das sich den Gegebenheiten des Parks anpasse und die historische Jan-Reiners-Lok als zentralen Hingucker umspiele. Außerdem erhalte das Winterdorf erstmals ein begleitendes Kulturprogramm.

Im Sinne einer guten Nachbarschaft haben sich die Organisatoren ein ehrgeiziges Ziel vorgenommen: „Der anfallende Müll soll an allen Ecken und Enden reduziert werden“, sagt Trey. In Kooperation mit der Bremer Gastro-Gemeinschaft und der gemeinnützigen Vis a vis-GmbH für Kultur und Nachhaltigkeit werde man das Dorf komplett ohne Einwegartikel betreiben.

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