In die Stadtteile des Bremer Westens ist in den vergangenen Wochen eine ganze Reihe neuer Geschäfte und Lokale eingezogen, die sich auf Kundschaft und Gäste freuen.
Tanz-Fluss
Salsa, Mambo, Zouk, Kizomba: Bei diesen Begriffen mag es manchen schon in den Beinen jucken. Wer lateinamerikanische und karibische Rhythmen liebt, ist seit 13 Jahren im Tanz-Fluss gut aufgehoben. Anfang dieses Jahres verlagerte Agnieszka Mottl ihr Tanzstudio von der Ansgaritorswallstraße in den Stadtteil Findorff. An der Admiralstraße 54, im Gebäude des Fitnessstudios UCL Fitness Company, fand sie mehr als doppelt so große Räume – und somit viel Platz für neue Möglichkeiten.
Mittlerweile beschäftigt ihr Studio zehn Dozentinnen und Dozenten und ist ständig auf der Suche nach Verstärkung. Denn Ideen für neue Angebote hat Mottl genügend im Kopf. „Wir möchten unbedingt unser Angebot für Kinder erweitern. Ich selbst plane Kurse für Mütter mit Kindern, denn ich weiß selbst, wie schwer es ist, in dieser Phase Zeit für sich selbst zu finden“, erklärt sie. Außerdem wolle sie sehr gerne mit älteren Frauen arbeiten, so die Tanzpädagogin mit Showtanz-Erfahrung, die in ihren Kursen auch Atemtechniken vermittelt.
Choreografien zu erlernen und zu trainieren sei dabei die eine Sache. „Mir geht es vor allem um das Selbstbewusstsein“, sagt Mottl. Für die Vermittlung ist sie mehrfachqualifiziert, hat sowohl ein abgeschlossenes Studium der Sozialwissenschaften, Psychologie und Pädagogik aufzuweisen als auch ein Studium der Tanzpädagogik und Tanztherapie.
- Tanz-Fluss Tanzstudio, Admiralstraße 54. Telefon: 43 18 08 51, oder www.tanz-fluss.de.
Vera Style

Spezialist für Herrenmode: Sami Ibrahim im Vera Style.
Abiball, Hochzeitsfeier, Vorstellungsgespräch oder Kundenbesuch: Es gibt viele Anlässe, zu denen sich auch Männer in Schale werfen. Für Gelegenheiten wie diese bietet sich seit kurzem Vera Style in Findorff an.
In die Geschäftsräume an der Admiralstraße 126/Ecke Worpsweder Straße ist Adel Ibrahim mit seiner Boutique eingezogen, in der sich Herren von Kopf bis Fuß stilgerecht einkleiden können. In seinem Sortiment sind klassisch-moderne Anzüge, Hosen und Hemden, die passenden Krawatten, Gürtel und Schuhe für festliche Anlässe und den etwas feineren Business-Look. Was nicht passt, kann direkt vor Ort passend gemacht werden: Ibrahim beschäftigt dazu einen Schneider. Im Sortiment ist auch eine kleine Auswahl an Abendkleidern für Damen.
Der erst 23 Jahre junge Unternehmensgründer hat sein Geschäft nach seiner Nichte Vera benannt. Unterstützt wird er von seinem älteren Bruder Sami, 30 Jahre. Beide stammen aus Huchting, freuen sich aber, dass sie in Findorff gelandet sind. „Wir haben in ganz Bremen nach Räumen gesucht“, erzählt Sami Ibrahim, „aber Findorff hat man uns immer wieder als besonders attraktiven Standort empfohlen.“
- Vera Style, Admiralstraße 126, montags bis sonnabends, 10 bis 20 Uhr.
Soziale Manufakturen

Isaure Mazard (von links), Leonie Meentzen und Rahel Hennemann in den Sozialen Manufakturen
Die Sozialen Manufakturen sind in Bremen seit sieben Jahren ein Begriff. Vor einigen Jahren hatten sich der Martinshof, die Justizvollzugsanstalt und die Gesellschaft für Integrative Beschäftigung zusammengeschlossen, um die Produkte, die in ihren Werkstätten entstehen, gemeinsam zu vermarkten. Bislang waren sie im gemeinsamen Online-Shop, im ausgewählten Lebensmittelhandel und auf Märkten und Messen zu haben. Ende Februar konnten die Sozialen Manufakturen nun auch ein richtiges stationäres Geschäft an der Lindenhofstraße 30 beziehen. Der Pop-up-Store wird zunächst bis Juli 2024 geöffnet sein.
Im Sortiment sind handgemachte Marmeladen, Honige und Chutneys Made in Gröpelingen, Tees und Kaffees. Aus Lüneburg stammen die Müslis des sozialen Unternehmens „Heyho Granola“, das Menschen eine Chance gibt, die aus ganz unterschiedlichen Gründen langzeitarbeitslos wurden. Stadtteilmanager Emre Altinöz von Gröpelingen Marketing wünscht sich, dass das neue Angebot den Geschmack der Kundschaft trifft.
Mindestens genau so wichtig wie der Umsatz ist ein anderes nachhaltiges Ziel des Modellvorhabens, das vom Europäischen Sozialfonds und vom Land Bremen gefördert wird: Es gehe darum, die Beschäftigten fit für den ersten Arbeitsmarkt zu machen, erklärt der Stadtteilmanager. „Und das ist uns mittlerweile schon einige Male gelungen.“
- Soziale Manufakturen, Lindenhofstraße 30, mittwochs bis freitags von 11 bis 16 Uhr, an jedem dritten Sonnabend im Monat von 10 bis 13 Uhr.
Brinki Collection

Betreiben gemeinsam das Brinki Collection: Tim und Christine Brinkmeier.
Seit Anfang März bringt die Brinki Collection mehr Farbe in die Überseestadt. Die Boutique am Europahafen führt lässige Damenmode vom Basic- bis zum Premiumsegment, Modeaccessoires sowie Dekorationsartikel der Marke Riviera Maison mit maritimem Flair: Ein Sortiment, wie man es sich auch an den Promenaden der Küstenorte an Nord- oder Ostsee vorstellen könnte.
Und genau darum passe ihr Lifestyle-Concept Store auch perfekt an diesen Standort, sagen Tim und Christine Brinkmeier: „Wir liebäugeln schon seit Jahren mit der Überseestadt“, sagt Tim Brinkmeier. „Wir finden: Es ist der aufregendste und aufstrebendste Bremer Stadtteil.“
Die Geschichte von Brinki begann vor acht Jahren in Habenhausen. Mittlerweile ist das Familienunternehmen auf sechs Stores in Bremen und im Umland mit einem Team von 20 Mitarbeitern gewachsen. Besondere Spezialität des Hauses sind die Modepartys, bei denen Gruppen von mindestens neun Freundinnen oder Kolleginnen nach Geschäftsschluss den Laden für sich haben, um bei Fingerfood und Prosecco ausgiebig stöbern und anprobieren können. „Damit sind wir bekannt geworden, und es kommt bei den Frauen super an“, sagen die Brinkmeiers. „Wir finden, so etwas passt auch hervorragend in die Überseestadt.“
- Brinki Collection, Konsul-Smidt-Straße 8r, mittwochs bis freitags 11 bis 18 Uhr, sonnabends 11 bis 14 Uhr, www.brinki-collection.de.
Hopfenfänger

Konstantin Rinke braut im Hopfenfänger.
Das Reislager auf der Überseeinsel wurde in ein modernes gastronomisches Zentrum von 2000 Quadratmetern verwandelt, das Anfang Februar dieses Jahres feierlich wurde – und bereits gut angenommen wird. Mittags ist hier schon richtig viel los, und die Gästezahlen dürften sich vervielfachen, wenn die Temperaturen steigen und im April insgesamt 450 Außenplätze auf der Weser- und der Stadtseite aufgebaut sind.
Die Bremer Braumanufaktur, gegründet von Markus Freybler im Jahr 2014, braut bereits seit fünf Jahren ihre Hopfenfänger-Biere auf dem ehemaligen Kellogg’s-Gelände – und verarbeitet dafür auch den Hopfen, der nebenan auf der Gemüsewerft angebaut wird. Mit der neuen gläsernen Brauerei im Reislager kann jetzt die Kapazität auf jährliche 2000 Hektoliter vervierfacht werden. Die Gäste im rustikalen Brauhaus können dabei zuschauen, und sich bei einem Glas Hopfenfänger deftige Spezialitäten vom Bremer Knipp bis zum bayrischen Obatzda oder den Münchner Weißwürstl schmecken lassen – oder sich für eines der Mittagsgerichte entscheiden.
- Hopfenfänger Brauhaus, Auf der Muggenburg 42, montags 16.30 bis 22 Uhr, dienstags bis freitags 11.30 bis 22 Uhr, sonnabends 14 bis 23 Uhr.
Zio Manu

Großer Tresen, viel Platz drumherum: das Zio Manu
Jahrelang hatte ihm seine Nichte in den Ohren gelegen: Komm hierher und zeig den Bremern, was eine echte neapolitanische Pizza ist. 2019 zog Emanuele Piacevole dann tatsächlich mit Frau und Tochter in den Norden und eröffnete in einer der alten Produktionshalle auf dem ehemaligen Kellogg’s-Gelände sein kleines Restaurant, das rasch zum Geheimtipp wurde. Seither dürfen nicht nur Überseeinsel-Investor Klaus Meier und dessen italienische Ehefrau ihn „Zio Manu“ (Onkel Manu) nennen. Und selbstverständlich war für den Onkel auch ein viel schönerer und größerer Platz mit Weserblick im neuen Reislager vorgesehen.
Die neapolitanische Kunst des Pizzabackens wurde 2017 von der UNESCO zum immateriellen Welterbe gewählt. Dazu gehören für Piacevole traditionelle Rezepturen, viel Zeit und Handarbeit. Bei den Zutaten macht der Chef keine Kompromisse: Alles soll genau so schmecken wie zu Hause in Neapel. Das Mehl, Mozzarella, Parmigiano, San Marzano-Tomaten, Oliven und Olivenöl lässt er direkt aus der Heimat kommen. „So etwas findest du hier nicht“, betont Piacevole.
Der Teig für den Pizzaboden ruht 30 Stunden lang, bevor er im Steinofen landet: Nur so erhalte er seine Leichtigkeit und Fluffigkeit, erklärt er. Nur die typisch mediterrane Spontaneität kann er hier nicht bieten. Wer einen Platz im Restaurant ergattern möchte, muss auf jeden Fall vorplanen und früh genug reservieren.
- Zio Manu di Napoli, Auf der Muggenburg 42, montags bis freitags 11.30 bis 22 Uhr, sonnabends 14 bis 22 Uhr. Reservierungen nur telefonisch unter 38 89 66 55, Speisekarte online unter www.ziomanu.de.
Högen Eck

Feinkostspezialist Wilko Worthmann im Högen Eck.
Das Högen Eck ist gleichzeitig Feinkostadresse und Restaurant, oder in eigenen Worten: „Heimat der guten Lebensart.“ Im offenen Ladenbereich gibt es ein erlesenes Sortiment an Lebensmitteln, gut sortierte Frischetheken für Fleisch, Fisch und Käse, Bio-Weine, frische Blumen sowie die Backwaren aus Lenes Vegesacker Bio-Backstube.
Das „Zaubersalz“ und die gebrannten Mandeln sind hausgemacht. Fast alles ist in Bio-Qualität, erklärt Betriebsleiter Wilko Worthmann. Ausnahmen werden nur für kleine regionale Anbieter gemacht, die hervorragende Produkte liefern.
Für den kleinen Hunger zwischendurch bieten sich zum Beispiel die Stulle auf die Hand, die Fischbrötchen und die belgischen Fritten an. Wenn es etwas mehr sein darf: Die täglich wechselnden Mittagsspeisen sind mit demselben Anspruch an gesunde, frische Zutaten komponiert. Worthmann, der gleichzeitig Küchenchef ist, empfiehlt zum Beispiel seine „richtig leckere“ Fischsuppe. Das plattdeutsche Verb „sik högen“ bedeutet übersetzt übrigens „sich freuen“.
- Högen Eck, Auf der Muggenburg 42, montags bis freitags 8 bis 18 Uhr, sonnabends 9 bis 16 Uhr.